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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sagte dieser Ali?«
    »Ali konnte leider nicht vernommen werden, weil unsere Kollegen ihn nie ausfindig machen konnten. Laut Nilsson lag das vermutlich daran, dass er sich illegal im Land aufhielt. Dieser Verdacht sei ihm nach einigen Monaten gekommen, aber als er Ali dahingehend befragt habe, sei dieser kurzerhand ausgezogen. Er hätte seine Sachen gepackt und sei abends verschwunden gewesen.«
    »Verdammt«, sagte Johansson. »Was ist das für ein Staatsanwalt, der ihm so eine Geschichte abkauft?«
    »Nilsson zeigte einen vom Vermieter Staffan Nilsson und Untermieter Ali Hussein unterschriebenen Mietvertrag vor. So ein Standardmietvertrag, in dem stand, dass er ein Zimmer seiner Vierzimmerwohnung sechs Monate lang untervermiete. Ali sei nach der halben Zeit ausgezogen und sei ihm außerdem eine Monatsmiete schuldig geblieben.«
    »Was für Bilder soll dieser Ali denn aus dem Netz runtergeladen haben?«
    »Fast nur kleine Mädchen. Kleine Jungen kamen auch gelegentlich vor, aber nur, wenn für die Handlung notwendig. Es ging um kleine Mädchen, die sexuell missbraucht und misshandelt wurden. Mit viel Gewalt. Die Bilder stammten von Seiten wie ›Kleine Mädchen im Erziehungsheim‹, ›Der strenge Lehrer‹, ›Das Kinderlager‹, ›Kinder zu verkaufen‹, ›Ein kleines Judenmädchen erzählt‹. Alles extrem illegal, sowohl die Kinderpornographie als auch die Gewaltpornographie. Dieser ganze Dreck eben.«

    »Verstehe«, meinte Johansson. »Leute wie er haben Sex mit kleinen Mädchen. Hat Nilsson deswegen angedeutet, er sei homosexuell? Damit glaubhaft wird, dass der Inhalt seiner Festplatte nichts mit ihm zu tun habe?«
    »Was glaubst du denn?«
    »Wahrscheinlich«, meinte Johansson.
    »Heterosexueller Pädophiler. Sadist. Nilsson ist auf kleine Mädchen scharf. Am liebsten peitscht er sie noch aus, ehe er sie missbraucht.«
    »Und dieses Verfahren stellte der Staatsanwalt also ein?« Was war mit dem mitfühlenden Pädophilen geschehen?, dachte Johansson.
    »Yes«, meinte Jarnebring und verzog angewidert das Gesicht. »Kann auch an dem Pseudonym gelegen haben, das Ali Hussein im Internet verwendet hat. Hussein, der Herrscher, Master Ali, der arabische Sklavenbesitzer. Das Ganze erinnert stark an einen Harem. Deutet eben sehr auf einen Täter wie Ali Hussein hin.«
    »Verdammt noch mal«, sagte Johansson. »Haben die Kollegen die Nachbarn befragt? Haben sie jemanden gefunden, der Herrn Hussein je gesehen hat? Konnte mit Ausnahme Nilssons überhaupt jemand seine Existenz bezeugen?«
    »Nein«, meinte Jarnebring. »Daran haben sie vermutlich nicht gedacht. Vermutlich hatten sie dazu auch nicht die Zeit. Damals war dieses Vergehen schließlich nur mit einem Bußgeld belegt.«
    »Und weiter?«, fragte Johansson.
    »Wie bereits gesagt, habe ich das Gefühl, dass wir es mit einem Betrüger zu tun haben. Direktor Staffan Leander Nilsson ist als Besitzer dreier kleinerer Aktiengesellschaften eingetragen. Die Staffan Leander Holding AG, die wiederum die Leander Thai Invest AG und die Staffan Nilsson Immobilien und Hotel AG besitzt.«

    »Haben diese Gesellschaften irgendein Vermögen?«
    »Laut Gunsan nicht. Kein Geld, viel Luft. Würde jemanden wie deinen Bruder Evert nicht im Geringsten interessieren. Sämtliche Aktiengesellschaften haben Nilssons Privatadresse als Geschäftsadresse. Außer Nilsson, dem Einzigen, der Prokura hat, sitzen noch zwei weitere Personen im Vorstand der Aktiengesellschaften. Laut Gunsan vermutlich Personen, die in der Buchführungsfirma arbeiten, die er beschäftigt.«
    »Hat er selbst irgendein Vermögen? Was verdient das Schwein eigentlich?«
    »Weniger als du, Lars. Bedeutend weniger«, meinte Jarnebring mit einem breiten Grinsen. »Darüber brauchst du dir also keine Sorgen zu machen. Verglichen mit dir ist er ein armer Schlucker, und auf dem Schreibtisch deines Bruders wäre er weniger wert als Fliegendreck. Ein paar hunderttausend im Jahr, nach seiner Steuererklärung zu urteilen. Ein Teil dieses Geldes stammt übrigens aus einer Rentenversicherung, die seine Mutter bereits fünfzig Jahre zuvor abschloss. Ihr Sohn ist der einzige Nutznießer.«
    Als ihr Bruder, der Fleischgrossist, starb, dachte Johansson. Vera Nilsson, anständig, fleißig, ehrlich. Die gute Mutter, die einen Kindsmörder zum Sohn hat.
    »Mit Zins und Zinseszins ist das nach all den Jahren ein stattliches Sümmchen geworden. Er bekommt gute fünfzigtausend im Jahr allein aus dieser Versicherung. Bis an sein Lebensende,

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