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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wenn ich die Sache richtig verstanden habe.«
    »Warte mal«, sagte Johansson. »Solche Versicherungen werden doch erst nach dem 55. Lebensjahr ausgezahlt?«
    »Frag mich nicht«, meinte Jarnebring. »In seinem Fall könnte es daran liegen, dass er letztes Jahr Frührentner wurde. Schleudertrauma. Im Kreisverkehr am Gullmarsplan fuhr jemand auf seinen Wagen auf. Die Versicherung der Gegenseite musste ordentlich blechen.«

    »Ist das alles?«, fragte Johansson. Schleudertrauma, Skoliose, er kann es nicht leicht gehabt haben, dachte Johansson. Ich wüsste gerne, wie viel er der Versicherung abgeluchst hat.
    »Ja, im Wesentlichen. Ich habe vielleicht eine Kleinigkeit vergessen. Aber du findest alles in Gunsans Mappe.«
    »Verstehe«, meinte Johansson. Pädophiler, Sadist, Kindsmörder, immer noch aktiv, und wenn er bedachte, dass er sein ganzes Leben lang gejagt und tausende unschuldiger Tiere geschossen hatte, dann war wohl nichts dabei, wenn er sich jetzt noch einmal die Hände mit etwas Blut befleckte.
    Nun schaut er wieder so drein, dachte Jarnebring. Plötzlich wirkt er vollkommen abwesend.
    »Was meinst du, Lars?«, fragte Jarnebring. »Wollen wir heute Abend noch eine Runde drehen und uns das Schwein ansehen?«
    »Ja«, sagte Johansson. Erst sehe ich ihn mir an, dachte Johansson. Erst sehe ich ihn mir an, dann rede ich mit ihm. Und dann muss ich etwas unternehmen, dachte er.

74
Montagabend des 9. August 2010
    Als Pia aus der Bank nach Hause kam, standen ihr Mann, sein bester Freund und ihr neuer Gehilfe Max bereits in der Diele. Bereit zum Losfahren.
    »Jetzt ziehen die Jungs los, um Dummheiten zu machen«, stellte Pia fest. »Vergesst nicht die Butterbrote und die Thermoskannen. Habt ihr auch warme Kleidung dabei? Draußen sind es nur dreizehn Grad, und ich will nicht, dass Lars sich erkältet.«
    »Pass auf dich auf, Liebling«, sagte Johansson. »Mach dir keine Sorgen.«
     
    Kaum waren sie auf der Straße, übernahm Jarnebring den Befehl.
    »Max, Sie fahren«, sagte Jarnebring. »Lars, du sitzt vorne, und ich sitze hinten. Das ist einfacher, falls ich aus unterschiedlichen Richtungen fotografieren muss. Noch Fragen? «
    »Keine Fragen«, sagte Max.
    »Keine Fragen«, wiederholte Johansson.
    »Aufsitzen«, sagte Jarnebring mit finsterer Miene. »Jetzt geht’s los«, fügte er noch sicherheitshalber hinzu.
    »Wie sieht der Plan aus?«, fragte Johansson. Ob man wohl
schon ein belegtes Brot kriegt?, dachte er. Er war bereits wieder hungrig.
    »Wir beginnen so wie meistens«, meinte Jarnebring grinsend. »Wir rufen bei dem Schwein zu Hause an.«
    »Du oder ich?«, fragte Johansson. Kein belegtes Brot, dachte er.
    »Ich dachte, ich ziehe die Schonen-Nummer ab«, sagte Jarnebring. »Hast du schon mal meinen Mann aus Schonen gehört?«
    Bis zum Abwinken in allen erdenklichen Varianten, dachte Johansson.
    »Das erste Mal war vor fast vierzig Jahren«, sagte er. »Ich bilde mir ein, dass es im Herbst ’75 gewesen sein muss, als wir das Rotlichtgewerbe unter die Lupe nahmen.«
    »Wenn du keine besonderen Wünsche hast, dann gebe ich Larry aus Ängelholm, du weißt schon, der etwas Unentschlossene. «
    »Ich hatte auf Börje gehofft«, meinte Johansson. »Börje aus Kristianstad. Der Dummdreiste und Cholerische.«
    »Es hat keinen Sinn, das Schwein nervös zu machen.« Jarnebring schüttelte den Kopf, nahm sein Handy und wählte die Nummer von Staffan Leander Nilssons Wohnung am Boulevard Gustav III. in Frösunda.
     
    Staffan Nilsson ging nach dem dritten Klingeln an den Apparat. Dann folgte eine konfuse Unterhaltung, die Nilsson dadurch beendete, dass er ganz einfach den Hörer auflegte.
    »Nilsson«, sagte Staffan Nilsson. Höfliche Stimme.
    »Ja, hallo, Staffan«, erwiderte Jarnebring in breitestem, quengeligem Schonen-Dialekt. »Hier ist Larry. Wie sieht’s aus, Staffan? Ich hoffe, bei dir ist alles in Ordnung?«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Nilsson. »Mit wem spreche ich bitte?« Höflich, jetzt jedoch äußerst zurückhaltend.

    »Larry, Larry Jönsson, du erinnerst dich doch? Wir haben uns bei Lantmännen in Ängelholm getroffen, und ich habe versprochen, mich zu melden, wenn ich in der Gegend bin, und jetzt bin ich mit der Frau wirklich in Stockholm, und da dachte ich …«
    »Ich fürchte, Sie haben sich verwählt«, sagte Nilsson reserviert.
    »Verwählt? Sind Sie nicht Staffan Nilsson in Solna? Sie arbeiten doch bei Bilia? Bei Bilia in Haga Norra, das ist doch in Solna? Larry, Larry Jönsson. Wir haben

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