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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sache.
    »Ihr Schwager Alf hat mir erzählt, dass Staffan Nilsson offenbar an Sie herangetreten ist«, sagte Calle, »hinsichtlich eines Immobilienprojekts in Thailand, an dem Sie sich offenbar finanziell beteiligen sollen.«
    »Ich bin diesem Nilsson nie begegnet«, sagte Johansson und schüttelte den Kopf. Gleichzeitig streute er Schnittlauch über seinen Matjeshering. Fett und glänzend und höchst ansprechend lag er neben den gelbweißen jungen Kartoffeln.
    »Er hat mir viele Unterlagen zukommen lassen«, fuhr er fort. »Mein Bruder Evert hat mich gebeten, mir das einmal anzusehen. Ich sitze schließlich im Aufsichtsrat des Immobilienunternehmens der Familie. Evert hatte keine Zeit. Es ging um Eigentumswohnungen und Häuser, auch um Time-Share-Apartments,
alles mit einer gemeinsamen Infrastruktur, mit Hotel, Restaurant, Angestellten, allem Drum und Dran. Und zwar in Khao Lak in Thailand. Ich weiß nicht mal, wo das liegt. Es ging etwa um zweihundert Millionen, wir sollten uns mit zehn Prozent beteiligen«, meinte Johansson unbekümmert. Er hatte nach seinem Besuch bei der Krankengymnastin eine halbe Stunde damit verbracht, die Papiere in dem Ordner durchzusehen, die Gunsan seinem besten Freund gegeben hatte.
    »Ich an Ihrer Stelle wäre bei diesem Mann sehr vorsichtig«, meinte der Namensvetter des Meisterdetektivs. Er unterstrich das noch dadurch, dass er den Kopf schüttelte und warnend seine Heringsgabel hob.
    »Was Sie nicht sagen«, meinte Johansson. »Erzählen Sie.« Ein Zeuge ist jemand, der etwas zu erzählen hat, dachte er. Dieser tut das sogar noch mit Stil.
    Blomquist warnte ihn, aber nicht, weil er das Projekt kannte, in das Johansson und sein Bruder investieren sollten. Er selbst hatte im Übrigen seinen Besitz in Thailand schon vor mehreren Jahren verkauft, und zwar kurz nach dem Tsunami. Er besuchte das Land nur noch zusammen mit seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln als Tourist. Er besaß allerdings noch ein Haus nördlich von Khao Lak, das die ganze Familie nutzte. Ein fantastisches Land, fantastisches Klima, nicht zuletzt ein fantastisches Volk, aber trotzdem ein Wort der Warnung. Staffan Nilsson oder Staffan Leander Nilsson oder Staffan Leander, wie er sich auch nenne, sei ein Mann, mit dem man ungeachtet der Umstände keine Geschäfte mache.
    »Was Sie nicht sagen«, meinte Johansson. »Und worin besteht das Problem? Beschreiben Sie ihn mir. Wie gesagt bin ich ihm nie begegnet, ich habe noch nicht einmal mit ihm telefoniert. «

    »Faul, inkompetent und betrügerisch«, meinte Johanssons neuer Bekannter. »So jemanden wie Nilsson sollte man nicht einmal mit der Zange anfassen«, verdeutlichte er.
    »Was Sie nicht sagen«, meinte Johansson noch einmal.
     
    Mitte der 80er kaufte Direktor Carl Blomquist mit einem erklecklichen Sümmchen, das er an der schwedischen Börse verdient hatte, den größten Teil eines Hotelprojektes an der thailändischen Ostküste in der Bucht von Koh Samui, damals noch ein jungfräulicher, unbebauter Landstrich, schön auf die exotische Art, die man sich als Schwede kaum vorstellen konnte. Das Hotel hatte ein neues Konzept. Die Zielgruppe waren Familien mit Kindern. Leute aus der jüngeren Mittelklasse, die Sonne und Wärme, Ruhe und Frieden, gutes Essen und ein gewisses Maß an Exotik suchten, jedoch nicht zu scharf gewürzt, dazu den einen oder anderen Cocktail mit der Gattin, während sich die Animatoren des Resorts um den Nachwuchs kümmerten.
    »Keine vergnügungssüchtigen Zwanzigjährigen, keine Diskotheken, Stripclubs und ähnliche Dinge, die leider immer noch mit einem Urlaub in Thailand assoziiert werden«, sagte Carl Blomquist, während er sich HP-Sauce auf sein Beef à la Rydberg kippte, das gerade aufgetragen worden war.
    »Und was hatte Staffan Nilsson mit diesem Projekt zu tun?«, fragte Johansson und stocherte dabei misstrauisch in seinem Minutensteak mit Meerrettich herum, das er bei näherer Betrachtung lieber nicht bestellt hätte.
    »Mein Kompagnon und ich suchten einen weiteren Investor. Nur zu zweit war uns das Projekt zu groß. Also vermittelte uns die Bank, damals war ich noch bei der SE-Bank, den jungen Nilsson. Ich sage, der junge Nilsson, da er über zwanzig Jahre jünger als mein Partner und ich gewesen sein muss. Noch keine dreißig, wenn ich mich recht entsinne.

    Charmant, höflich. Geld hatte er auch, er hatte ein paar Millionen von seiner Mutter geerbt. Leider ließen wir uns überzeugen und nahmen ihn an Bord«, fuhr Carl Blomquist

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