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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Max.
    »Alles okay, Max«, antwortete Johansson. »Und bei Ihnen? «
    »Ich habe den Eindruck, dass es mir besser geht als Ihnen, Chef«, sagte Max.
    »Unsinn«, sagte Johansson, lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. »Geben Sie nur Bescheid, wenn Sie Lust aufs Armdrücken haben.«
    Max lächelte nicht. Er sah ihn nur an und schüttelte langsam den Kopf.
    »Geben Sie Bescheid, wenn ich was für Sie tun kann, Chef«, sagte Max.
    »Vielen Dank.«
    »Ich weiß, wie das ist, wenn einen etwas von innen auffrisst«, sagte Max.
     
    Nach dem Mittagessen legte er sich auf das Sofa in seinem Arbeitszimmer. Matilda schüttelte ihm die Kissen auf, brachte ihm eine große Flasche Mineralwasser in einem Eiskübel. Sie legte den Kopf schief und sah ihn an.
    »Rufen Sie, falls noch was sein sollte«, sagte sie.
    »Hören Sie auf, mich zu verhätscheln«, knurrte Johansson.

     
    Dann schlief er ein. Er erwachte davon, dass Pia neben ihm saß und ihm mit den Fingern über Wangen und Stirn strich.
    »Was hat der Arzt gesagt?«, fragte Pia.
    »Alles prima«, sagte Johansson. »Alles prima.«
    »Sicher?«, erwiderte Pia und lächelte schwach.
    »Es würde mir nicht im Traum einfallen, dich anzulügen«, log Johansson und setzte sich ohne größere Mühe im Sofa auf. Der rechte Arm, dachte Johansson, der rechte Arm funktioniert zumindest mit jedem Tag besser. Sehnt sich vermutlich genauso nach der Elchjagd wie ich, dachte er.
    »Können wir miteinander reden?«
    »Natürlich«, sagte Johansson. Solange wir nicht über mich sprechen, dachte er.
    »Ich habe über unser Gespräch von vorgestern nachgedacht. Über den Mann, der Yasmine ermordet hat«, sagte Pia.
    »Und? Was ist mit ihm?«
    »Wenn es jetzt eines deiner Kinder oder eine deiner Enkelinnen gewesen wäre? Was hättest du dann getan?«, fragte Pia.
    »Dann hätte ich ihn totgeschlagen«, sagte Johansson. »Auf diese alttestamentarische Weise. Auge um Auge, Zahn um Zahn.« Und ich hätte dabei noch die Schläge gezählt, dachte er.
    »Als wir letztes Mal darüber sprachen, hatte ich nicht diesen Eindruck. Ich hatte gehofft …«
    »Das lag daran, dass wir nicht von mir gesprochen haben«, fiel ihr Johansson ins Wort. »Für mich ist Hass eine Frage des Abstands. Wenn man zu nahe kommt, Pech. Wenn jemand dir, meinen Kindern oder Enkeln etwas antun würde und wenn es keinen anderen Ausweg gäbe. Ob ich so einen Menschen dann totschlagen könnte? Klar«, meinte Johansson.
    »Mir zuliebe?«, fragte Pia.
    »Dir zuliebe? Wie meinst du das?«

    »Ich hoffe, dass du mir zuliebe eine andere Lösung wählen würdest.«
    »Keine Sorge«, meinte Johansson und nahm ihre Hand. »Ich verspreche dir, es mir ganz genau zu überlegen, bevor ich etwas unternehme.«
    »Kannst du dir nicht vorstellen, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen? Ich mache mir Sorgen um deine Gesundheit. «
    »Nie im Leben«, erwiderte Johansson. »Wie würde das aussehen, wenn jemand wie ich so was einfach auf sich beruhen ließe? Wo kämen wir dann hin? In einer solchen Welt würden weder du noch ich leben wollen.«

76
Mittwoch, 11. August 2010
    Alf rief bereits vor dem Frühstück an und erkundigte sich, ob er Johansson zum Mittagessen einladen dürfe. Donnerwetter, dachte Johansson. Bin gespannt, was es kostet, wenn die Rechnung kommt.
    »Ich habe einiges herausgefunden, was dich sicher interessieren wird, Schwager. Es geht um Staffan Nilssons erste Zeit in Thailand Ende der 80er und Anfang der 90er.«
    »Was du nicht sagst«, meinte Johansson. Interessant, dachte er.
    »Es zeigte sich, dass ich einen alten Bekannten habe, der gut über Nilsson Bescheid weiß. Wir sind Logenbrüder, außerdem ist er Mitglied der Stora Sällskapet. Er war Ende der 80er an demselben Hotelprojekt beteiligt wie Nilsson. Bei meinem Bekannten handelt es sich aber um einen sehr seriösen Mann. Er ist etwas älter als wir, Schwager, und hat etliche Jahre in Thailand gewohnt. Nach dem Tsunami hat er dann das meiste verkauft und besitzt dort jetzt nur noch eine Eigentumswohnung. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich vorschlagen, dass du ihn kennenlernst. Ich dachte, es ist besser, wenn du die Geschichte aus erster Hand hörst.«
    »Kein Problem«, meinte Johansson. »Und was hast du ihm gesagt? Ich meine, warum ich mich für Nilsson interessiere?«

    »Ich sagte, Nilsson habe dich gefragt, ob du in ein Thailand-Projekt investieren wolltest. Daraufhin hättest du mich gebeten herauszufinden, wie er als Person und eventueller

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