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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Jarnebring und Max zu Mittag. Das Essen hatte er aus seinem Stammlokal bringen lassen, und da sich Pia auf sicherem Abstand befand, hatte er seinen Gästen und sich einiges gegönnt. Während sie aßen, berichtete Johansson über die neueste Entwicklung. Dass er Staffan Nilsson getroffen habe. Von seinem geplanten Treffen mit Joseph Simon erzählte er jedoch nichts. Das konnte warten.
    »Und wie war er?«, fragte Jarnebring.
    »Hätte ich das mit Yasmine nicht gewusst, hätte ich ihn vermutlich für einen netten und rechtschaffenen Mann gehalten. Das Schuldbewusstsein stand ihm nicht unbedingt auf die Stirn geschrieben. Er hat also gelernt, damit umzugehen. «
    »Gut, dass du mich nicht mitgenommen hast«, meinte Jarnebring. »Ich hätte das Schwein totgeschlagen.«
    »Tja, das war wohl der Grund, warum ich dich nicht mitgenommen habe.«
    »Max hat dem Schwein ja zumindest die Nase einschlagen dürfen«, meinte Jarnebring und schlug seinem Tischgenossen auf die Schulter. »Das Leben ist wirklich nicht gerecht.«
    »Ebendeswegen musste Max zu Hause bleiben.«

    »Und was hast du jetzt vor?«, fragte Jarnebring.
    »Meines Erachtens gibt es vier Möglichkeiten«, meinte Johansson nachdenklich und biss dann ein großes Stück von der guten italienischen Salami ab, die sein Lieblingswirt mit einigen Sardellen, Oliven und marinierten Artischocken als Vorspeise ausgewählt hatte.
    »Und die wären?«, fragte Jarnebring.
    »Zum einen könnten wir die ganze Sache natürlich auf sich beruhen lassen. Eine verjährte Straftat«, meinte Johansson und zuckte mit den Achseln. »Formal spricht nichts dagegen, dass wir den Mund halten und einfach so weitermachen wie vorher.«
    »Hör schon auf, Lars«, protestierte Jarnebring. »Das meinst du doch nicht ernst.«
    »Nein«, erwiderte Johansson. »Es gibt meiner Meinung nach Dinge, von denen man nicht einfach absehen kann. Dies ist so ein Fall. Außerdem glaube ich nicht, dass es funktionieren würde, obwohl ich mir sicher bin, dass wir drei den Mund halten könnten.«
    »Ganz deiner Meinung«, pflichtete ihm Jarnebring bei. »Früher oder später kommt einer unserer alten Kollegen drauf, was Sache ist. Wie du dir sicher vorstellen kannst, wird im Amt darüber geredet. Der Mann, der um die Ecke denken kann, hat Yasmines Mörder gefunden und will den Namen nicht preisgeben. Und ähnlicher Unsinn.«
    »Die zweite Möglichkeit wäre, seinen Namen an die Presse zu geben. Das wäre sicher nicht weiter schwierig und würde viel schneller gehen als abzuwarten, bis Hermansson oder ein gleichgesinnter Kollege herausgefunden hat, wer der Täter ist.« Denn das dauert sicher ein Weilchen, dachte Johansson.
    »Das wäre für ihn kein erfreuliches Erlebnis«, stellte Jarnebring fest.
    »Nein«, meinte Johansson. »Gewisse kriminelle Gangs
stellen ja bereits normale Pädophile auf ihren Homepages an den Pranger. Und was Nilsson betrifft, so gibt es bestimmt recht viele, die bereit wären, die Defizite weltlicher Gerechtigkeit auszugleichen.«
    Johansson seufzte und nippte nachdenklich an seinem Wein. Dann aß er eine große Olive und zwei Sardellen, um besser überlegen zu können.
    »Wenn man darüber nachdenkt, wäre es vielleicht das Einfachste, das Schwein direkt totzuschlagen«, meinte Jarnebring.
    »Die dritte Möglichkeit«, meinte Johansson, »und ich hoffe wirklich, dass du nicht an jemanden denkst, der hier am Tisch sitzt.«
    Jarnebring sagte nichts, er zuckte nur mit den Achseln und sah Max an, der in Gedanken woanders zu sein schien.
    »Du hast von vier Möglichkeiten gesprochen. Wie sieht die vierte aus?«
    »Mit ihm reden«, sagte Johansson. »Mit Nilsson reden, ihm erklären, was Sache ist. Ihm ermöglichen, seine Strafe auf sich zu nehmen. Die Strafe für seine Tat an Yasmine wäre lebenslänglich gewesen, da bin ich mir ziemlich sicher oder ganz sicher, seit ich ihn getroffen habe und aus der Nähe betrachten konnte. In seinem Fall wäre eine geschlossene psychiatrische Anstalt nie erwogen worden.«
    »Und?«, meinte Jarnebring und zuckte mit den Achseln. »Das Problem ist ja wohl, dass ihm jetzt niemand mehr wegen des Mordes auch nur auf die Finger hauen könnte.«
    »Dazu komme ich noch«, sagte Johansson, »wie wir ihm lebenslänglich verpassen.«
    »Das wäre wirklich gut«, sagte Jarnebring.
    »Lebenslänglich«, wiederholte Johansson. »Vermutlich würden sie ihn dann nach zwanzig Jahren rauslassen, aber damit könnte ich leben.«

    »Lebenslänglich wofür?«, meinte

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