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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sie eigentlich bei der Mutter sein sollen, aber nach wenigen Stunden war es zum Streit gekommen und Yasmine packte ihre Sachen zusammen und haute ab. Als sich die Mutter schließlich nach ein paar Stunden bei den Kollegen in Solna meldete, glaubte sie noch, Yasmine sei zu ihrem Vater zurückgefahren. Sie hatte dort natürlich angerufen, es war aber niemand an den Apparat gegangen. Der Diensthabende in Solna schickte daraufhin einen Streifenwagen bei ihrem Vater vorbei. Die Mutter weigerte sich, dorthin mitzufahren, sie hatte eine Heidenangst vor ihrem Exmann, aber das Haus, in dem der Vater wohnte, war leer und verschlossen. Seltsam, da seine Kollegen, mit denen unsere Leute ebenfalls gesprochen hatten, behaupteten, er hätte an dem Wochenende
Dienst. Er war nämlich Arzt und hatte mit irgendwelchen obskuren Experimenten zu tun, weswegen er immer wegen irgendwelcher Versuchstiere, die er kaltmachte, zwischen seinem Haus und seinem Arbeitsplatz hin- und herfahren musste. Aber an jenem Freitagabend war er offenbar einfach weggefahren. Er hatte einen Kollegen überredet, für ihn einzuspringen. Es dauerte allerdings eine gute Woche, bis uns das aufging. Der Vater hat übrigens hier gearbeitet.«
    »Hier? Auf der Neurologie?«
    »Nein, hier im Karolinska. Allerdings im Institut, nicht im Krankenhaus. Er arbeitete als Dozent in irgendeiner Forschungsabteilung. «
    »So ist das also«, meinte Johansson.
    »Genau«, sagte Jarnebring. »Alle glaubten, das Kind sei bei dem Vater aufgetaucht, woraufhin dieser ausrastete und mit seiner Tochter wegfuhr. Schließlich ließen sich die Eltern gerade scheiden, eine stürmische Angelegenheit. Es ging um das Sorgerecht für Yasmine, die übrigens das einzige Kind war, und natürlich auch um alles andere. So kamen wir zu dieser Schlussfolgerung, zumindest wir und Yasmines Mutter.«
    Klassisch, dachte Johansson. Ein klassisches Beispiel dafür, wie in einem Fall von Anfang an alles schiefgehen kann. Alles schien zu passen, man zog die richtigen Schlüsse. Und dann war alles falsch.
    »Am Mittsommerabend jedoch, als man sie fand, da kam endlich Tempo in die Sache. Zu diesem Zeitpunkt wurde ich in den Fall eingeschaltet. Ich wurde Samstagmorgen zusammen mit den übrigen Mitgliedern meiner Gruppe herbeizitiert, um den Kollegen in Solna beizustehen. Leider lief auch dort alles schief, aber das lag nicht an mir, sondern an diesem kleinen Vollidioten, der die Fahndung leitete.«
    »Ich dachte, du seist damit betraut gewesen«, meinte Johansson.

    »Ich war der Stellvertreter«, sagte Jarnebring. »Ein anderer Kollege war der Fahndungsleiter.«
    »Und zwar wer?«, fragte Johansson.
    »Du willst es nicht wissen«, antwortete Jarnebring mit einem breiten Grinsen.
    »Doch«, erwiderte Johansson.
    »Evert Bäckström«, sagte Jarnebring und grinste noch breiter.
    »O Gott«, sagte Johansson. O Gott, dachte er.

13
Mittwochnachmittag des 14. Juli 2010
    »Gib mir noch ein Glas Wasser«, sagte Johansson und deutete mit dem Kopf auf die Karaffe, die auf seinem Nachttisch stand.
    »Du hast eine ganz rote Rübe, Lars«, sagte Jarnebring. »Ich hätte dir vielleicht doch eine Flasche Branntwein mitbringen sollen.«
    Jarnebring schenkte Wasser ein und reichte Johansson behutsam das gefüllte Glas. Johansson trank in großen Schlucken. Er fühlte sich jetzt gelassen. Vollkommen gelassen, ganz ohne Tablette.
    »Dafür ist es zu spät«, sagte Johansson und strich sich ein paar Tropfen von der Oberlippe. »Ich meine, für den Branntwein. «
    »Danke«, sagte er, als Jarnebring sein leeres Glas nahm und es zurück auf den Tisch stellte.
    »Vielleicht solltest du dir eine Arbeit als ›rote Ampel‹ suchen, Lars«, sagte Jarnebring. »Man stellt dich an einen Zebrastreifen, sagt etwas Unpassendes, und sofort schaltest du auf Rot.«
    »Wie zum Teufel«, sagte Johansson nachdrücklich und mit dem akuten Bedürfnis, Dampf abzulassen, »kann jemand auch nur auf den Gedanken kommen, Evert Bäckström zum
Leiter der polizeilichen Voruntersuchung in einem solchen Fall zu ernennen?«
    »Ich glaube, daran war Ebbe schuld«, meinte Jarnebring.
    »Ebbe? Welcher Ebbe?«
    »Ebbe Carlsson. Dieser verrückte kleine Verleger, der sich in alles einmischte, womit wir Polizisten uns beschäftigten. Alles, angefangen mit der westdeutschen Botschaft, als er noch als Pressesprecher des Justizministers arbeitete, bis hin zum Mord an Olof Palme zwanzig Jahre später. Zu jenem Zeitpunkt war der kleine Ebbe Direktor des

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