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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Badezimmer. Ihr Schlafzimmer, das mindestens doppelt so groß war, lag zur Straße hin, erinnere ich mich. Dann gab es noch ein Nähzimmer und zwei kleinere Schlafzimmer. Insgesamt muss das Haus acht oder zehn Zimmer gehabt haben. Und hinter der Küche gab es noch eine Dienstmädchenkammer. Aber die stand offenbar schon seit Jahren leer. Während ihr Mann noch am Leben gewesen war, hatten sie eine Haushälterin gehabt, die dort gewohnt hatte, doch diese hatte etwa ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes aufgehört.«
    »Keller?«
    »Ja, den gab es auch. Eine Treppe führte von der Küche aus dorthin, aber ich bin nie dort gewesen. Sie ließ es sich jedoch nicht nehmen, mir zu erzählen, dass sie auch einen Weinkeller besitze.«
    »Und der Speicher?«
    »Dort war ich auch nicht.«
    »Hm, hm«, machte Johansson. Zu viele Möbel, dachte er. Überall Sachen. Wein im Keller, wer weiß, was es auf dem Speicher alles gab. Da hätte es viel zum Herumschnüffeln gegeben, wenn man dazu veranlagt gewesen wäre.
    »Jetzt sind Sie aber an der Reihe«, sagte Carina Tell und beugte sich vor und lächelte ihn an. »Warum interessieren Sie sich so für Margaretha Sagerlied und ihr Haus?«
    »Ich bilde mir ein, dass es dort passiert ist«, sagte Johansson. »Dass Yasmine dort ermordet wurde.«
    »Mit Verlaub«, sagte Carina Tell und schüttelte den Kopf, »das kann ich nicht glauben. Wie kommen Sie darauf?«
    »Das ist eher so ein Gefühl«, sagte Johansson und zuckte mit den Achseln.

    »Okay«, sagte Carina Tell. »Meinetwegen. Aber in diesem Fall kann die Frau, die hier gewohnt hat, also Margaretha Sagerlied, nichts davon gewusst haben. Da bin ich mir vollkommen sicher. Tausend Prozent.«
    »Da stimme ich Ihnen zu«, sagte Johansson. »Sie hatte davon sicher keine Ahnung.« Erst später begriff sie, wie es sich verhielt, dachte er, und ihre Welt geriet aus den Fugen.
    »Fällt Ihnen sonst noch etwas zu dieser Ermittlung ein?«, fragte Johansson.
    »Ich denke in der Tat recht oft daran zurück«, sagte sie. »Aus verschiedenen Gründen. Einer meiner Kunden, der eines meiner Fitnessstudios besucht, wohnte im selben Viertel wie Yasmine und Margaretha Sagerlied, als die Sache passierte. Manchmal sehe ich ihn mehrere Male in der Woche.«
    »Und wer ist das?«
    »Ein pensionierter Berufssoldat. Ich glaube, er wurde zum Schluss sogar noch zum General befördert. Er ist schon achtzig, wirkt aber keinen Tag älter als sechzig. Fit, durchtrainiert, klar im Kopf«, konstatierte Carina Tell und nickte aus irgendeinem Grund Johansson gleichzeitig lächelnd zu.
    »Und wie heißt er?«, fragte Johansson. Der Typ hat sicher auch einen Namen. Leute, die ins Fitnessstudio gehen, haben in der Regel auch Namen, dachte er.
    »Axel Linderoth«, sagte Carina Tell. »Er steht bestimmt im Telefonbuch, und wenn nicht, kann ich Ihnen seine Nummer besorgen. Ich bilde mir ein, er sei Generalleutnant gewesen, als er in den Ruhestand ging. Generalleutnant beim Generalstab. Ich gebe Ihnen meine Karte, jetzt, wo ich schon mal hier bin«, sagte sie, erhob sich und legte ihre Visitenkarte auf den Tisch.
    »Danke«, sagte Johansson.
    »Melden Sie sich. Dann helfe ich Ihnen, dieses Bauchfett loszuwerden, das Sie überflüssigerweise mit sich herumschleppen. «

    »Es war sehr freundlich von Ihnen hierherzukommen, Carina«, sagte Johansson. »Ich verspreche, ihren Vorschlag einer wohlwollenden Prüfung zu unterziehen.« Ein Glück, dass ich damals nicht dein Chef war, dachte er.
    »Gut«, erwiderte Carina Tell. »Grüßen Sie Ihre Frau.«
    »Sie kennen Pia?«
    »Sie trainiert auch in meinem Fitnessstudio«, sagte Carina Tell. »Wie alle klugen Leute, denen ihre Gesundheit wichtig ist.«
     
    Dann ging sie. Nickte, lächelte fein, schloss die Tür seines Arbeitszimmers. Hier liegst du also, dachte Johansson. Einsam, fett und erledigt. Du hast kaum noch die Kraft, dich auf dem Sofa umzudrehen. Aber auch kaum mehr Kopfschmerzen, keine Unruhe. Unbehinderte Atmung. Bald habe ich dich, dachte er. Bald habe ich dich, und das, obwohl alle behaupten, dass es dich nicht gibt.

42
Freitagnachmittag des 23. Juli 2010
    Johansson war müde, aber schlafen konnte er nicht. Er lag auf seinem Sofa, wälzte sich hin und her und bewegte seinen gesunden linken Arm, aber sein Kopf kam nicht zur Ruhe, also blieb ihm keine Wahl.
    »Matilda!«, brüllte Johansson. »Verdammt noch mal!«
     
    Wie ein Blitz erschien sie im Zimmer, offenbar hatte sie startbereit vor der geschlossenen Türe seines

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