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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ermordet hatte.
     
    Kaum hatte Johansson die Papiere beiseitegelegt, da rief ihn schon Carina Tell auf seinem Handy an.
    »Carina Tell«, sagte sie. »Ich habe mit Ihrem guten Freund Bo Jarnebring gesprochen. Er sagte, dass Sie mit mir reden wollen.«
    »Ja«, erwiderte Johansson. »Hätten Sie vielleicht die Möglichkeit vorbeizukommen?«

    »Ich kann in einer halben Stunde bei Ihnen sein«, sagte sie. »Ich bin im Fitnessstudio und muss nur noch rasch duschen. «
    »Hervorragend«, sagte Johansson. »Dann muss ich Ihnen …«
    »Ich habe Ihre Adresse und den Türcode«, unterbrach sie ihn. »Bis in einer halben Stunde.«
    Effiziente Person, dachte Johansson. Und pünktlich, dachte er, als es genau eine halbe Stunde später an seiner Tür klingelte.

41
Freitagnachmittag des 23. Juli 2010
    »Nehmen Sie doch Platz«, sagte Johansson und deutete auf den Stuhl neben ihm. »Sie müssen entschuldigen, dass ich liegen bleibe, aber ich bin in letzter Zeit etwas mitgenommen.« Richtig gut aussehend, dachte Johansson. Genauso hübsch wie Pia, fast jedenfalls.
    »Kann ich Ihnen etwas anbieten?«, fragte er dann.
    »Nein, danke«, antwortete Carina Tell. »Ich habe gehört, dass Sie mit mir über den Mord an Yasmine sprechen wollen und dass Sie sich insbesondere für diese alte Opernsängerin interessieren, die ich vernommen habe, als wir die Nachbarschaftsbefragung durchführten.«
    »Stimmt«, sagte Johansson.
    »Ich habe eine Frage«, sagte Carina Tell und lächelte ihn an. »Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht ganz, warum Sie sich für diesen alten Fall interessieren. Könnten Sie mir das vielleicht erklären?«
    »Aus so einem Gefühl heraus«, meinte Johansson. »Aber erzählen lieber Sie. Erinnern Sie sich noch daran, was für eine Person sie war? Ich bin ihr nämlich, wie Sie sich sicher vorstellen können, nie begegnet.«
    »Ja, ich erinnere mich. Sie war gelinde gesagt sehr von sich eingenommen. Sie sprach lange und gerne über sich, über
ihre Karriere als Sängerin und über alle Menschen und Promis, mit denen sie verkehrte. Was Yasmine zugestoßen war, schien sie ziemlich mitgenommen zu haben. Sie hatte Tränen in den Augen, als sie von ihr sprach. Beschrieb sie als ganz entzückendes kleines Mädchen. Yasmine war mehrmals bei ihr zu Hause gewesen und hatte bei ihr gespielt. Sie hatten zusammen am Klavier gesessen und gesungen.«
    »Und wie wohnte sie? Erzählen Sie mir, wie es in dem Haus aussah. Erinnern Sie sich noch?«
    »Große Villa. Alte Möbel, kostbare Teppiche und Kronleuchter. Gemälde und Fotos, Porzellanfiguren, Blumenvasen und Topfpflanzen. Ich erinnere mich, dass wir in ihrem Wohnzimmer gesessen haben. Überall stand was rum. Sie hatte mindestens zehn große Fotografien in silbernen Rahmen, die sie in verschiedenen Gesangsrollen zeigten. Es gab auch ein kleines Foto ihres verstorbenen Mannes. Der musste sich allerdings mit einem schwarzen Holzrahmen begnügen. Das Foto stand auf dem Kaminsims. Der Ärmste kann es nicht leicht gehabt haben. Zwei große Katzen hatte sie auch. So fürchterliche, langhaarige. Ich habe Katzen noch nie gemocht. «
    »Die Katzen hatte sie aufs Land mitgenommen?« »Ja«, sagte Carina Tell und nickte. »Diese Frage habe ich ihr auch gestellt, und ich bin überzeugt davon, dass sie die Wahrheit sagte. Die Katzen hatte sie aufs Land mitgenommen. «
    »Keine Putzfrau? Niemand, der ein Auge auf das Haus hatte?«
    »Nein, das habe ich sie mehrmals gefragt. In diesem Punkt war sie sehr deutlich. Sie halte das Haus selbst in Ordnung. Vor Weihnachten und im Frühling beschäftigte sie eine Putzfirma zum Großreinemachen und Fensterputzen.«
    »Und der Garten?«, fragte Johansson. »Wer kümmerte sich
um den? Und diese ganzen verdammten Blumen und Topfpflanzen? Wer goss die?«
    »Sie selbst. Sie interessierte sich sehr für Gartenpflege, und nichts ließ auf etwas Gegenteiliges schließen. Sie hatte sehr viele Obstbäume und Blumenbeete.«
    »Sie muss eine Putzfrau gehabt haben«, sagte Johansson, dem es schwerfiel, seinen Ärger zu unterdrücken. Margaretha Sagerlied war nicht die Person, die ihren eigenen Dreck wegräumte, dachte er. Das kann mir keiner erzählen.
    »Warum glauben Sie das?«
    »Ihre Beschreibung«, erwiderte Johansson. »Ich bezweifle, dass sie zu den Leuten gehörte, die selber putzten, Wäsche wuschen und spülten.«
    »Warum nicht?«, wandte Carina Tell ein. »Sie war kerngesund. Fit und beweglich. Sie wirkte bedeutend jünger, als sie war.«
    »Ich verstehe«,

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