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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Arbeitszimmers gestanden. Es hatte höchstens eine Sekunde gedauert, und Johansson fühlte sich sofort bedeutend munterer.
    »Ist was passiert?«, fragte Matilda.
    »Nein, verdammt«, sagte Johansson. »Alles prima. Ich habe nur den Ernstfall geprobt.«
    »Ach so. Und?«
    »Wo Sie schon mal da sind, könnten Sie mir vielleicht eine Telefonnummer besorgen.« Er deutete auf die Visitenkarte, die Carina Tell auf den Couchtisch gelegt hatte.
    »Die steht hier«, sagte Matilda. »Carina Tell, ihre Telefonnummer ist …«
    »Auf der Rückseite«, sagte Johansson.
    »Axel Linderoth?«
    »Genau«, sagte Johansson unerwartet herzlich. »Begabtes

    Mädchen. Er wohnt in Bromma. Berufssoldat a. D.« Begabtes
    Mädchen, was sage ich da eigentlich?
    »Okay, Chef. Sonst noch was?«
    »Einen dreifachen Espresso von der stärksten Sorte. Keine Milch.«
    »Coming right up«, sagte Matilda und verschwand nach draußen.
    Chef, dachte Johansson. Warum nennt sie mich Chef? Sie ist doch gar nicht bei der Polizei?
    »Soll ich die Nummer für Sie wählen?« Matilda sah ihn mit unschuldiger Miene an.
    »Ja, könnten Sie das für mich tun?«, fragte Johansson. Jetzt hab ich’s dir aber gegeben, dachte er.
    »Wählen Sie selbst«, sagte Matilda. »Es ist wichtig, die Feinmotorik zu üben.«
    Dann ging sie und schloss die Tür hinter sich.
    »Rufen Sie, wenn was sein sollte, Chef«, sagte sie vorher noch.
     
    Fittes Mädel, dachte Johansson. Sie hat ihren eigenen Kopf. Ich muss mit ihr über diese Tätowierungen sprechen, dachte er.
    Dann wählte er die Nummer eines Generals a. D. und dachte währenddessen darüber nach, was er sagen sollte. Gemischte Halbwahrheiten, dachte Johansson. War er General beim Führungsstab der Streitkräfte, dann hat er dafür sicher Verständnis.
    Der General war bereits nach dem ersten Klingeln am Apparat.
    »Linderoth«, sagte der Generalleutnant a. D. Axel Linderoth. Er klang auch wie einer.
    »Johansson«, sagte Johansson. »Ich hoffe, ich störe nicht, aber ich hätte eine Frage. Ich hätte gerne gewusst …«
    »Ich weiß, was Sie wollen«, fiel ihm Axel Linderoth ins
Wort. »Carina Tell, meine persönliche Trainerin, hat mich bereits angerufen und mich vorgewarnt.«
    Kein Freund langer Vorreden, dachte Johansson.
    »Falls es eilt, haben wir ein praktisches Problem«, sagte General Linderoth. »Morgen früh fahre ich nämlich nach Schonen. Ich will dort eine Woche lang Golf spielen.«
    »Ich könnte in einer halben Stunde bei Ihnen sein«, sagte Johansson.
    »Einverstanden«, sagte General Linderoth.
    »Matilda!«, brüllte Johansson, als er aufgelegt hatte.
     
    Ich kann sie genauso gut fragen, dachte Johansson, als sie im Auto saßen und nach Äppelviken fuhren, um einen Generalleutnant im Ruhestand zu besuchen.
    »Eine Sache lässt mir keine Ruhe«, sagte Johansson.
    »Fragen Sie nur, Chef«, sagte Matilda.
    »Warum nennen Sie mich Chef?«
    »Ich habe mir sagen lassen, Sie seien so ein Superbulle gewesen. Chef der Sicherheitspolizei und dieses Reichskriminalamts. Also bevor Sie aufgehört haben.«
    »Ach«, sagte Johansson. »Das haben Sie sich also sagen lassen. «
    »Ja. Erst habe ich geglaubt, Sie seien so einer unserer üblichen Kunden. Als ich gesehen habe, wie Sie wohnen und so.«
    »Üblichen Kunden?«
    »Ja. Banker. Wie diese Zahlenjongleure, Bonusheinze, die trotz aller Absicherungen abgestürzt sind. Aber klar, wenn Sie wollen, kann ich auch Herr Direktor zu Ihnen sagen.«
    »Chef ist gut«, meinte Johansson. Cleveres Mädchen, dachte er. Solche Tätowierungen lassen sich auch entfernen, dachte er noch.
    »Kein Problem, Chef«, sagte Matilda. »Dann sind wir uns einig.«

    »Äppelviksgatan«, sagte Johansson.
    »Ich weiß«, antwortete Matilda und nickte Richtung Armaturenbrett. »Ich habe die Adresse bereits in den Navi eingegeben. «
    Johansson begnügte sich mit einem Kopfnicken. Was soll so eine wie die mit so einem wie mir anfangen?, überlegte er. Wehmut, dachte er. Ein behagliches Gefühl der Wehmut breitete sich in seinem Körper aus. Autofahren konnte sie auch, ruhig und effektiv. Fast wie sein bester Freund, wenn er die richtige Laune hatte.
    »Ich glaube, es ist besser, ich warte im Auto«, sagte Matilda, nachdem sie vor dem gelben Holzhaus gehalten hatte.
    »Warum?«
    »Berufssoldat im Ruhestand«, meinte Matilda.
    Johansson nickte nur. Berechenbar sind wir auch, dachte er.
    »Hier«, sagte sie, beugte sich vor und steckte ihm sein Taschendiktiergerät in die Brusttasche seines

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