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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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General. »Sie besorgte sich recht umgehend eine Putzfrau, die sich auch um alles andere kümmerte. Die meisten gaben nach einem Jahr wieder auf. Bis sie dann Erika fand, Erika Brännström.«
    »Erika Brännström?«
    »Ausgezeichnete Person, ein guter Mensch und belastbar«, sagte der General. »Aus Norrland. Zäh, das sind die Norrländer wirklich. Sie muss bei der Sagerlied einige Jahre gearbeitet haben. Bis diese hier wegzog. Ich glaube mich zu erinnern, dass Margaretha Sagerlied ihr Haus im Frühjahr nach der Ermordung des kleinen Mädchens verkaufte. Also im Frühjahr ’86. Ich bin mir da recht sicher. Ich war im Spätherbst wieder nach Gaza abkommandiert worden, und als ich kurz vor Weihnachten wieder nach Hause kam, stand das Haus bereits zum Verkauf. Meine Frau und ich haben es uns angesehen, aber es war für einen Mann im Dienste der Krone einfach zu teuer. Margaretha Sagerlied war wohl bereits in die Stadt gezogen. Sie hatte eine Wohnung in Östermalm gekauft, und das Haus hier draußen stand leer.«
    »Während ihrer Vernehmung, die im Übrigen von unserer gemeinsamen Bekannten Carina Tell durchgeführt worden war, bestritt Margaretha Sagerlied energisch, eine Angestellte zu beschäftigen. Sie behauptete, sich um alles selbst zu kümmern. « Aus welchem Grund? Sie wollte doch sonst immer die feine Dame herauskehren?, überlegte Johansson.

    »Erika arbeitete vermutlich schwarz«, sagte der General.
    »Warum glauben Sie das?«
    »Jedenfalls arbeitete sie schwarz, als sie meiner Frau und mir beim Putzen half«, sagte der ehemalige General.
    »Erika Brännström«, sagte Johansson.
    »Erika Brännström«, bestätigte der General. »Ihr Mann war, glaube ich, mit einer neuen Frau zusammengezogen. Sie hatte zwei kleine Mädchen, die sie allein großzog. Sie war damals um die fünfunddreißig und müsste jetzt Anfang sechzig sein. Sie wohnte mit ihren Töchtern auf Lilla Essingen.«
    »Wissen Sie, ob sie noch lebt?«, fragte Johansson. Sie hatte zwei kleine Mädchen, dachte er.
    »Ich weiß, dass sie noch lebt. Ich habe mich noch letzte Woche mit ihr unterhalten. Ich traf sie in der Straßenbahn von Alvik. Sie wollte eine Freundin draußen in Nockeby besuchen. «
    »Sie sind nicht zufällig im Besitz ihrer Telefonnummer?«
    »Doch«, sagte der General. »Ich fragte sie, ob sie sich vorstellen könnte, wieder bei einem alten Mann wie mir sauber zu machen.«
    »Und das konnte sie?«
    »Ja«, sagte der General. »Das konnte sie. Ich hole Ihnen ihre Nummer. Ich habe sie in mein Notizbuch geschrieben. Das liegt in der Diele.«
    Das läuft ja wie geschmiert. Die einzige Erklärung dafür ist vermutlich, dass es bereits zu spät ist, dachte Johansson. Erika Brännström, die mehrere Jahre bei Margaretha Sagerlied putzte, hatte zwei kleine Mädchen. Frage mich, mit wem, dachte er. Der Mann, der sie angeblich verlassen hatte. Wer war er?

44
Freitagnachmittag des 23. Juli 2010
    Endlich zu Hause. Zu Hause war es immer noch am besten.
    Das war immer so und ganz besonders jetzt.
    Das läuft ja wie geschmiert, dachte Johansson.
    Fester Griff um den Stock mit dem Gummifuß. Matilda, die ihm die Tür aufhielt, nahm vorsichtig seinen schlechten Arm. Als er über die Schwelle seiner Wohnung trat, kam ihm eine blendende Idee. Eine ganz ausgezeichnete Idee.
    »Alf Hult«, sagte Johansson und nickte Matilda zu. »Alf Hult«, wiederholte er.
    »Alf Hult?«
    »Genau«, sagte Johansson. »Alf Hult.«

45
Freitagabend des 23. Juli 2010
    Nicht nur seine Ermittlung machte Fortschritte. Auch seine Gesundheit verbesserte sich mit jedem Tag. Es wurden zwar keine großen Siege errungen, aber er bewegte sich Schritt für Schritt auf das Leben zu, das er früher einmal gelebt hatte. Die Vorgänge in seinem Kopf hingegen gestalteten sich etwas komplizierter. Dort geschahen unentwegt die unterschiedlichsten Dinge, ungeordnet und ohne Struktur. Dazu kamen die Schmerzen, die ihn so gut wie täglich quälten. Eines nach dem anderen, dachte er immer. Eines nach dem anderen.
     
    Ein schöner Abend. Nach einiger Überredung hatte seine Frau eingewilligt, auf der Dachterrasse zu essen, wie sie es an schönen Sommerabenden immer taten, wenn sie in der Stadt gewesen waren. Die Treppe kam er ohne fremde Hilfe hoch. Ohne Stock, denn der wäre nur im Weg gewesen, und auf eigenen Beinen, die linke Hand am Geländer, um nicht zu stürzen. Pia ging hinter ihm, obwohl er ihr das hatte ausreden wollen.
    »Du brichst dir alle Arme und Beine, wenn ich auf dich

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