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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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könntest. Und hätte er das Gefühl, dass du ihm den Namen vorenthältst, würde es dich teuer zu stehen kommen.«
    »Auch egal«, erwiderte Johansson. »Wir sehen uns auf der Jagd.«
    Verdammte Memme, dachte er nach Ende des Gesprächs. Macht sich wegen jeder Kleinigkeit in die Hosen. Von wegen den Präsidenten der USA ermorden. Für wen halten die sich eigentlich? Glauben die, dass sie machen können, was sie wollen, weil sie Geld haben? Was zum Teufel ist eigentlich mit deinem Kopf los?, dachte er. Warum kannst du nicht einfach deinen Mund halten?

57
Freitagabend des 30. Juli 2010
    Am Abend sprach er mit Pia. Stellte eine direkte Frage. Eine Von-Mann-zu-Frau-Frage, eine Ein-älterer-Mann-an-zwanzig-Jahre-jüngere-Ehefrau-Frage, gewissermaßen.
    »Da ist etwas, worüber ich nachgedacht habe«, sagte Johansson. »Und zwar ziemlich viel.«
    »Da bist du bei mir an der richtigen Adresse, Lars«, sagte Pia und lächelte.
    »Wie viele erwachsene Männer wären deiner Meinung nach fähig, Sex mit einem Kind zu haben? Ich spreche von ganz gewöhnlichen, normalen Männern wie Evert und mir, oder deinem Vater oder deinen Brüdern, also im Großen und Ganzen jedem.«
    »Niemand«, sagte Pia und schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn wir von normalen Männern sprechen. Kein normaler Mann oder Mensch hat Sex mit einem Kind.«
    »Ich glaube dir«, sagte Johansson. »Ich frage auch nicht meinetwegen. Und wenn wir alle Männer nehmen?«
    »Ein oder ein paar Prozent vielleicht«, meinte Pia. »Einer auf hundert oder einer auf fünfzig oder vierzig vielleicht sogar. Vorausgesetzt, dass wir von Kindern sprechen und nicht von Zwölfjährigen, von kleinen Mädchen, die gerade Brüste und die ersten Haare zwischen den Beinen bekommen haben.
Die sich im Übrigen leicht wegrasieren lassen, wenn man diese Neigung hat.«
    »Und wie viele gibt es davon?«, fragte Johansson.
    »Viel zu viele«, sagte Pia. »Schau dir das Internet an, wenn du mir nicht glaubst. Nachgewiesenermaßen werden diese Seiten jede Woche von x-millionen Männern besucht. Besucher und nicht Einzelaufrufe, denn, was Letztere betrifft, handelt es sich um hunderte von Millionen.«
    »Das habe ich mir bereits angesehen«, sagte Johansson.
    »Eine Frage«, sagte Pia. »Diese Kartons.« Sie nickte in Richtung der Pappkartons, die in seinem Arbeitszimmer auf dem Fußboden standen.
    »Ja«, sagte Johansson. »Was ist damit?«
    »Das sind die Ermittlungsakten im Mordfall Yasmine Ermegan, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Johansson. »Woher weißt du das?« Dass Yasmine dort wohnt, dachte er.
    »Ich habe natürlich reingeschaut«, sagte sie. »Für wen hältst du mich?«
    »Aha«, sagte Johansson. »Das hast du also.«
    »Ich hoffe bloß, dass dich diese Sache nicht umbringt.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Johansson.
    »Wenn du ihn findest«, sagte Pia. »Denn ich bin restlos überzeugt davon, dass du ihn finden wirst. Ich hoffe nur, dass du das nicht mit einem Schlaganfall oder Infarkt bezahlst.«
    »Nein«, sagte Johansson. »Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    »Was hast du vor?«, fragte Pia. »Wenn du ihn gefunden hast und so jemand wie du nichts mehr unternehmen kann, weil es ein Gesetz gibt, das vermutlich nur diese bekloppten Juristen begreifen, die es ausgedacht haben. So grenzenlos dumm, dass jeder denkende und fühlende Mensch nur den Kopf schütteln kann. Pardon my french.«

    »Ich werde keinen Finger rühren müssen«, antwortete Johansson. Wenn ich ihn gefunden habe, ist es ohnehin zu spät, dachte er. Wenn ich ihn finde, werden alle anderen die Arbeit für mich erledigen.

58
Samstagvormittag des 31. Juli 2010
    »Lars«, rief Pia. »Es klingelt. Kannst du aufmachen?«
    »Warum?«, rief Johansson zurück, der mit der Zeitung auf dem Sofa lag, ausnahmsweise ohne Kopfschmerzen.
    »Ich bin auf der Toilette!«, schrie Pia.
    Wer hätte gedacht, dass auch weibliche Bankdirektoren aufs Klo müssen?, dachte Johansson. Dann erhob er sich mühsam, nahm den Stock mit dem Gummifuß, hinkte in die Diele und öffnete. Er schaute nicht einmal zuerst durch den Spion, da es bei seinem lausigen Befinden eh keine Rolle mehr spielte. Schlimmstenfalls würde er seinen Stock zu Hilfe nehmen müssen.
    »Ich heiße Max«, sagte Maxim Makarov. »Ihr Bruder Evert hat mich geschickt.«
    Ein neuer Klein Evert, dachte Johansson. Wo hat ihn Evert nur aufgetrieben? Solche Leute gibt’s doch gar nicht mehr.
    »Kommen Sie rein, Max«, sagte Johansson. »Herzlich willkommen.« Ein Klein

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