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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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er.
    »Wenn es meine eigene Tochter gewesen wäre«, sagte Matilda. »Wenn Leute wie Sie ihn hätten entkommen lassen? «
    »Ja«, sagte Johansson.
    »Dann würde ich das tun«, antwortete Matilda.

    »Ich nehme es zur Kenntnis«, sagte Johansson.
    »Mir ist klar, weswegen Sie fragen.«
    »Ach, wirklich?«, fragte Johansson.
    »Weil ich glaube, dass Sie ihn finden werden«, sagte Matilda. »Ich bin mir da sehr sicher. Sie haben Angst, dass ich Yasmines Vater einen Tipp gebe und dafür hundert Millionen kassiere.«
    »Würden Sie das denn tun?«, fragte Johansson. Da wärst du sicher nicht die Einzige, dachte er.
    »Nein«, sagte Matilda und schüttelte den Kopf. »So weit würde ich nicht gehen. Wenn es meine eigene Tochter gewesen wäre, dann würde ich den Mörder in Streifen schneiden. Aber ansonsten, nein.«
    »Warum nicht?«, fragte Johansson.
    »Es gibt Grenzen«, sagte Matilda. »Das sollten gerade Sie wissen.«
    »Schon«, meinte Johansson. Grenzen, die du nicht zu überschreiten vermagst, dachte er. Die du nicht überschreiten kannst, da dich dies zu einem schlechteren Menschen machen würde als jene, die so scheußlich sind, dass du es nicht einmal fertigbringst, sie umzubringen.
    »Sorgen Sie einfach dafür, dass er lebenslänglich kriegt«, meinte Matilda. »Dann ist alles im Lack, dann brauchen Sie sich um Leute wie mich keine Sorgen zu machen.«
     
    Sobald er wieder zu Hause war, rief er einen alten Freund seines Bruders Evert an, der außerdem einer seiner Jagdkumpane war. Ein bekannter Wirtschaftsjournalist, seit fast vierzig Jahren im Geschäft, der mit der Crème de la Crème dieses Bereiches, das sein Spezialgebiet ausmachte, vertraut war und der keinen notwendigen Konflikten auswich.
    »Ich rufe an, weil ich eine Frage habe«, sagte Johansson. »Ich hoffe, ich störe nicht gerade?«

    »Nett, mal wieder von dir zu hören, Lars. Du störst nie. Wie geht es dir?«
    »Alles bestens«, log Johansson.
    »Na, dann sehen wir uns also wie immer auf der Elchjagd«, sagte sein Freund.
    »Das hoffe ich wirklich«, erwiderte Johansson. »Wie gesagt, ich habe eine Frage.«
    »Schieß los«, sagte sein Freund.
    »Joseph Simon«, sagte Johansson. »Kennst du ihn?«
    »Ja. Ich würde sogar behaupten, dass ich ihn besser kenne als die Meisten. Ich kannte ihn bereits, als er noch in Schweden wohnte. Ich schrieb Anfang der 80er eine Reportage über ihn. Er und sein Onkel waren Professoren am Karolinska und betrieben nebenher noch ein privates Unternehmen. Sie analysierten Proben, Blut, Urin, Stuhl, alles Mögliche für die städtischen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Das muss vor dreißig Jahre gewesen sein.«
    »Und wie lief diese Firma?«, fragte Johansson.
    »Glänzend«, antwortete sein Jägerfreund. »Daher auch mein Interesse und meine Reportage. Scheiße kann mit Gold aufgewogen werden, wenn jemand auf die Idee kommt, dass sie Bakterien enthält, die dort nichts zu suchen haben. Oder etwas anderes, das zu viel oder zu wenig von irgendwas enthält.«
    »Und wie würdest du ihn beschreiben, diesen Simon?«, fragte Johansson. »In einem Satz«, fügte er noch hinzu.
    »In einem Satz?«
    »In einem Satz«, sagte Johansson. Das kann doch nicht so schwer sein. Schließlich bist du Journalist, dachte er.
    »In einem Satz würde ich es folgendermaßen ausdrücken: Gibt es jemanden auf dieser Erde, mit dem ich mich nicht überwerfen möchte, ernsthaft also, wobei ich nicht von Geschäftlichem rede, sondern von Gefühlen und menschlichen Beziehungen, so ist es Joseph Simon. Um keinen Preis.«

    »Wie meinst du das?«, fragte Johansson.
    »Er würde mich sicherlich umbringen«, antwortete Johanssons Jägerfreund. »Ich gehe davon aus, dass du weißt, was seiner kleinen Tochter Yasmine zugestoßen ist?«
    »Ja, natürlich. Warte mal«, sagte Johansson. »Du meinst also, dass er imstande wäre, selbst Leute wie mich umzubringen? «
    »Du meinst, obwohl du Chef der Sicherheitspolizei und des Reichskriminalamtes warst?«
    »Ja«, sagte Johansson.
    »Wenn es sich erweisen würde, dass du in den Mord seines kleinen Mädchens verwickelt warst, dann würde er das natürlich tun. Auch wenn du der Präsident der USA wärst, würde er einen ernsthaften Versuch unternehmen. Joseph ist ein Mann, der über unendliche Mittel verfügt, und wenn du mich fragst, hat das der eine oder andere amerikanische Pädophile schmerzhaft erfahren müssen. Ohne von seiner Tochter Yasmine gehört zu haben. Oder von ihrem Vater.«
    »Was du

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