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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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willst«, sagte Mordach. Er drehte sich zum nächsten Bewaffneten um, hob eine Hand und öffnete den Mund.
    Stark hörte den Pfeil in das Fleisch zischen, sah das gefiederte Ende in Mordachs Brust, als sei es dort plötzlich aufgeblüht. Mordach zog pfeifend den Atem ein. Er blickte auf und sah in allen Fenstern Bogenschützen stehen, und die Geschosse fielen als schwirrender Regen nieder, und dann brach er in die Knie und mußte mitansehen, wie die Izvandier und seine grünen Stabträger fielen. Er wandte Stark und der weisen Frau sein Gesicht zu, und in seinen Augen stieg furchtbarer Zweifel auf.
    Auf den Mauern, auf den Dächern tauchten weitere Bogenschützen auf. Sie beschossen jetzt den Mob. Großes Kreischen erhob sich, Panik brach aus, und das Schauspiel war bitterer Ernst geworden.
    Stark sah eine Gruppe Söldner aus dem Tor kommen. Zugleich strömten aus den Seitenstraßen die Bürger Irnans auf den Platz, bewaffnet mit allem, was sie hatten finden können, zwischen ihnen eine gut bewaffnete Gruppe, die dicht beisammen blieb. Sie bahnte sich gnadenlos einen Weg durch die Menge. Sie eilte zum Schafott. Ein paar bewachten die Stufen, die anderen führten die Alten fort und schnitten die Gefangenen von den Pfählen. Stark und die Überlebenden aus Yarrods Gruppe nahmen sich die Waffen der gefallenen Izvandier. Sie liefen die Stufen hinab und schlossen sich dem Geleitschutz um Gerrith und die Alten an. Sie begannen, sich den Weg zurück in die Straßen zu erkämpfen.
    Einige der Wanderer, berauscht von Drogen und gepeitscht von Haß, stürzten sich ohne Furcht vor den Schwertern auf die Gruppe. Die Irnanier schrien: »Yarrod! Yarrod!« Sie schlugen tot, wer ihnen auf dem Weg über den Platz in die Quere kam.
    Sie liefen in eine enge Straße, deren graue Gebäude im Lauf der Zeit in der Höhe so aufeinander zu gewachsen waren, daß sie fast wie ein Tunnel wirkte. Hier war es still. Sie eilten weiter, so rasch es mit den Alten gehen wollte. Dann traten sie durch eine Tür.
    Hinter ihr befand sich eine ziemlich große Halle, in der Banner von den Wänden hingen und in deren Mitte ein großer Tisch und eine Reihe schwerer Sessel standen. Einige Leute waren dort versammelt. Sie führten die Alten sofort zu den Sesseln, und ein Mann rief: »Waffenmeister, komm her und nimm sofort die Fesseln ab.« Jemand gab Gerrith ein Gewand. Sie stand neben Stark, sah ihn aus scheuen Augen an und sagte: »Jetzt glaube ich wirklich.«
     

 
9.
     
    Halk hatte zornige, vom Weinen gerötete Augen, doch sein Mund lächelte. Er sagte: »Man braucht uns hier nicht, Dunkler Mann. Kommst du mit?«
    Gerrith nickte: »Geh nur, Stark. Irnan wird nicht dein Verderben sein.«
    Er ging mit Halk zurück in die Straßen. Kleine Gruppen von Bürgern jagten die Wanderer wie Hasen. Offenbar hatten die Irnanier das Heft fest in der Hand. Auf dem Platz hatten die Bogenschützen Stellung um das Tor bezogen, wo sich Horden von Wanderern kreischend gegenseitig niedertrampelten. Stark sah keinen einzigen Izvandier. Ihr Auftraggeber war tot, und Stark vermutete, daß sie sich in ihre Unterkünfte zurückgezogen hatten. Der Kampf konnte sie nicht interessieren.
    Es war kaum noch etwas zu tun. Letztes Aufflackern von Widerstand, der rasch niedergeschlagen wurde. Der Kampf war eigentlich mit dem ersten Pfeilhagel entschieden worden. Mordachs Leiche lag noch auf dem Schafott. Der kleine Mann war zu weit gegangen.
    Stark ließ Halk ziehen, der noch die Rechnung für Yarrod begleichen wollte. Er steckte sein Schwert weg und stieg auf die Bühne hinauf. Zwischen den hingestreckten Körpern sah er Bruchstücke alten Elfenbeins. Die Krone, die Mordach zertreten hatte. Ein einziger kleiner Totenkopf war noch ganz und grinste, als schmecke ihm das Blut, das auf ihn gespritzt war. Er hob ihn auf und stieg die Stufen hinab. Er ging zurück zum Saal der Ratsversammlung.
    Dort liefen Boten ein und aus. Stark konnte Gerrith nicht finden und steckte den kleinen Schädel in eine Tasche seines zerfetzten Gewandes. Er fragte sich eben, was jetzt zu tun sei, als ein Mann zu ihm trat und sagte: »Jerann bittet dich, mit mir zu kommen.«
    »Jerann?«
    Der Mann zeigte auf den Alten mit dem grauen Bart. »Der Leiter der Ratsversammlung. Ich soll mich um deine Bedürfnisse kümmern.«
    Stark dankte dem Mann und ging mit ihm über Gänge und Wendeltreppen in ein Gemach mit schmalen Fenstern. Im Kamin brannte ein Feuer. Er sah ein Bett, eine Truhe, einen Tisch, alles aus schwerem

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