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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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geben, das du ausrauben kannst, Mordach.« Sie sprach mit der Stimme der Prophetin, und Stark fühlte kalte Schauer über seinen Rücken laufen. »Die Krone stammt aus dem alten Irnan, hat all die Jahre der Wanderungen und des Wiederaufbaus überstanden. Du hast sie jetzt zerstört, und die Geschichte Irnans hat ihr Ende gefunden.«
    Mordach zuckte mit den Schultern und sagte: »Fesselt sie.«
    Bevor die Waffenträger Hand an sie legten, wandte sie sich um, hob die Arme und rief mit ihrer herrlichen, lauten Stimme: »Irnan ist am Ende. Ihr müßt fort und in einer neuen Welt eine neue Stadt bauen.«
    Dann ließ sie sich binden, und Mordach sagte: »Geht nicht gleich, Leute von Irnan. Bleibt ein bißchen und schaut zu, wie der Dunkle Mann stirbt!«
    Der Mob stieß ein brüllendes Gelächter aus. »Ja, bleibt!« schrie sie. »Wartet wenigstens noch auf die Schiffe, die euch holen sollen.«
    Yarrod warf den Kopf zurück und schrie mit wilder Stimme: »Steht auf, ihr Feiglinge! Erhebt euch und zerfetzt sie! Wo ist euer Mut, euer Stolz, eure Mannhaftigkeit …«
    Der Wahnsinn, der tote Helden schafft, war über ihm. Mordach hob die Rechte. Einer der Izvandier trat vor und stieß Yarrod fast gleichgültig den kurzen Speer in die Brust. Yarrod verstummte und sackte zusammen.
    »Schneidet ihn los«, sagte Mordach. »Werft seinen Körper der Menge vor.«
    Stark schloß die Augen, konnte sich aber nicht den Geräuschen entziehen, die zu ihm heraufdrangen. Dann blickte er hinauf auf die Mauern von Irnan, die Fenster und Dächer, bemerkte gleichzeitig, daß Gerrith an den Pfahl gebunden wurde, von dem Yarrod eben gelöst worden war.
    Halk auf der anderen Seite hatte erstaunlicherweise zu weinen begonnen.
    Mordach und die anderen Stabträger blickten gnädig auf den Mob herab, sprachen leise miteinander, berieten die nächsten Schritte, die zum Höhepunkt ihrer Lektion über die Torheit einer Rebellion führen sollten. Im Hintergrund verließen jetzt die Irnanier den Platz. Sie hatten sich die Mäntel über die Köpfe gezogen, als ertrügen sie das Schauspiel nicht länger.
    Gerrith sagte: »Sie verlassen uns also.« Stark blickte sie an. Ihre Augen waren goldbraun. Ehrliche, traurige, aber ruhige Augen.
    »Anscheinend hat Mordach recht, und Gerriths Prophezeiung entstammte ihren eigenen Wünschen, beruhte nicht auf wahrer Hellsicht. Du wirst also umsonst sterben, und das ist schade.«
    Sie schüttelte den Kopf. Sie sah ihn an, sah seine Stärke, das Gesicht, die Form seines Mundes, den Ausdruck seiner Augen. Sie schien voller Mitleid und Bedauern. »Es tut mir leid. Weshalb bist du hergekommen?«
    »Ich suche Ashton.« Sie war überrascht. »Aber …«
    »Das genau hat Gerrith gesagt, nicht wahr? Vielleicht …«
    Sie wollte etwas sagen, doch sein Blick ließ sie verstummen. Die Stabträger unterhielten sich noch. Die Waffenträger waren an ihren Platz zurückgekehrt und blickten verächtlich auf die Menge herab, die brüllte und kreischte. Stark sah wieder kurz zu den Fenstern hinauf.
    Bildete er sich nur ein, daß die Zuschauer die Fenster verlassen hatten? Man zog sogar die Läden zu, schloß sie aber nicht ganz, als wolle man verbergen, was in den Zimmern vor sich ging, jedoch gleichzeitig den Platz im Auge behalten. Auf den Dächern waren auch nicht mehr so viel Leute, und hinter Türmchen und Schornsteinen schien irgend etwas in Gang zu kommen. Stark holte tief Luft und gestattete sich, ein klein wenig Hoffnung zu schöpfen.
    Mordach stellte sich jetzt vor ihm auf. »Nun«, sagte er, »welchen Tod soll der Dunkle Mann sterben? Soll ich ihn meinen Wanderern zum Spiel vorwerfen? Soll ich ihm die Haut abziehen lassen?« Er fuhr Stark mit der Spitze seines Stabes über die Haut. »Ganz langsam, natürlich, Streifen für Streifen. Und wer soll unseren Dunklen Mann häuten? Die Izvandier? Nein, die haben damit nichts zu tun.« Er sah die gefesselten Anführer der Irnanier an. »Die haben damit zu schaffen. Die wollten uns verlassen, der Pflicht ihren Mitmenschen gegenüber nicht nachkommen. Der Dunkle Mann ist ihr Symbol. Sie sollen ihn häuten!«
    Der Mob war begeistert.
    Mordach zog einen Dolch aus seinem Gürtel und drückte ihn einem graubärtigen Alten in die Hand, der ihn verächtlich ansah und die Waffe fallen ließ.
    Mordach lächelte. »Ich habe dir noch nicht gesagt, welche Wahl du hast, Alter. Sie ist sehr einfach. Ein Streifen seiner Haut, oder dein Leben.«
    »Dann«, sagte der Alte, »muß ich sterben.«
    »Wie du

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