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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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Holz, gut gemacht. Auf dem Boden lag ein Teppich aus grober Wolle gewirkt. Vom Zimmer führte eine Tür in ein kleines Bad. Dort warteten Männer mit Eimern dampfenden Wassers auf ihn.
    Eine Stunde später war er frisch gewaschen, rasiert und in ein sauberes Gewand gekleidet und aß die letzten Bissen eines kräftigen Mahles, als der Mann wiederkam und ihm mitteilte, daß Jerann in der Versammlungshalle auf ihn wartete.
    Von den Fesseln befreit, wirkte Jerann groß und aufrecht. Sein Gesicht zeigte noch immer wilden Stolz, aber er gab sich keinen Täuschungen hin.
    »Unser Schicksal ist besiegelt«, sagte er. »Wir können nur noch unserer Bestimmung folgen, und die führt uns vielleicht an einen Ort, dem wir lieber ausgewichen wären. Nun, es ist geschehen. Wir werden vorwärts gehen.«
    Er sah Stark mit einem langen, prüfenden Blick an. Alle Ratsmitglieder taten das gleiche, und Stark wußte, was sie sich dachten. Warum ein Fremder? Was hat er uns wirklich gebracht? Freiheit und ein neues Leben oder Tod und völlige Vernichtung?
    Stark konnte ihnen nicht antworten. Die Prophezeiung sprach nur davon, daß er die Schutzherren vernichten würde. Kein Wort davon, wozu es führen würde.
    »Erick John Stark, Erdmann, sag uns jetzt, wie du nach Skaith, wie du nach Irnan gekommen bist und warum.«
    Stark wußte genau, daß Jerann die Geschichte schon gehört hatte, aber er trug sie noch einmal in allen Einzelheiten vor. Er berichtete von Ashton, von Pax, wie das Ministerium über die Auswanderung dachte.
    »Ich verstehe«, sagte Jerann. »Anscheinend müssen wir Dunklen Männern und Prophezeiungen Glauben schenken und in blinder Hoffnung unseren Weg gehen.«
    »Was ist mit den anderen Stadtstaaten?« fragte Stark. »Sie müssen sich doch in der gleichen Lage wie Irnan befinden. Werden sie sich erheben und euch zu Hilfe kommen?«
    »Ich weiß nicht. Wir werden tun, was wir können, um sie dazu zu überreden. Ich glaube jedoch, daß die meisten erst einmal abwarten werden.«
    »Was abwarten?«
    »Ob die Prophezeiung stimmt.« Jerann wandte sich an einen Helfer. »Laß die Izvandier holen.« Der Mann eilte fort, und Jerann sagte zu Stark: »Das müssen wir alle so bald wie möglich wissen.«
    Darauf folgte eine ungemütliche Stille, während von den Straßen Siegesrufe hereintönten. Die Mitglieder des Rates wirkten müde und überanstrengt. Die Last der Entscheidung, die Irnan getroffen hatte, mußte sie schwer bedrücken.
    Leute, die sich um einen großen, flachsblonden Mann drängten, kamen herein. Stark bemerkte, daß sein Harnisch mit goldenem Zierrat geschmückt war. Wahrscheinlich der Hauptmann der Söldner. Er wurde vor den Rat geführt und blieb mit unbewegtem Gesicht vor Jerann stehen.
    Jerann sagte kühl: »Sei gegrüßt, Kazimni.«
    Der Izvandier sagte: »Ich sehe dich, Jerann.«
    Jerann hob einen kleinen, schweren Beutel vom Tisch. »Hier das Gold, das man dir schuldet.«
    »Das meiner Gefallenen auch? Sie hatten Familien.«
    »Auch das der Toten.« Er wog den Beutel in der Hand. »Und wir haben noch einmal die Hälfte dazugetan.«
    »Wenn ihr uns durch Bestechung aus Irnan fortbringen wollt«, sagte Kazimni von oben herab, »behaltet euer Gold. Wir haben hier nichts mehr zu schaffen.«
    Jerann schüttelte den Kopf. »Keine Bestechung. Bezahlung für Dienste.«
    Kazimni zog eine Augenbraue in die Höhe. »Ach?«
    »Einige unserer Leute gehen in die Steppe. Eine kleine Gruppe. Wir möchten, daß ihr sie bis Izvand begleitet.«
    Kazimni stellte keine Fragen. Es ging ihn nichts an.
    »Gut«, sagte er. »Laßt uns unsere Toten begraben und die Reise vorbereiten. Wir machen uns auf den Weg, wenn die alte Sonne aufgeht.« Er fügte hinzu: »Mit unseren Waffen.«
    »Mit euren Waffen«, sagte Jerann. Er übergab Kazimni das Gold. Die Irnanier führten Kazimni ab.
    Stark fragte: »Warum nach Izvand?«
    »Weil es viel näher an der Zitadelle liegt. Und die Strecke kannst du im Schutz einer Begleitmannschaft zurücklegen. Von dort aus mußt du auf eigene Faust weiter, und ich warne dich, unterschätze nicht die Gefahren.«
    »Wo ist diese Zitadelle? Wo ist das Herz der Welt?«
    »Ich kann dir sagen, wo sie der Überlieferung nach zu finden ist. Die Wirklichkeit wirst du selbst herausbekommen müssen.«
    »Die Stabträger wissen es.«
    »Ja, aber in Irnan ist keiner mehr am Leben.«
    Das half nichts. »Wo ist Gerrith?«
    »Sie ist in ihre Höhle zurückgekehrt.«
    »Ist sie dort in Sicherheit? Das Land muß voll von

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