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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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Er hatte nie versprochen, sie auch sicher aus der Stadt herauszubringen.
    Amnir wußte genau, was Stark wissen wollte, und wich lächelnd aus. »Handel«, sagte er, »Reichtum. Ich sagte dir, daß ich tiefer ins dunkle Land eindringe als die anderen, und so wird es gemacht. Vor einiger Zeit tauchten auf den Märkten von Izvand und Komrey Metallbarren auf, die ich noch nie gesehen hatte. Die Qualität war hervorragend, und bezeichnet waren sie mit einem Stempel in Hammerform. Ich bin sehr habgierig. Ich verfolgte den sehr komplizierten Handelsweg, den diese Barren genommen hatten, und fand nach vielen Mühen die Quelle.«
    Er ritt wie so oft neben Stark her, um die langen, kalten Stunden durch Gespräche zu verkürzen.
    »Die Leute, die die Barren herstellen, lieben mich. Sie sehen zu mir als Wohltäter auf. Früher waren sie vielen Unbilden ausgesetzt, Unfällen, Verlust, Diebstahl, Dummheit, dem Risiko, ihre Waren durch viele Hände gehen lassen zu müssen. Jetzt treibe ich mit ihnen direkten, ehrlichen Handel, und sie sind so reich und fett geworden, daß sie sich nicht mehr gegenseitig auffressen müssen. Natürlich wächst jetzt deshalb ihre Bevölkerung, und eines Tages werden einige von ihnen Thyra verlassen und eine neue Stadt suchen müssen.«
    »Thyra«, sagte Stark. »Eine Stadt. Eine von denen, die mit einem Totenkopf bezeichnet sind?«
    »Ja«, sagte Amnir. Er lächelte.
    »Aber sie müssen sich nicht länger gegenseitig auffressen.«
    »Nein«, sagte Amnir. »Hoffen wir, daß wir sie erreichen, Erdmann. Auf dem Weg steht uns Schlimmeres bevor.« Er fügte wild hinzu: »Ohne Risiko kein Gewinn.«
    Stark behielt die Landschaft im Auge. Als sie weiterzogen, war er sich sicher, in der rostroten Dämmerung bleiche Wesen hinter Hügeln und in Gräben verschwinden zu sehen. Sie hielten Abstand. Sie waren stumm. Vielleicht nur Schatten. In diesem Licht waren die Dinge nur schwer auszumachen. Er hielt die Augen offen.
    In den dunkleren Stunden starrte Amnir jetzt manchmal zu den Sternen hinauf, als begreife er zum ersten Mal in seinem Leben, daß es sich um Sterne mit Planeten handelte, um Welten, auf denen andere Wesen lebten. Der Gedanke schien ihn nicht eben glücklich zu machen, und ihn ärgerte, daß er von Stark darauf gebracht worden war.
    »Skeg war weit weg. Wir hörten von den Schiffen und den Fremden, aber wir dachten uns nicht viel dabei. Irgendwie haben wir es nie geglaubt. Der Gedanke war zu groß, zu seltsam. Wir hatten ohne diese Sache schon genug zum Nachdenken. Essen, trinken, Kinder zeugen. Wußtest du, daß ich sechs Söhne habe? Und auch Töchter. Ich habe Frauen, muß mich um Familienangelegenheiten kümmern. Ich habe Besitz. Der Lebensunterhalt vieler Menschen hängt von mir ab. Ich muß mich um den Handel kümmern. Diese Dinge verschlingen meine Tage, meine Jahre, mein Leben. Das genügt.«
    Er schwieg kurz und fuhr dann fort: »Wie die Izvandier stammen wir Leute von Komrey von Menschen ab, die ursprünglich im hohen Norden lebten. Sie wollten nicht weiter in den Süden. Wir blieben freiwillig in der Steppe. Wir halten die Leute der Stadtstaaten wie die Irnanier für weich und verdorben.« Er starrte zu den Sternen hinauf, als hasse er sie. »Man wird in einer Welt geboren. Sie ist vielleicht, nicht vollkommen, aber man kennt sie. Sie ist die einzige, die man kennt. Man paßt sich an und überlebt. Dann sieht es plötzlich so aus, als brauche man nicht kämpfen, da einem viele Welten zur Wahl stehen. Das ist verwirrend und erschüttert die Grundfesten des Lebens. Brauchen wir diese Welten?«
    »Das ist nicht die Frage«, sagte Stark. »Sie sind da, und du kannst sie benutzen oder auch nicht, wie du willst.«
    »Aber dadurch wird alles so sinnlos! Die langen, dunklen Jahre, der Mut, der Tod und der Schmerz und dann der Sieg. Und jetzt begreifen wir, daß wir auf eine bessere Welt hätten fliehen können, wenn wir nur gewußt hätten, daß es sie gibt.« Amnir schüttelte den Kopf. »Mir gefällt das nicht. Ich glaube, ein Mensch sollte bei dem bleiben, was er weiß.«
    Stark ließ sich nicht auf eine Erörterung ein. Und dann siegte gewöhnlich Amnirs Neugier, und er wollte wissen, wie es auf den anderen Welten war, wie die Leute dort aßen und sich kleideten und handelten und liebten, und ob es wirklich menschliche Wesen waren. Stark machte es insgeheim Spaß, zu antworten und Amnirs Selbstbewußtsein Stiche zu versetzen. Er öffnete ihm den Himmel und führte ihm tausend Welten vor, in

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