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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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geschickt.«
    Die acht Priester nickten feierlich. Neun Paar Augen sahen ihn böse an. »Du bist nicht der, der uns verheißen wurde.«
    »Das habe ich nie behauptet«, sagte Stark. »Hat euch euer Zorn gehindert, uns mit eurer Magie zu helfen?«
    »Die Göttin schickt die Kraft nicht wie einen Blitz. Die Magie braucht ihre Zeit. Wir hatten zu wenig.«
    »Ihr habt jetzt Zeit.«
    Ungeduldig sagte Hargoth: »Wie können wir das Ritual durchführen? Wie können wir in vorgeschriebener Art stehen und denken? Du weißt wenig über die Zauberei.«
    Stark wußte genug, um sich nicht auf sie zu verlassen.
    »Hab Vertrauen«, sagte Gerrith leise.
    »Vertrauen?« sagte Stark. »Wird es noch einmal zu einem Wunder kommen, das uns nicht weiterführt?«
    Die Wachen auf dem Tor stießen laute Rufe aus. Stark hörte fernes Trommeln. Dann wurde das Tor geöffnet, und die Ablösung marschierte herein. Es gab einiges Durcheinander, bis der Wechsel vollzogen war. Dann stellte sich die abmarschierende Kolonne auf. Man hob die Tragbahren auf, ließ die Gefangenen eilig aufstehen.
    Halk war wieder bei Bewußtsein. Beim Aufstehen fiel er zweimal wieder zu Boden, wobei ihn ein Stiefel unterstützte. Stark riß die Hände hoch und schleuderte den Soldaten gegen die Wand.
    »Er braucht eine Tragbahre, und laß das Schwert ruhig stecken. Lebendig bin ich mehr wert, und deine Offiziere wären nicht erfreut, wenn du sie um ihren Lohn bringen würdest.«
    Ein Offizier kam herbei. »Steck das Schwert ein«, befahl er dem Soldaten. Dann schlug er Stark ins Gesicht. »So wertvoll bist du auch wieder nicht.«
    »Er braucht eine Bahre«, sagte Stark.
    Halk sagte fluchend, er habe keine nötig und versuchte wieder, in die Höhe zu kommen. Er fiel ein drittes Mal nieder. Der Offizier rief nach einer Tragbahre.
    »Also jetzt los!« sagte er und schob Stark in die Marschkolonne.
    Die Trommler schlugen los. Der Trupp marschierte durch das Tor. Nach einiger Zeit kamen die Hexenfeuer in Sicht, und zu Füßen der Vorberge erstreckte sich in einem breiten Tal eine verfallene Stadt. Überall zwischen den Ruinen rauchten kleine Schornsteine und es klopfte und hämmerte.
    »Die Schmieden erkalten nie«, sagte der Offizier. »Wir sind alle Schmiede und zugleich Soldaten. So hat es uns der Heimatlose beigebracht.«
    Nach zwei Stunden hatten sie die Stadt erreicht. Schön war sie nicht. Man lebte zum Teil unterirdisch, hatte aber auch aus Schutt neue Gebäude aufgeführt, die jedoch breit und niedrig waren und nur wenige Fenster hatten. Zwischen ihnen war ein Gewirr enger Gassen. In der Luft war viel Qualm, und von überall her klang gedämpftes Hämmern. Hier und da waren riesige Haufen Schrott aufgetürmt, und das Ganze wurde von den Ruinen der alten Stadt überragt, die sich vor die Hexenfeuer schoben. Seit Jahrhunderten durchwühlten die Thyraner die Eingeweide der Stadt nach Eisen.
    Der Trupp bog auf die Hauptstraße ein, die ziemlich breit das Gassengewirr durchschnitt. Das Trommeln wurde lauter, der Schritt der Männer rascher. Leute strömten herbei, um sie vorbeiziehen zu sehen. Sie riefen den Soldaten etwas zu, drängten sich herbei, um die Gefangenen anzustarren und zu knuffen. Die Kinder brüllten Schimpfworte und warfen mit Steinen.
    Die Soldaten drängten die Leute grob zurück. Sie marschierten die breite Straße hinauf zum Eisernen Haus. Seine dunklen Wände wirkten wie poliertes Eisen. Das Metall des Daches glänzte matt im Schein der rötlichen Sonne. Vor den massiven Eisentüren waren zwölf Soldaten aufmarschiert. Die Trommeln schlugen einen dumpfen Wirbel. Die schweren Türen schwangen auf. Der Trupp marschierte in einen großen Saal, in dem große Feuer in Gruben brannten.
    Am Ende des Saales war ein erhöhter Platz mit einem Thron und einer Reihe Ehrensitzen. Der Thron war groß und klobig und ohne jede Verzierung aus Eisen gefertigt. Ein Mann mit dem Zeichen des Hammers auf der Brust saß auf ihm.
    Auch die Ehrensitze waren besetzt, und Stark war gar nicht überrascht, als er zur Rechten des Thrones Gelmar von Skeg erkannte.
     

 
20.
     
    Hinter den Soldaten strömten Leute in den Saal. Frauen und Kinder blieben draußen. Die Eisentüren wurden krachend zugeschlagen. Wie auf Kommando begannen die Männer zu rufen: »Der Heimatlose und die Schmiede!« Sie stampften mit den Füßen und schlugen gegen ihre Waffen.
    Nach dieser Zeremonie wurde es langsam still im Saal. Die rauchgeschwängerte Luft begann nach Schweiß, Wolle, Pelz und Leder zu

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