Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
Vom Netzwerk:
seit langem dem finsteren Pfad der Macht und des Wissens widmete, doch nun treibt der Besitz dieses Sterns ihn in den völligen Wahnsinn.«
    »Wir müssen ihn vernichten«, sagte Daron ernst. »Und den Stern!«
    »Thotas vernichten?« Osylla lachte düster. »Ja … gewiss. Irgendwie. Aber den Stern? Wir wissen ja nicht einmal, was er wirklich ist und ob Menschen überhaupt imstande sind, sein Wesen zu ergründen.«
    Sonja unterbrach sie. »Muss er denn ein Wesen haben, das wir verstehen können?«
    Osyllas Augen weiteten sich. Sie. starrte Sonja überrascht an und lächelte grimmig. Dann sagte sie, als äußerte sie lediglich ihre Gedanken: »Ah, und ich hielt Euch lediglich für eine Wildkatze mit einem Schwert. Ihr verfügt über keine übernatürlichen Gaben, eh? Seid Ihr dessen sicher?«
    »Wovon redet Ihr?« fragte Sonja gereizt.
    Osyllas Lächeln verschwand. »Vielleicht«, murmelte sie, »ist es tatsächlich nur die Wildkatze in Euch – die ihre Pfote durch Zufall auf die richtige Stelle legt.«
    Daron jedoch war besorgt und ungeduldig. »Ich habe Euch erzählt, weshalb wir hier sind«, erinnerte er Osylla. »Und ich kam mit voller Absicht zu Euch, weil ich spürte, dass Ihr mir helfen könnt, meinen Vater zu finden.«
    »Das kann ich vielleicht wirklich, Daron.«
    »Dann tut es, Osylla, bitte! Weist mir den Weg, gebt mir einen Hinweis oder …«
    Die Hexe hob eine Hand. »Es lässt sich machen. Ich habe Euren Vater schon einige Male gefunden, doch nie habe ich es gewagt, ihn zu stören. Es ist nicht meine Art, mich selbst in Todesgefahr zu bringen. Ihn zu finden, bedarf mächtiger Magie.«
    »Ihr seid mächtig!« erinnerte Daron sie. »Und ich bin es ebenfalls.«
    »Daran zweifle ich nicht. Trotzdem benötigen wir ein Werkzeug.«
    Als sie es ausgesprochen hatte, wurde es sehr still in der Stube.
    Nach einer Weile sagte Daron gedämpft: »Ein Werkzeug.«
    »Ja …«
    Wieder bohrte Unbehagen in Sonja. Sie verstand nicht, was die beiden meinten. Da sah sie, wie Osyllas Blick von Daron zu Urrim und zurück schweifte.
    »Ich – ich habe es gedacht«, sagte Daron leise.
    Sonja sprang heftig auf. »Einen Augenblick!« knurrte sie und legte die Hand um den Schwertgriff. »Welche Art von Werkzeug?«
    Da blickten sowohl Osylla wie Daron sie an, doch sie antworteten nicht.
    Krachend stieß Sonja mit ihrem Stuhl gegen den Tisch. Sie schritt zu Urrim und bat ihn aufzustehen. Daron drehte sich im Sitzen um.
    »Sonja!«
    Ohne auf ihn. zu achten, sagte sie zu dem Jungen: »Sei so lieb und schau nach unseren Pferden, Urrim!«
    Er brummte etwas, blickte ihr in die Augen und fragte: »Haben sie Hunger?«
    »Das könnte sehr wohl sein, Urrim.« Sie strich ihm über das Haar. »Kümmere dich um sie, ja? Ich mache mir hier Gedanken über – unsere Pferde. Bist du so nett?«
    Er senkte den Kopf und murmelte etwas. Dann schlurfte er zur Tür, öffnete sie, ging hinaus und schloss sie hinter sich.
    Sonja drehte sich in der dämmrigen Stube um und blickte Osylla und Daron an. »Und jetzt noch einmal: Was für ein Werkzeug?«
    Daron wich ihrem Blick aus und wischte sich die Hände am Wams ab. »Stell dich nicht so an, Sonja! Der Junge bedeutet niemandem etwas, nicht einmal sich selbst. So …«
    »Er lebt!« fauchte Sonja. »Hätte dir ein Blitz den Verstand verwirrt – wie fändest du es dann, wenn deine Seele durch eine Zauberei verdammt würde, damit …«
    »Seiner Seele wird nichts geschehen, Sonja!« rief Osylla und stand herausfordernd auf.
    Sonja kniff die Augen zusammen und sagte heftig: »Oh? Und dieses Heer verdammter Seelen draußen im Sumpf – ist das Eure Vorstellung von Seelen, denen nichts geschehen ist, Hexe?«
    Osylla erbleichte. »Das ist etwas ganz anderes. Ihr versteht das große Ganze nicht!«
    »Verschont mich damit, bitte! Ich verstehe genug, Daron, du – ekelst mich an! Diesen unschuldigen Jungen mitzunehmen, um seine Seele der Verdammnis auszusetzen!«
    »Für seine Seele besteht keine Gefahr«, beteuerte ihr Daron heftig. Er schob seinen Stuhl zurück, stand auf, und die herabhängenden Fäuste zitterten. »Keine! Im Gegenteil, er wird befreit werden. Er hätte in jener Schlacht fallen müssen, aber er tat es nicht, und jetzt habe ich keine andere Wahl, als ihn …«
    »Mir wird übel, dir zuzuhören!«
    »Eine Armee kommt nicht an meinen Vater heran!« brüllte Daron jetzt. »Doch ein kleines, unbedeutendes Leben – und ein verkrüppeltes noch dazu, den Großen Mächten dargebracht …«
    »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher