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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Landes.”
    “Mein Koffer … meine Sachen! Ich kann nicht einfach so abhauen! Außerdem gibt es noch einiges, worüber wir beide reden müssen.”
    “Die Polizei hat deinen Koffer. Außerdem könntest du ihn auch nicht behalten, wenn Sergeant Lopez dich ins Gefängnis wirft. Oder glaubst du das etwa?” Thomas verlor fast die Beherrschung vor Angst und Sorge. “Glaube mir, du möchtest keine Bekanntschaft mit einem mexikanischen Gefängnis machen. Und jetzt geh, verdammt! Mach dich aus dem Staub!” Er schrie sie an und machte heftige Gesten zu Jack, er solle sie an Bord nehmen. Dann löste er das Tau am Dock und warf es auf Deck.
    “Die amerikanische Botschaft wird mir helfen”, sagte Lorraine, während sie zögernd an Bord kletterte. Die “Scotch on Water” schwankte dabei leicht. “Wenn ich ihnen erkläre, dass ich nichts von dem Artefakt weiß”, fuhr sie fort, “werden sie bei der mexikanischen Regierung die Sache für mich regeln.”
    Auch ohne ihre genauen Lebensumstände zu kennen, merkte Jack, dass diese junge Frau in einer Fantasiewelt lebte. Sobald sie in den Fängen mexikanischer Behörden war, konnte kaum noch jemand etwas für sie tun. Die Bereitschaft – und die Befähigung – der amerikanischen Botschaft, ihr zu helfen, war etwas, worüber sich nur spekulieren ließ. Thomas wusste das so gut wie Jack.
    “Bitte – geh einfach!”, flehte Thomas.
    “Aber …”
    Die Dieselmotoren sprangen brüllend an. Eine Abgaswolke verpestete die Luft.
    “Aber ich bin doch gerade erst angekommen!”, begehrte sie mit hoher, flehender Stimme auf, die das laute Motorengeräusch übertönte. “Ich … es gibt einige Dinge, die ich wissen muss, ehe ich zurückfahre. Wir packen die Sache falsch an!”
    Jack spürte ihre Not, empfand jedoch kein echtes Mitgefühl.
    “Ich will das doch auch nicht”, beteuerte Thomas. Langsam, als zerreiße es ihm das Herz, trat er vom Anleger zurück. “Ich finde einen Weg, dich zu erreichen”, versprach er. “Du hast wertvolle Fracht, mein Freund”, sagte er wehmütig zu Jack. “Bring sie sicher in die Staaten zurück.”
    Die Sache war dringend, so viel stand fest. Ohne länger zu warten, kletterte Jack auf die Brücke. Thomas blieb am Ende des Docks stehen und sah zu, wie sie davonfuhren.
    Jack blickte zurück und sah Lorraine am Heck des Kabinenkreuzers stehen. Er schob den Gashebel nach vorn und steuerte das Boot aus den geschützten Wassern der Marina. Obwohl er nur den Rücken seiner Passagierin sah, merkte er, wie wütend sie war. Vielleicht war sie sogar versucht, über Bord zu springen und zurückzuschwimmen. Empfehlen konnte er es ihr nicht.
    Nicht lange danach erinnerte ihn das leere Gefühl im Bauch, dass er noch nichts gegessen hatte. Was noch schlimmer war, es gab verdammt wenig zu essen an Bord. Die Vorräte, die er gekauft und bezahlt hatte, standen noch in El Mirador im Laden. Er war nicht nur knapp an Vorräten, er durfte auch noch die Gesellschaft einer jungen Lady genießen, die ihn vermutlich mit jedem Wort aus ihrem törichten Mund ärgerte.
    Nein, so hatte er sich seinen Abend nicht vorgestellt. Lorraine blieb auf dem hinteren Bootsdeck und sah die Lichter von El Mirador langsam verschwinden. Sie konnte nicht sagen, wie lange sie dort stand und versuchte, in die Geschehnisse der letzten Stunde einen Sinn zu bekommen. Ihr schienen erst Minuten vergangen zu sein, seit sie bei einem wunderbaren Essen ihren Vater kennen gelernt hatte. Ihr wurden die Wangen warm, als sie sich erinnerte, wie sie seiner angeblichen Haushälterin Komplimente gemacht hatte.
    Diese Sache mit dem Stern von Yucatán war ein Schock – und gab ihr das Gefühl, ein kompletter Idiot zu sein. Es stand inzwischen außer Frage, dass Jason Applebee – sofern das sein richtiger Name war – sie lediglich benutzt hatte, sich aus der Sache herauszuwinden. Er hatte sie mit einem Trick dazu gebracht, für ihn zu lügen, da er wusste, dass die Behörden einen allein reisenden Mann suchten. Sie stöhnte über ihre unverzeihliche Dummheit.
    Sie hatte seine Unschuld erst in Frage gestellt, als das Artefakt in ihrem Gepäck gefunden worden war. Zweifellos warf das kein gutes Licht auf ihre Menschenkenntnis. Und was sein Aussehen anlangte, er konnte sich leicht die Haare geschnitten und gefärbt haben. Wie der Stern in ihren Koffer gelangt war, ließ sich ebenfalls einfach beantworten. Jason hatte die Gelegenheit genutzt, als ihr Gepäck auf den Bus verladen wurde.
    Wie bequem für

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