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Der Sternengarten: Historischer Roman (German Edition)

Der Sternengarten: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Sternengarten: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Burseg
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Schweden den Krieg erklärt«, rief er schon von ferne und wedelte dabei aufgeregt mit den Armen. »Es heißt, dass der schwedische König seine Armee aus Polen abzieht und bald durch die Herzogtümer ziehen wird.«
    Sophie sprang auf, doch Bösch, anscheinend ruhig und gefasst, zog sie zurück an seine Seite. Besänftigend legte er den Arm um sie. »Noch ist es nicht soweit«, flüsterte er. »Wir haben Zeit, um unsere Sachen zu packen.«
    Er wollte gehen. Sophie sank zurück und lehnte sich gegen den Stamm der Eiche. Hart und unnachgiebig drückte sich das Holz in ihr Kreuz.
    »Wenn die Dänen einrücken, will der Herzog sich in die Festung Tönning zurückziehen«, fuhr Olearius fort, als er vor ihnen stand. Er rang nach Luft, die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Er will, dass wir dem Hofstaat folgen.«
    »Wo liegt die Festung?«
    »An der Eider, kurz vor der Mündung des Flusses in die Westsee«, antwortete Sophie. Sie war noch nie dort gewesen, wusste aber, dass die Stadt von Schleswig aus gut und schnell zu erreichen war.
    »Warum ist Gottorf nie zur Festung ausgebaut worden?«, wunderte Bösch sich. Er stand auf und bot Olearius seinen Platz an der Eiche an. Dankbar ließ der Gelehrte sich neben Sophie auf die Bank fallen und streckte die Beine aus.
    »Schleswig liegt schon seit alten Zeiten am Aufmarschweg der nordischen Heere«, erwiderte dieser ihm. »Es eignet sich nicht zum Festungsbau. Nach der Erfahrung des großen Krieges hat Friedrich III . deshalb vor einigen Jahren beschlossen, Tönning zu sichern. Die Stadt verfügt nun über Bastionen und Gewölbe, die einer Belagerung mit Kanonen standhalten können. Im Notfall kann Tönning von der herzoglichen Familie auch als Residenz genutzt werden. Es gibt dort ein Schloss, das schon der alte Herzog Adolf erbauen ließ.«
    »Und wie sehen die Sicherungen aus – hohe Mauern und Türme?«
    »Nein, nein, ich bin selbst noch nie vor Ort gewesen, aber ich weiß, dass die Befestigungen den neuen Waffen standhalten können. Ein Erdwall mit Bastionen umgibt die Stadt, im Rücken schützt die Eider vor feindlichem Angriff. Vorgelagert sind außerdem zwei Gräben, die geflutet werden können, und ein Wall.«
    »Dann müssen wir gehen.« Bösch stand vor Sophie, er wirkte entschlossen. Die tiefstehende Abendsonne warf Schatten auf sein Gesicht. In ihrem Kopf meinte Sophie das anschwellende Getöse des Krieges zu hören. Sie schlug die Hände vors Gesicht.
    Was sollte sie tun? Was sollte sie nur tun? Stumm blickte sie Bösch an. Sie wusste, dass sie nun vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens stand.

SECHS
    Abschied nehmen. Fortgehen. Alles hinter sich lassen. Sophie hatte mit sich gerungen. Wäre ein Neubeginn nicht auch eine Befreiung von allem Übel, von der Bedrohung und den furchtbaren Erinnerungen an Ritter Rantzau? Doch bei dem Gedanken daran, die Gottorfer Gärten und den Sternenglobus vielleicht nie wiedersehen zu können, war sie in Tränen ausgebrochen. Sie dachte, dass sie ihr Leben, alles, was ihr Sein ausmachte, verlieren könnte.
    Der Globusmeister war entschlossen, ein Angebot aus Dresden anzunehmen. Die Herzogin hatte ihn mit den entsprechenden Empfehlungen an ihre Familie versehen. Und Bösch hatte sie inständig gebeten, ihm in das sächsische Kurfürstentum zu folgen. »Nur so entkommen wir der Kriegsgefahr, die über die Grenzen in die Herzogtümer schwappt.«
    Als sie begonnen hatten, Werkzeuge und Material in der Schmiede zusammenzupacken, hatten sie über die Zukunft gesprochen. Fast schwärmerisch hatte Bösch ihr die neuen, möglichen Aufgaben und Herausforderungen in der Fremde ausgemalt. Er blickte nach vorn, der Aufbruch spornte ihn an. Die Neugier, die ihn schon nach Gottorf geführt hatte, schien mit jedem Tag zu wachsen.
    »Die Dresdner Kunstkammer verfügt über mathematische und physikalische Instrumente, über mechanische Spielwerke und Uhren, es ist genügend Arbeit für einen Feinschmied vorhanden«, wusste er zu berichten. In Erwartung des Neuen standen seine Hände nicht still. »Es heißt, dass Kurfürst Johann Georg II . sich nach dem Kaiserlichen Krieg dem Wiederaufbau seines Landes widmen will. Das Silber des Erzgebirges füllt die herzoglichen Kassen. Und sein Interesse gilt nicht nur der Wirtschaft, sondern auch dem Guten und Schönen. Die Aufgaben werden nicht so gewaltig wie hier auf Gottorf sein, doch es wird etwas Neues für uns kommen.«
    »Dann bist du entschlossen, dorthin zu ziehen?«
    Sophie säuberte

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