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Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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gähnte verstohlen. Gann konnte nichts essen, trank jedoch zwei Tassen schwarzen Kaffee, der eine seltsame Bitterkeit in seinem Mund zurückließ.
    Er wurde mit fünf anderen erschreckten Kandidaten, die aus anderen Baracken zu stammen schienen, an einen militärischen Sub-Zug geführt. Nach einer nicht allzu langen Fahrt betraten sie ein anderes unterirdisches Trainingszentrum.
    Gann ließ seine Sachen in einer winzigen Zelle zurück und meldete sich bei einem ausgemergelten Maschinenmajor, der seinen Gruß steif erwiderte.
    »Meine Glückwünsche, Major Gann.«
    Gann starrte den Offizier nur wortlos an. Er glaubte nicht recht gehört zu haben.
    »Sie haben Phase Zwei Ihres Mechanesisch-Lehrgangs erfolgreich abgeschlossen. Sie sind nun hier, um mit der Phase Drei zu beginnen, die aus der mechanisierten Schulung besteht, mit deren Theorie Sie ja bereits vertraut gemacht wurden.«
    Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf dem narbenbedeckten Gesicht des Majors. »Ihre Testergebnisse waren ungewöhnlich, Major«, fügte er hinzu. »Die Maschine hat sich positiv über Sie ausgesprochen. Sie dürfen ein stolzer und glücklicher Mann sein, Major Gann.«
    Gann war zurückgewichen, als ihm die unglaubliche Wahrheit bewußt wurde. Er war ganz und gar kein stolzer und glücklicher Mann! Statt dessen ergriff ihn ein geheimer Schrecken.
    »Sie haben einen weiten Weg hinter sich, Major Gann. Sie sind der Verwertungsstelle entgangen. Sie sind Ihrem höchsten Ziel einen großen Schritt nähergekommen.«
    Vorsichtig berührte er seine zerfurchte Stirn, auf der keine Kontaktplatte zu sehen war. »Sie haben sehr viel Glück, Major Gann.«
    Gann schwankte. Plötzlich erschienen ihm der hellerleuchtete Raum und die grauen Computerschränke und der hagere Major als seltsam unwirklich. Statt dessen begann er plötzlich riesige Skalpelle und Messer zu sehen; weißgekleidete Chirurgen versuchten mit allen Mitteln der Technik seinen Schädel aufzuschneiden, um Platz zu schaffen für die Kontaktplatte. Und sie bohrten mit ihren scharfen Nadeln, hantierten mit Sägen und rüttelten an den Grundfesten seines Wesens.
    Er wollte schreien.
    »Fehlt Ihnen etwas, Major Gann?« Der hagere Major erhob sich zuvorkommend. »Sie sehen krank aus.«
    »Es ist nichts, Sir.« Gann nahm sich zusammen und lächelte schwach. »Sehen Sie, ich wußte nicht, daß ich die Prüfung bestanden hatte. Ich nahm an, ich befände mich in der Verwertungsstelle.«
    »Darüber werden Sie schnell hinwegkommen. Mit Ihrem Zeugnis haben Sie die Vereinigung so gut wie in der Tasche. Ich wünschte, ich wäre an Ihrer Stelle.«
    »Vielen Dank, Sir!« Ganns Zunge fühlte sich wie Sandpapier an.
     
    *
     
    Der Mechanesisch-Trainer war etwa drei Meter hoch und birnenförmig und bestand aus hellem Aluminium. Er war an zwei gewaltigen Stützen aus graugestrichenem Stahl aufgehängt und stand in einer zugigen, dunklen Höhle, wo das Wasser von der Decke tropfte. Dicke schwarze Kabel führten zu einem Schaltpult am Tunneleingang.
    »Das ist er!« Der Spezialtechniker war ein plumper junger Techtnant mit einem rosa Babygesicht, großen blauen Augen und einer hellen Kontaktplatte auf der Stirn. »Die perfekte Schulungsmaschine.«
    Gann konnte an diese Worte nicht so recht glauben. Man hatte ihn von Kopf bis Fuß mit einer klebrigen Masse bestrichen und ihn in einen dünnen, losen Umhang gekleidet. Er hielt zögernd inne, als er jetzt die riesige Metallbirne erblickte.
    »Keine Sorge, Sir!« Der Techtnant lächelte ihn unschuldig an. »Legen Sie Ihren Umhang ab und hinein mit Ihnen!« Seine runden blauen Augen blinzelten Gann fragend an. »In Ordnung, Sir?«
    Gann fühlte sich mehr als unbehaglich mit dieser seltsamen Geleeschicht auf der Haut. Ihn schauderte in dem kalten Wind, der durch den Tunnel strich.
    Er wollte das Mechanesische eigentlich gar nicht lernen. Er wollte gar keine Belohnung in Form von Elektroden in seinem Gehirn. Doch er schluckte nur und nickte.
    Der Techtnant berührte einen Kopf oder Hebel an seinem Schaltpult.
    Luftventile zischten. Die metallene Birne öffnete sich wie eine aufgeschnittene Frucht. Gann starrte das Gerät fasziniert an.
    »Hier entlang bitte, Sir.« Der Techtnant berührte respektvoll Ganns Schulter. »Die Leiter hinauf. Ziehen Sie sich aus. Legen Sie sich auf diese Matte.« Er lächelte. »Die meisten Kandidaten sind beim erstenmal noch recht unsicher, aber das wird sich geben. Auch Sie werden feststellen, daß die Sache Ihnen paßt.«
    Gann hielt

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