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Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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Luftkapsel des Raumlings war jetzt überflüssig, da sie sich wieder in einer atembaren Atmosphäre aufhielten.
    Der Raumling machte sich auch sofort von seinen Pflichten frei und tobte fröhlich durch den Raum, wobei seine rote Nase vergnügt aufblitzte. Er spielte mit den leuchtenden Fusoriatenranken, die er in seiner Atmosphäre mit sich geführt hatte. Diese seltsamen Riffpflanzen waren ein Teil des großartigen Mechanismus, der es einem warmblütigen Sauerstoffatmer ermöglichte, im freien Raum zu überleben.
    »Bella!« protestierte Quarla Snow. »Du kommst sofort hierher! Benimm dich!«
    Doch der Raumling gehorchte nicht. Er flog wie wild auf und ab, raste wie ein Pyropode auf die Gruppe der Menschen zu und verfehlte sie nur um Zentimeter. Eine Sekunde später war er bereits wieder an den Ausgangspunkt seines Fluges zurückgekehrt.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür am anderen Ende des Schleusenraumes. Der nötige Luftdruck war erreicht. Mit aufgeregtem Wimmern drängte sich der Raumling durch die Öffnung und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    Die automatischen Geräte bahnten der Gruppe einen Weg ins Innere und sorgten für gute Beleuchtung.
    »Ha!« brüllte General Wheeler. »Endlich! Die Maschine erwartet mich!« Und er verschwand fast ebenso hastig wie der Raumling.
    Die anderen folgten langsamer – Quarla Snow, Boysie Gann und Schwester Delta Vier. Eine Pseudo-Schwerkraft von einem Zehntel g gab ihren Füßen Halt, und der lange Aufstieg durch den Zentralkorridor strengte sie kaum an. Trotzdem fiel es Gann schwer, mit dem voranstürmenden General Schritt zu halten.
    Sie befanden sich in einem Gang, der langsam anstieg und kein Ende nahm. Schließlich passierten sie einen Punkt, an dem sich die Richtung der Schwerkraft umkehrte, und nun schien es ihnen, als stürzten sie in einen endlosen Abgrund, ehe sie sich an die neue Lage gewöhnten.
    Der kalte Wind, der ihnen entgegenwehte, hatte einen unangenehmen Duft, bitter und trocken.
    Ein leises Brummen wurde hörbar.
    Quarla Snow trat an Boysies Seite. Geistesabwesend berührte er sie an der Schulter und setzte sich wieder in Bewegung.
    Der General war nicht mehr zu sehen.
    Gann beschleunigte seine Schritte. Seine Lungen schmerzten. Die Luft war hier dünner, als er es gewohnt war. Vielleicht begannen die alten Erneuerungstanks langsam auszutrocknen.
    Er blickte sich um und sah eine Tür mit der Aufschrift FREIZEITRAUM C.
    Lange Tische erstreckten sich in die Dunkelheit.
    Gann hielt inne und wartete auf die Mädchen.
    »Der General ist verschwunden«, sagte er. »Er sucht nach seiner Maschine, und ich habe Angst vor dem, was geschieht, wenn er sie findet.«
    Er blickte zu Quarla, der die Sorge um ihren verschwundenen Räumung ins Gesicht geschrieben stand. Julies Augen dagegen waren völlig ausdruckslos.
    Gann fuhr fort: »Wenn das Maschinengehirn dieses Schiffes nur halb so mächtig ist wie das Muttergehirn auf der Erde – und man sagt, daß es noch leistungsfähiger sein soll – dann ist es durchaus möglich, daß Wheeler seine Drohung wahr macht und die Welt beherrscht.«
    Quarla Snow sagte nur: »Was sollen wir machen?«
    »Trennt euch. Sucht nach ihm. Er ist natürlich bewaffnet. Versucht nicht, allein mit ihm fertigzuwerden. Ihr müßt schreien, so laut, daß ich euch sofort höre.«
    Die klare Stimme des Kontakter-Mädchens strich wie ein Hauch der Vernunft durch den Raum: »Aber Sie sind ebenfalls nicht bewaffnet, Major Gann. Auch Sie werden gegen den General nicht ankommen können.«
    »Laß das meine Sorge sein. Wir müssen ihn nur erst finden ... Was ist los?«
    Quarla sagte zögernd: »Aber ... aber es kann gar nicht gefährlich sein, Boysie. Ich meine, Sie brauchen sich nicht zu fürchten ...«
    Gann lachte scharf, er konnte nichts dagegen tun. Ihre pathetische Versicherung war einfach fehl am Platz.
    »Nein, ich meine es ernst, Boysie. Schließlich sind wir nicht rein zufällig hier. Ich werde ausgeschickt, um Sie zu holen. Sie alle. Der ... der Sternengott, wenn tatsächlich er es ist, der mich geschickt hat, wird wissen, wie mit dem General umzugehen ist.«
    »Ich habe nicht die Absicht, mich darauf zu verlassen«, sagte Gann grimmig. »Quarla, kümmern Sie sich um diesen Gang hier. Julie, du wirst ihr folgen und auf die Seitengänge achten. Ich werde mich zuerst hier umsehen und dann dieselbe Richtung einschlagen.«
    Er hatte bereits einige Räume durchsucht, als ihm etwas einfiel.
    Sie hat mich nicht berichtigt, als

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