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Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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wir das Tor zu den Riffen gefunden haben.«
    Er hatte dieses Gefühl bereits kennengelernt, diese plötzliche Schwerelosigkeit. Er wußte, daß für die Kräfte, die hier am Werke waren, der Sprung zu den Riffen nur eine Sekundensache sein würde.
    Er hatte keine Angst. Eigentlich war er sogar erleichtert zu wissen, daß sie bald dem Wesen gegenüberstehen würden, das das Sonnensystem aus den Angeln gehoben hatte. Und doch beunruhigte ihn plötzlich eine Frage, auf die er bisher keine Antwort gefunden hatte.
    Er spürte erneut das seltsame Rucken, und die Lichter begannen zu flackern, und plötzlich erinnerte er sich.
    »Warum, Quarla?« krächzte er heiser.
    Das Mädchen von den Riffen blickte ihn freundlich an. »Warum was, Boysie?«
    »Warum hatten sie Angst vor Ihnen? Sie haben gesagt, die Besatzung dieser Station hätte sich vor Ihnen gefürchtet. Warum? «
    Der Raum schien sich umzustülpen, schien zu zerfließen, als sähe man ihn durch ein zerbrochenes Vergrößerungsglas. Die Lichter erloschen völlig ... und dann sah Gann die Antwort auf seine Frage.
    Quarla brauchte gar nichts zu sagen. Er sah sofort, was die drei Männer der Merkurstation Sieben so entsetzt hatte.
    In der plötzlichen Dunkelheit leuchtete Quarla Snow auf – ihr ganzer Körper erglühte in geheimnisvollem goldenem Schimmer, den Gann nur zu gut kannte.

15.
     
     
    Der Sturz durch den Raum schien wieder kein Ende nehmen zu wollen, aber schließlich war es doch vorüber.
    Sie fanden sich in einer erstaunlichen neuen Welt wieder.
    Überall waren die langsam kreisenden Welten des Riffstrudels sichtbar, überall leuchteten weiße, rote und blaue Juwelen. Und da war die pulsierende goldene Kugel, in der Quarla Snow gefangen worden war. Und da war auch die Creeria .
    Obwohl Quarla Snow das Schiff anschaulich beschrieben hatte, war es ihr doch nicht gelungen, eine Vorstellung von seinen wahren Dimensionen zu vermitteln. Es war einfach gewaltig.
    Boysie Gann merkte sofort, daß sie nicht allein waren.
    Etwas näherte sich von der Seite und hielt abrupt inne. Eine leuchtend rote Nase rieb sich an Quarlas Schulter.
    »Bella!« rief das Mädchen und streichelte den goldenen Pelz des Raumwesens. »Mein Raumling«, erklärte sie leise. »Wir befinden uns in seiner Atmosphäre, wie Sie sehen. Ohne diese Luftblase würden wir keine Sekunde am Leben bleiben.«
    General Wheeler schnarrte: »Bringen Sie dieses sentimentale Wiedersehen hinter sich, Mädchen! Kann uns dieses Biest zur Creeria bringen?«
    »Wir sind bereits auf dem Weg«, erwiderte Quarla Snow. »Sehen Sie doch selbst, General.«
    Das Schlachtschiff wurde langsam größer. Sie befanden sich in freiem Fall. Quarla hatte eine Hand im Pelz des Raumlings vergraben. Schwester Delta Vier bewahrte selbst in dieser Schwerelosigkeit ihre unnahbare Würde. Maschinengeneral Wheeler dagegen kannte nur ein Ziel und ließ die Creeria nicht aus den Augen.
    Die Entfernung zu dem Raumschiff war größer, als Gann zuerst angenommen hatte. Die Creeria wuchs langsam zu einem gewaltigen Planetoiden aus schimmerndem schwarzen Metall heran.
    Der Raumling glitt langsam daran entlang. Nach einiger Zeit fanden sie eine offene Luftschleuse, die allein die Größe eines dreistöckigen Hauses hatte.
    Als sie das Schiff betraten, flammten rings an den Wänden Lichter auf, die den Schleusenraum taghell erleuchteten. Langsam schlossen sich die gewaltigen Tore. Sie waren gefangen.
    Die Wände waren zerkratzt und beschädigt, als hätte hier eine heftige Schlacht stattgefunden. Doch Gann wußte, daß es einen solchen Kampf nicht gegeben hatte. Was war also die Ursache? Konnte es sich um Meteoriteneinwirkung handeln? Immerhin hatte die Luftschleuse jahrzehntelang offengestanden.
    General Wheeler bemerkte Boysies Blick und knurrte: »Pyropoden! Sie haben sich an meinem Schiff zu schaffen gemacht! System hilf, ich werde jedes einzelne dieser Ungeheuer umbringen lassen ...«
    Gann machte sich klar, daß der General recht hatte, von seinem Standpunkt aus. Dieses Schiff war jetzt sein Schiff, ein Schiff, das sein Duplikat des gewaltigen Maschinengehirns enthielt, dem das System zugrundelag. Und mit dieser Maschine wollte er die Welten des Sonnensystems zu seinen Welten machen ...
    Boysie Gann wußte, daß dieses Schiff Dinge enthielt, die wesentlich gefährlicher waren als ein ganzer Schwarm von Pyropoden.
    Er wurde sich eines seufzenden Geräusches bewußt und stellte fest, daß sich der Schleusenraum mit Luft füllte. Die

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