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Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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und, Boysie, einer dieser Männer waren Sie!«
     
    *
     
    Quarla und ihr Raumling waren bereits tief ins Innere des Riffstrudels eingedrungen. Die Angst des Tieres wuchs. Sie hatten die äußeren Randgebiete, in denen die Pyropoden nisteten, längst hinter sich gelassen, aber vor ihnen schien es etwas zu geben, das Bella noch mehr entsetzte.
    »Es ist alles in Ordnung, Quarla«, sagte plötzlich die Stimme ihres Vaters.
    Sie schrie auf und blickte sich um, doch es war niemand zu sehen.
    »Geben Sie jetzt nicht auf, Quarla«, sagte eine andere Stimme. Es war die Stimme des Mannes, den sie gerade hatte verschwinden sehen, in einem Strudel aus Licht. Es war die Stimme des Mannes, den sie suchte, Boysie Gann.
    Und eine dritte Stimme sagte: »Mädchen! Hab' keine Angst!«
    Diese letzte Stimme entsetzte sie am meisten; denn sie gehörte einem Mann, der seit langer Zeit tot war – es war die Stimme Harry Hicksons.
    Es mußte sich um Sinnestäuschungen handeln. Hickson war tot. Keiner dieser Männer konnte wirklich anwesend sein. Außerdem war niemand zu sehen, und es bestand auch keine Möglichkeit, daß sich jemand außer Sichtweite vor ihr versteckte. Denn außerhalb der winzigen Atmosphäre des Raumlings war nichts als die Leere des Raumes, in der sich Schallwellen nicht fortpflanzen konnten.
    Und doch setzten sich die Halluzinationen hartnäckig durch.
    »Mach dir keine Sorgen wegen der Pyropoden, Mädchen!« sagte Harry Hicksons Stimme; Quarla erkannte sie jetzt deutlich. »Halte durch! Wir warten schon auf dich!«
    Sie dachte an die Worte des sterbenden Zafar: »... Geistesfalle ... rettet euch ...« Darin lag eine deutliche Warnung.
    Aber sie konnte sich dieser Warnung nicht fügen; ob sie wollte oder nicht, der Raumling trug sie immer tiefer ins Zentrum des Riffstrudels hinein, und immer kleiner werdende Riffe zogen leuchtend an ihr vorüber und wurden bald abgelöst von seltsam strahlenden Schwämmen und durchsichtigen blauen Polygonen und schließlich von Dschungeln aus glühenden Drähten, alptraumhaft strahlenden Welten, die sie nicht mit Namen belegen konnte.
    Und dann hatten sie den Mittelpunkt der seltsamen Riff-Galaxis erreicht.
    Ein riesiges Schiff schwebte vor ihnen bewegungslos im Raum. Es erreichte fast die Dimensionen der Kolonie Freehaven. Die Luken waren geöffnet und enthüllten tödliche Waffen. Doch die Stationen waren unbemannt und die Maschinen schwiegen.
     
    *
     
    An diesem Punkt der Erzählung konnte sich General Wheeler nicht mehr beherrschen. Er unterbrach Quarla Snow und keuchte: »System hilf! Die Creeria! Das muß die Creeria sein!«
    Das Mädchen blickte ihn verwundert an. »Ja, das war der Name, der auf der Außenhülle des Schiffes stand. Ist es Ihr Schiff, General?«
    Wheeler strahlte. »Jawohl, das ist jetzt mein Schiff! Mein Schiff, meine Maschine und mein Sonnensystem. Bald!
    Sie werden mich dorthin führen, Mädchen! Sie werden mich zur Creeria führen! Wenn ich mich dann zum Herrscher der Maschine gemacht habe, die sich an Bord befindet, werde ich auf die Systemwelten zurückkehren. Nicht als einfacher General, auch nicht als einfacher Planer. Ich werde die Maschine selbst beherrschen! Ich werde ...«
    Er brach ab und starrte Boysie Gann an. »Was ist?« knurrte er.
    Gann sagte: »Aber wie wollen wir das Schiff erreichen, General? Was schlagen Sie vor?«
    Das Gesicht Wheelers verdunkelte sich. Er blickte stirnrunzelnd auf den Bildschirm, wo sich das Raumschiff, das man seiner Befehlsgewalt entführt hatte, langsam um eine gewaltige solare Eruption herumzubewegen begann, die vor einigen Sekunden begonnen hatte.
    »Ich werde schon eine Möglichkeit finden«, knurrte er. »Ich werde auf mein Schiff gelangen, irgendwie! Nun erzählen Sie aber weiter, Mädchen!«
     
    *
     
    In unmittelbarer Nähe des gewaltigen Schlachtschiffes, das zur Tarnung einen tiefschwarzen Anstrich trug, war ein seltsamer goldener Schein sichtbar.
    Quarla blinzelte, doch die Erscheinung blieb. Sie sah aus wie ein Nebel aus flüssigem Gold.
    Wie eine goldene Wolke.
    Es war unmöglich, daß es im freien Raum eine solche Wolke gab, selbst hier in diesem ungewöhnlichen Raumsektor. Und doch war eine Täuschung ausgeschlossen.
    Im Zentrum der Wolke war eine große goldene Kugel sichtbar, die heller strahlte als die Riffe, und die eine regelmäßige Form hatte.
    Von einer unbekannten Kraft angezogen, steuerte der Raumling direkt auf die Erscheinung zu.
    Quarla schrie entsetzt auf, denn urplötzlich hob sich

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