Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
Vom Netzwerk:
ihnen die Oberfläche der seltsamen Erscheinung entgegen. Die Wolke verformte sich, entwickelte einen goldenen Tentakel, der ihnen entgegenraste.
    Die Phantomstimme Harry Hicksons sagte leise: »Quarla, hab' keine Angst.«
    Obwohl sie sich klarmachte, daß die Stimme eine Täuschung sein mußte, war Quarla doch seltsam beruhigt. Das Entsetzen schwand. Fast erleichtert beobachtete sie nun den goldenen Tentakel, der sich plötzlich dreiteilte und zu drei goldenen Schlangen wurde, die sich bedrohlich zusammenringelten ...
    Und schließlich zupackten!
    Heiße, gelbe Tentakel umfingen die Atmosphäre des Raumlings.
    Es schmerzte nicht, und die Angst wich völlig von ihr. Die vibrierenden goldenen Seile hielten Quarla und den Raumling wie einen ins Netz gegangenen Fisch umfangen. Auch der Raumling schien jetzt völlig furchtlos zu sein und kuschelte sich in den Griff dieser drei beweglichen Tentakel, und er schnurrte dabei wie eine junge Katze. Bella schien schläfrig zu sein.
    Quarla merkte plötzlich, daß sie ebenfalls müde wurde. Sie glaubte erneut Harry Hicksons Stimme zu hören, die ihr Dinge von größter Wichtigkeit zuraunte. Du mußt jetzt gehen, Kind , schien sie zu sagen, du mußt dich dorthin begeben und dies und das tun. Dabei mußt du folgendes vermeiden. Dann mußt du hierher zurückkehren ...
    Es war sehr beruhigend, dieser Stimme zu lauschen.
    Quarla Snow schlief ein ...
    Sie schlief, und die Zeit verging ...
     
    *
     
    »Und«, sagte sie, »als ich erwachte, wußte ich sofort, was ich zu tun hatte. Ich mußte hierherkommen und Sie holen. Sie alle. Er will, daß Sie zu ihm kommen.«
    General Wheeler knurrte: »Der Sternengott! Sie meinen den Sternengott, nicht wahr?«
    Doch sie schüttelte nur den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, was ich zu tun habe. Als ich hier ankam, stieß ich auf die drei Männer, die Angst vor mir hatten. Sie schlossen mich ein und hörten mich gar nicht an.«
    Schwester Delta Vier sang: »Major Gann. General Wheeler, Miß Snow. Würden Sie bitte einmal auf den Bildschirm achten?«
    Sie wandten sich hastig um und starrten auf die leuchtende Scheibe. Der gewaltige Feuerarm hatte sich weiter vorgeschoben, wanderte jetzt langsam über den Schatten des fliehenden Raumschiffes.
    Und schien den schwarzen Punkt zu verschlingen.
    Das Schiff hatte den Kurs gewechselt, doch zu spät. Es konnte dem Verderben nicht entgehen.
    Der winzige schwarze Punkt verschwand.
    Boysie Gann spürte, wie er zitterte. Neben ihm fluchte der General unterdrückt.
    Langsam begann die Flammenzunge, die das Raumschiff mit sich genommen hatte, zurückzufallen.
     
    *
     
    Der General erholte sich als erster, sein bronzefarbenes Gesicht, seine Bewegungen verrieten Entschlossenheit.
    »In Ordnung«, sagte er. »Wir brauchen uns keine Sorgen mehr darüber zu machen, wie wir das Schiff zurückbekommen, weil es nicht mehr existiert. Jetzt ist die Frage, wie wir hier herauskommen. Zweite Frage: Wie gelangen wir zu den Riffen?«
    Schwester Delta Vier sang stolz: »Das wird keine Schwierigkeiten machen. Die Maschine teilte uns mit, daß von hier aus irgendeine Verbindung zur Creeria besteht.«
    Der General blickte sie mit stahlgrauen Augen an. »Aber wo? Draußen in der Luftschleuse? Auf der zerschmolzenen Oberfläche dieses Planeten? Wir wären in Sekunden ebenfalls gebraten. Von der Nachtseite mal ganz zu schweigen. Oder wollen Sie vorschlagen, daß wir fliegen sollten? Vielleicht auf ...«
    Er hielt mitten im Satz inne und wandte sich mit erstarrtem Gesicht an Quarla Snow: »Diese Wesen, von denen Sie sprachen! Was ist aus ihnen geworden? Die Raumlinge, oder wie Sie sie nannten?«
    Doch Quarla schüttelte den Kopf. »In dieser Sonnennähe könnte Bella keine Minute leben«, erwiderte sie. »Bei der Strahlung würde der Raumling sofort zugrunde gehen – und wir mit ihm, wenn wir auf seine Atmosphäre angewiesen wären. Außerdem ist er sowieso nicht hier.«
    »Wie dann?« keuchte der General. »Es muß doch eine Möglichkeit geben! Sowohl der Sternengott als auch die Maschine haben eindeutig den Merkur als Zwischenstation auf dem Weg zur Creeria bezeichnet!«
    Quarla sagte leise: »Das stimmt, General. Ich bin hierhergekommen, um Sie zu den Riffen zu holen. Ich weiß nicht, wie das möglich sein soll, aber es wird geschehen.«
    Der Raum schien plötzlich eine heftige Bewegung zu machen.
    Sie waren völlig unvorbereitet und blickten sich überrascht und furchtsam an.
    »Ich glaube«, sagte Boysie Gann, »daß

Weitere Kostenlose Bücher