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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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sterben.«
»Wie bitte?« rief Isgriff. Axis hatte ihm berichtet,
daß der König dem Kaiser von Koroleas Nor in Aussicht gestellt habe. Den Baron empörte diese Vorstellung sehr.
»Ich darf Euch die Gründe dafür nicht nennen, aber
bestimmte Verpflichtungen zwingen mich dazu. Diese
rühren von der Prophezeiung her … und von … von
anderen Verbündeten, die mir beigestanden haben. Danach darf Bornheld nur in Anwesenheit seiner Königin
den Tod finden.«
Aschure erstarrte. Er wollte Bornheld nur vor den Augen Faradays erschlagen? Was um Himmelswillen ging
denn jetzt schon wieder mit ihm vor?
»Ich darf Euch die Gründe wirklich nicht nennen«, erklärte der Krieger noch einmal, nach einem Blick auf
Aschures Miene. »Glaubt mir bitte, wenn ich Euch versichere, daß die Angelegenheit nur so und nicht anders
geregelt werden darf. Faraday muß sich noch in der Stadt
aufhalten. Selbst mein Bruder würde sie niemals hinaus
aufs Schlachtfeld zerren. Also werde ich über kurz oder
lang meinen Bruder im Palast von Karlon stellen müssen.
Verstanden?«
Das war keine Frage, sondern ein Befehl, und alle
nickten steif und unbehaglich.
Belial brach schließlich das peinliche Schweigen mit
der Feststellung: »Der König hat sich einen schlechten
Platz für sein Heer ausgesucht. Wenn er sich mit dem
Rücken zum Bedwyr Fort aufstellt, beengen ihn der Fluß
und der See. Und vor ihm stehen wir. Er kann also nicht
manövrieren, seine Reserven ausspielen oder uns in den
Flanken angreifen.«
»Ja, so sieht es aus«, meinte der Krieger. »Vielleicht
ist es aber auch eine strategische List. Sobald wir gegen
ihn vorrücken, landen womöglich koroleanische Truppen
in unserem Rücken. Wenn ich recht unterrichtet bin,
waren letzte Nacht acht schwere Transportschiffe nach
Nordmuth unterwegs. Wir müssen also auf der Hut sein
und die Augen offenhalten. Weitsicht, beobachten Eure
Fernaufklärer den Strom?«
»Ja, Oberster Befehlshaber«, nickte der Ikarier. »Sie
befinden sich bereits im Einsatz.«
»Dann werden wir heute Nacht Tencendor gründen.
Nach der Schlacht wird uns, so hoffe ich, nur noch
Gorgrael als Feind gegenüberstehen.«
Und Wolfstern, fügte er in Gedanken hinzu. Wo mochte sein Urahn sich aufhalten? Welche Pläne verfolgte er an
einem solchen Tag? Welche Überraschungen waren von
ihm zu erwarten?
Weitsicht nickte. »Heute kämpfen wir darum, Tencendor wiedererstehen zu lassen. Oh, es wird ein großartiger
Tag, Axis, ein ganz und gar großartiger Tag.«
Der Krieger sah ihn feierlich an. »Dann solltet Ihr Euren Angriff jetzt beginnen, Befehlshaber der Luftarmada.
Gebt Bornheld von Achar die ikarischen Pfeile zu kosten.«
    Axis wollte die Schlacht mit einem Angriff der Ikarier
beginnen. So wie sie in den Farnbergen Burdels Truppen
auseinandergejagt hatten, sollten sie auch jetzt Tod und
Verwirrung in Bornhelds Reihen bringen. Aber im Heer
des Königs standen viele Soldaten, die bereits an den
Abwehrschlachten vor Jervois teilgenommen hatten. Dort
hatten sie miterlebt, wie die Luftkämpfer über die Skrälinge gekommen waren. Deswegen hatte man nun überall
Posten aufgestellt, die nach den Vogelmenschen Ausschau halten sollten. Man entdeckte sie zwar erst, als sie
sich bereits im Anflug befanden, aber schon pflanzte sich
ein Schrei durch die Reihen: »Achtung! Angriff von
oben!« Jeder griff, wie sie es lange in Manövern geübt
hatten, nach seinem eisenbeschlagenen Schild und hob
ihn über den Kopf. So entstand über den einzelnen Formationen und Kolonnen ein festes Schutzdach.
    Einige waren damit nicht schnell genug, und einige
andere hielten den Schild nicht gerade, doch alles in allem genommen erzielte der ikarische Angriff nicht die
verheerende Wirkung wie damals bei Graf Burdels Truppen.
    Bornheld hatte seine Stellungen nach dem Beispiel
von Jervois errichtet. Viele Einheiten standen hinter Wällen oder in Gräben. Diese konnten die Angreifer nicht
leicht in einer Sturmattacke überwinden und würden
deswegen versuchen, solche Hindernisse zu umgehen,
um sie hinterrücks oder seitlich zu überwältigen. Auf
dem Weg dorthin gerieten sie aber in Gräben, Löcher und
in andere Fallen, in die die Rösser stürzen oder in denen
sie aufgespießt werden würden. Das sollte Axis’ Soldaten
das Herz brechen.
    Nach dem Abfall von Isgriff und Greville war Bornheld zum ersten Mal Axis unterlegen. Sein Heer zählte
sechs- oder siebentausend Mann weniger als die Rebellenarmee. Dies hoffte er aber

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