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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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vier Alaunt bei
einem Angriff. Sie sprangen in die Gräben, fanden gleich
ihre Ziele und gingen den Befehlshabern an die Gurgel.
Sie stifteten Verwirrung und manchmal Hysterie unter
den Soldaten. Das Schnappen und wütende Knurren der
Hunde war genau so entsetzlich wie der Anblick der
blutüberströmten zerfleischten Offiziere. Viele ließen
ihre Schilde fallen, die einen, um davonzurennen, und die
Mutigeren, um mit der blanken Waffe auf die Alaunt
loszugehen. Und so wurden sie Opfer der Bogenschützen
aus der Luft oder am Boden. Nach den Hunden drangen
dann die Fußsoldaten in die Gräben ein und hatten leichtes Spiel mit den Kämpfern, die von keinem Offizier
mehr zu einem geordneten Vorgehen gesammelt werden
konnten.
    Bevor Pfeile, Speere und Piken zum Einsatz kamen,
verschwanden die Hunde blitzschnell aus den Gräben.
Nicht ein einziger kam dabei um. Sie hatten teuflisches
Glück.
    Eine erfolgreiche, aber auch langwierige Taktik der
Angreifer. Am Vormittag beobachtete Bornheld die
Front und sah, daß die erste Reihe der Stellungen mehr
oder weniger zusammengebrochen war. Sein Bruder
würde den ganzen Tag und vermutlich noch den nächsten
benötigen, um bis zum Befehlsstand des Königs vorzustoßen.
    »Diesen kombinierten Boden-Luft-Angriffen haben
wir nichts entgegenzusetzen«, knurrte der Oberste
Kriegsherr. »Aber damit erzielen sie nur kleine Geländegewinne. Warum beschränkt sich der Bastard auf solche
Nadelstiche? Wieso wirft er nicht seine ganze Armee ins
Spiel?«
Axis schien zwar entschlossen, die Schlacht zu gewinnen, aber er ließ sich allem Anschein nach nicht in eine
Todesfalle locken.
    »Damit bleibt wohl keine andere Wahl«, verkündete
der König schließlich. »Wenn Axis nicht zu mir kommen
will, dann muß ich wohl zu ihm gehen. Die Sache muß
entschieden werden. Noch heute.« Er wandte sich an Gautier. »Gebt Befehl. Alle sollen aufsitzen. Wir werden die
Schlacht Mann gegen Mann auf der Ebene ausfechten.«
    »Aber die Ikarier?« wandte sein Leutnant erregt ein,
der völlig vergessen hatte, sie die Unaussprechlichen zu
nennen.
    Bornheld setzte sich den Helm auf. »Die werden uns
nur gefährlich, solange wir durch die Gräben reiten.
Wenn unsere und Axis’ Soldaten sich aber im Kampfgetümmel befinden, werden die Dämonen nicht wagen, ihre
Pfeile auf uns abzuschießen. Nein, Gautier, nun heißt es
Mann gegen Mann. Und wer als letzter übrigbleibt, hat
gewonnen.« Bornheld blickte versonnen vor sich hin.
»Stehen unsere Reserven bereit?«
»Sie warten nur auf euren Befehl, Herr.«
    Ein kalter Ausdruck trat in die Augen des Königs.
»Dann wird der Sieg womöglich doch noch unser sein.
Schickt eine Nachricht zu den Koroleanern. Sie sollen
näher heranfahren, sich aber noch nicht vor dem Fort von
Bedwyr blicken lassen. Die Überraschung muß um jeden
Preis gelingen – dann, wenn sie hinter Axis’ Linien auftauchen.«
    Gautier verbeugte sich. »Wie Ihr befehlt, Euer Majestät.«
Wie der Oberste Kriegsherr vorausgesagt hatte, setzte
nun ein gewaltiges Hauen und Stechen ein.
Über Stunden rangen die beiden Armeen miteinander.
Panzerreiter, Ritter, Schwert- und Speerkämpfer, Pikeniere und Bogenschützen kämpften in einem unübersichtlichen Gewimmel Mann gegen Mann. Die größte
Schlacht, die seit Menschengedenken stattgefunden hatte:
An die fünfundfünfzigtausend Soldaten standen sich
gegenüber, und jeder einzelne focht darum, den Sieg für
seine Seite zu erringen. Die Reiter und Fußsoldaten in
diesem Getümmel verloren jedes Zeitgefühl. Für sie bestand das Dasein nur noch aus Stich und Hieb, einen
Schritt zurück, tief durchatmen, den gegnerischen Streich
abwehren, wieder selbst die Waffe zücken, noch einmal
einen Schritt zurück, zu Atem gekommen, den Gegner
parieren und hoffen, daß der andere schlechter kämpfte
oder früher ermüdete.
Axis befand sich dort, wo der Kampf am dichtesten
war. Arne stand immer in seiner Nähe und hielt das goldene Banner so hoch, daß jeder auf dem Schlachtfeld es
sehen konnte. Manchmal fand der Krieger sich neben
einem einfachen Soldaten wieder, dessen Namen er nicht
kannte, ein anderes Mal kämpfte er Seite an Seite mit
Isgriff und wieder ein anderes Mal mit Ho’Demi. Voller
Selbstvertrauen saß er auf Belaguez, und Roß und Reiter
schienen miteinander verwachsen zu sein. Auch Belial
oder Magariz tauchten neben ihm auf und taten es ihm an
Heldenmut und Treffsicherheit gleich. Den grimmigen
Mienen war die Last

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