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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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und Härte des Kampfes anzusehen,
und kaum einer war dabei, nicht einmal der Sternenmann, der keine Verwundung davontrug.
Der Krieger ließ schließlich die Zügel fahren und
lenkte seinen Hengst nur noch durch Druck seiner Beine,
mit der Stimme und gelegentlich durch einen Gedankenbefehl. Mit beiden Händen schwang er sein Schwert, hieb
nach links und nach rechts und vertraute ganz auf Arne,
der ihm den Rücken freihielt. Weitsicht hatte zwei Staffeln Luftkämpfer allein dazu abkommandiert, vom Himmel aus über den Sternenmann zu wachen.
Aschures Bogenschützen kämpften an den Flügeln
und waren immer dort zu finden, wo ein gegnerischer
Durchbruch drohte. Ihre Pfeile sorgten dann regelmäßig
für Verwirrung und Vernichtung unter den Feinden. Axis
spürte Aschure, nahm ihre Schlachterregung wahr und
versuchte, sich keine zu großen Sorgen um sie zu machen. Die junge Offizierin konnte auch im Kampf sehr
gut auf sich selbst aufpassen.
Hin und wieder erhaschte der Krieger einen Blick auf
Bornhelds Banner. Aber er versuchte nie, sich bis dorthin
vorzukämpfen. Die Entscheidung zwischen ihnen sollte
nicht auf diesem Schlachtfeld stattfinden.
Zwei gleichstarke Gegner standen sich hier gegenüber.
War Axis mit seiner Übermacht im Vorteil, so waren
Bornhelds Kämpfer ihm darin überlegen, daß sie ausgeruhter waren und keinen wochenlangen Marsch hinter
sich hatten. Stunde um Stunde ging das Hauen und Stechen hin und her. Und überall starben Männer oder wurden schwer verwundet. Und manche starben voll Grauen
unter den Hufen der entfesselten Pferde. Über allem lag
eine erstickende Dunstschicht.
Am Nachmittag schmerzte Axis jeder einzelne Muskel
seines Körpers. Wie lange währte die Schlacht schon? Er
sah rasch zum Himmel, um nach dem Stand der Sonne zu
schauen, und hätte diese Unachtsamkeit fast mit seinem
Leben bezahlt. Eine Schwertklinge sauste von links auf
ihn herab. Kurz bevor sie seinen Hals erreichen konnte,
konnte Arne eingreifen. Der Krieger hörte ihn zufrieden
grunzen, als er dem Koroleaner den Schwertarm abtrennte. Der Mann schrie und stürzte vom Pferd.
Axis versuchte kurz, zu Atem zu kommen. Er wußte
nicht, wie die Schlacht stand, bekam von ihr kaum mehr
mit als das, was sich in seiner unmittelbaren Umgebung
abspielte. Dabei mußte er als General doch wissen, wie
sich seine Seite schlug.
»Arne, wacht über mich!« rief der Krieger nach hinten. Seine Augen verschleierten sich, als er sich wieder
darauf konzentrierte, durch die Augen seines Adlers zu
schauen, der hoch über dem Schlachtfeld flog.
Was er da zu sehen bekam, entsetzte ihn. Unzählige
Tote und Sterbende bedeckten die Ebene. Wie viele
mochten es sein? Ihre Zahl ging sicher in die Tausende,
und man konnte nicht feststellen, welche Seite mehr Verluste zu beklagen hatte. Überall irrten reiterlose Pferde
umher. Aber auch von ihnen hatte so manches einen
tödlichen Streich erhalten. Sie lagen da und traten hilflos
mit den Beinen um sich. Andere, die nur verwundet waren, rannten in blindwütiger Panik durch das Chaos.
Plötzlich entdeckte der Krieger Aschure. Auf ihrem
Streitroß und mit Sicarius an ihrer Seite führte sie am
Nordende der Schlacht ein Peloton ihrer Schützen gegen
das Gewimmel der Fechtenden. Man konnte ihr die Erschöpfung deutlich ansehen, aber sie schien bislang keine
Verwundung erlitten zu haben.
Bleibt stark, flüsterte er ihr in Gedanken zu, und paßt
auf Euch auf.
Die junge Frau zögerte kurz, als seine Botschaft sie
erreichte, und Axis verwünschte sich für seine Torheit.
In einer solchen Situation durfte sie nicht abgelenkt
werden. Jede Unachtsamkeit konnte ihren Tod bedeuten. Doch schon im nächsten Moment schnellte ein
Pfeil von des Wolfen Sehne, und der Leithund sprang
einem Fußsoldaten an die Kehle, der mit einem Stoß
seines Speers die günstige Gelegenheit wahrnehmen
wollte.
Je länger Axis das Schlachtgetümmel beobachtete,
desto mehr gewann er den Eindruck, daß mehr von seinen Soldaten ihre Waffe schwangen als von denen des
Königs. Auch schien Bornhelds Banner langsam in Richtung der Gräben zurückgedrängt zu werden.
Habe ich den Sieg errungen? fragte sich Axis. Wird
dieser sinnlose und blutige Bürgerkrieg in spätestens
einer oder zwei Stunden ein für alle Mal beendet sein?
Doch als der Adler ein Stück weiterflog, mußte der
Krieger etwas entdecken, das ihn über die Maßen entsetzte.
Acht schwere koroleanische Transportschiffe schoben
sich immer weiter an das

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