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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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durch seine festen Stellungen und die Fallen abzugleichen.
    Zur Zeit befand er sich in seinem Befehlsstand in leidlicher Sicherheit. Dieser bestand aus einem Zelt, das mit
mehreren dicken Bahnen gegen Angriffe aus der Luft
geschützt war. Bornheld beugte sich wieder über die
Karten seiner Stellungen.
    »Was ist mit den Flußtransporten?« fragte er Gautier.
Beide Männer, wie auch alle anderen, die sich im Zelt
befanden, hatten ihre Rüstung und ihre Waffen angelegt.
    »Sie sind letzte Nacht an Nordmuth vorbeigekommen,
Herr«, antwortete der Leutnant. »Gegenwärtig ankern sie
auf halbem Weg hierher, um Eure weiteren Befehle abzuwarten.«
    »Und wie sieht es mit den kleineren Schiffen aus?«
wollte der Oberste Kriegsherr wissen.
»Können sofort lossegeln«, konnte Gautier ihm mitteilen. »Axis wird heute sterben, zusammen mit seiner
Mannschaft von Mißgeburten.«
»Wollen wir es hoffen«, begann Bornheld, hielt
plötzlich inne und lauschte aufmerksam. »Was ist denn
das?«
Ein Prasseln wie von heftigem Regen war durch die
Zeltwand zu hören.
»Das sind die Pfeile der Unaussprechlichen, die nutzlos von den Schilddächern unserer Soldaten abprallen.«
Der König ballte die Hände zu Fäusten und stieß sie in
die Luft. »So hat es denn angefangen!« schrie er mit
leuchtenden Augen.
Und er empfand nichts als Erleichterung. Endlich
würde es zwischen ihm und seinem Bruder zu der ersehnten Entscheidung kommen.
    Die Schlacht von Bedwyr Fort begann mit dem Eröffnungsschlag der Luftarmada und währte den ganzen Tag
über. Stundenlang fochten die Soldaten, Männer wie
Frauen, gegeneinander, und das Grasland der westlichen
Ebenen von Tare rötete sich vom Blut der Gefallenen
und der Sterbenden.
    Axis zeigte sich nach dem Fehlschlag der Ikarier enttäuscht, aber nicht sehr überrascht. Bornheld war ein
fähiger Feldherr und weit erfahrener als Burdel. Außerdem hatte er die Luftkämpfer schon vor Jervois im Einsatz erlebt. Als die Vogelmenschen jetzt über den
eigenen Linien zurückflogen – sie hatten nur einen Verlust zu beklagen, ein Ikarier hatte beim Angriff einen
Flügelkrampf bekommen und war zwischen den Koroleanern abgestürzt – schickte der Krieger seine Reiterei
los. Seine Späher hatten bereits die Gräben und Fallen
erkundet. Deswegen achtete der General jetzt darauf, daß
seine Abteilungen möglichst dicht zusammenblieben und
sich nicht aufteilten. Jeder Verband, der allein zu tief in
die gegnerischen Stellungen eindrang, würde unweigerlich von den Feinden niedergemacht werden. Axis behielt
Isgriffs Panzerreiter in der Reserve. Wenn er Bornhelds
Soldaten durch eine vorgetäuschte Flucht verleiten könnte, die Gräben zu verlassen und vorzustürmen, sollten die
Schwergepanzerten eingreifen und sie niederreiten.
    Nachdem seine Truppen aber nicht so recht an den
Gräben vorankamen, entschloß der Krieger sich zu einem
kombinierten Angriff. Die abgestiegenen Fußsoldaten –
Speer- und Spießkämpfer – sollten bei ihrem nächsten
Ansturm Unterstützung aus der Luft erhalten. Die Feinde
in den Gräben konnten nicht gleichzeitig die Schilde
gegen die Pfeile von oben hochhalten und die Angreifer
abwehren, die unmittelbar vor ihnen auftauchten.
    Am Ende entschied sich Axis dann dafür, hier ähnlich
zu taktieren wie in der Wildhundebene gegen die Skrälinge. Statt wie bisher auf breiter Front vorzugehen, führte er nur noch Angriffe auf bestimmte Stellen in den
gegnerischen Reihen durch, auch die wiederum mit Unterstützung der Vogelmenschen. Der Sternenmann
schickte seinen Schneeadler in die Luft und erspähte
durch dessen Augen die Gräben, die an strategisch wichtigen Stellen lagen. Ihre Einnahme würde empfindliche
Löcher in Bornhelds Verteidigungssystem reißen.
    Axis fand neun solcher Schwachstellen. Gegen die
schickte er seine berittenen Bogenschützen und gab ihnen die Luftgeschwader mit. Eine Taktik, die Erfolg
versprach. Wenn die Ikarier auftauchten, rissen die Verteidiger die Schilde hoch. Dann rückten die Bogenschützen vor, unter ihnen auch Aschures Pelotone und die
Rabenbunder, und schossen Bornhelds Soldaten in die
ungeschützte Brust. Und wenn diese dann voll Panik die
Schilde wieder senkten, trafen die Luftkämpfer um so
besser. Sobald die Verteidiger ausreichend geschwächt
waren, schickte der General seine Speerkämpfer und
Pikeniere vor … und die Alaunt.
Aschure hatte ihren Hunden eingeschärft, nur Offiziere anzufallen. Meist reichten drei oder

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