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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Fort heran. Wie viele Soldaten
mochten sie im Inneren bergen? fragte sich Axis verzweifelt. Vielleicht vier- oder fünftausend Kämpfer. Mit
einer solchen Verstärkung würde sein Bruder der
Schlacht die entscheidende Wendung geben können. Sie
kämpften jetzt seit dem frühen Morgen gegeneinander,
seit neun Stunden, und viele Männer sanken bereits mehr
aus Erschöpfung als von einem tödlichen Streich getroffen in den Staub. Gewiß mangelte es ihnen nicht an Mut
oder an Erfahrung, sie waren lediglich an ihre Grenzen
gestoßen. Fünftausend frische Kämpfer würden sich da
verheerend auf die Sonnenfliegerarmee auswirken.
»Ihr Sterne steht uns bei«, murmelte der Krieger, und
Arne sah ihn besorgt an.
Da fiel ihm noch etwas Bedrohliches ins Auge. Kleinere Segler und Barken voller koroleanischer Soldaten
trieben oberhalb des Bedwyr-Forts über den Nordra und
den Gralsee heran. Sie wollten ohne Zweifel Axis’ Armee in den Rücken fallen oder sie in der Flanke packen.
Der Krieger schätzte, daß dort weitere zweieinhalbtausend Mann nahten. Damit ließe sich Bornhelds linker
Flügel stärken, der bereits zurückwich.
Aschure! Ho’Demi! rief Axis die beiden einzigen Befehlshaber, deren Geist er erreichen konnte. Achtet auf
den Fluß im Norden! Haltet die Koroleaner auf, die sich
von dort nähern. Sie dürfen nicht Bornhelds Reihen erreichen!
Der Krieger konnte erkennen, daß die beiden ihre
Truppen um sich sammelten, aus der Front lösten und
zum Ufer bewegten, wo sich bereits die ersten Soldaten
ausschifften. Nun hielt Axis nach den Geschwadern der
Luftarmada Ausschau. Den ganzen Tag schon hingen sie
über dem Schlachtfeld in der Luft und griffen überall
dort ein, wo sie gebraucht wurden. Endlich entdeckte er
Weitsicht und schickte den Adler zu ihm.
»Auf nach Norden!« rief der Vogel dem ikarischen
Führer im Vorbeifliegen zu. Weitsicht begriff rasch und
schickte Aschure und dem Häuptling fünf Geschwader
zu Hilfe.
Das dürfte die Koroleaner, die von oben über den
Nordra kamen, ausreichend beschäftigen. Aber was sollte
er gegen die bauchigen Transportschiffe aus dem Süden
unternehmen? Wenn sie unbehelligt ihre Soldaten an
Land setzen konnten, blieb dem Sternenmann nur noch
der Rückzug!
Obwohl er wieder in ein dichtes Gefecht geraten war,
vertraute Axis ganz auf Arne und konzentrierte sich weiterhin auf den Adler. Er mußte einfach feststellen, was
die Transporter unternahmen. Denn sie würden all seine
Hoffnungen und die Erfüllung der Prophezeiung zunichte
machen können.
Bornheld, der bereits aus vielen Wunden blutete und sein
Schwert kaum noch halten konnte, beobachtete ebenfalls
voller Sorge die Schiffe. Warum kamen sie so nahe an
die Bedwyr-Furt heran? Er hatte doch den klaren Befehl
gegeben, daß die Koroleaner viel weiter südlich von
Bord gehen sollten. Zusammen mit den Verstärkungen
aus dem Norden könnte er die Rebellen dann wunderbar
in die Zange nehmen, und das auch noch mit frischen
Truppen.
»Bei Artor!« fluchte der König. »Man könnte beinahe
annehmen, sie stünden nicht auf unserer, sondern auf
Axis’ Seite!«
Eine furchtbare Vorahnung befiel ihn, und er stieß in
entsetztem Flüstern hervor: »So werde ich denn wieder
ein Opfer von teuflischem Verrat! Hat der koroleanische
Kaiser unseren Pakt gebrochen und sich gegen mich
gestellt?«
Fast gleichzeitig legten die koroleanischen Schiffe
jetzt an, warfen den Anker und schoben die Rampen an
Land. Aus jedem Schiff strömten Dutzende, ja Hunderte
Männer, die mit Schlachtgeschrei auf Bornhelds Reihen
losstürmten.
Dunkelhäutige Männer mit blitzenden Zähnen und
bunten Tüchern um den Kopf, die Krummschwerter
schwangen.
Piraten!
»Schändlicher Verrat!« stöhnte der König und zuckte
zusammen, als Gautier ihm eine Hand auf die Schulter
legte.
»Herr!« keuchte der Leutnant. »Man hat uns hintergangen. Euer Leben ist in höchster Gefahr. Ich habe ein
Boot bereitgestellt. Wir müssen unbedingt nach Karlon
zurück!«
»Was?« rief der Oberste Kriegsherr. »Ich soll das
Schlachtfeld im Stich lassen?«
»Heute haben wir verloren«, entgegnete Jorge, der gerade zu ihm geritten kam. »Wenn Ihr Euch in Sicherheit
bringen wollt, dann zögert nicht länger. Ich werde an
Eurer Stelle unsere Truppen führen. Bis zum letzten
Blutstropfen, wenn Ihr das befehlt.«
Bornheld starrte die beiden Männer an. Das Geschrei
der Seeräuber kam unaufhaltsam näher. Nach einem
kurzen Moment des Zögerns gab der König

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