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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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ohne einen
Laut von sich zu geben.
Von der Erde starrten Geister wie Menschen hinauf
ins Firmament und verfolgten, wie der Skräbold hinter
einem Adler herjagte. Die Ikarier wußten, was Axis vorhatte, und hatten sich auf die Klippen der nahen Urqharthügel zurückgezogen. Doch auch sie beobachteten
den nun beginnenden Zweikampf.
Der Schneeadler lockte die Kreatur hoch in den Himmel, hielt sich dicht vor ihm, aber immer weit genug
entfernt, um nicht von den Krallen erfaßt zu werden. Und
wenn der Skräbold zum Angriff ansetzte, tauchte der
Vogel rasch weg oder stieg noch weiter auf. Dann verschwanden beide in den Wolken, und für einige nervenaufreibende Momente konnten die Zuschauer unten
nichts mehr sehen. Plötzlich stürzte der Adler aus dem
Grau, überschlug sich mehrmals und trudelte immer tiefer. Kurz darauf sauste auch die Kreatur aus den Wolken
und flog ebenfalls nach unten. Doch ihre Bahn verlief
glatt und zielsicher, während man bei dem Vogel den
Eindruck gewinnen mußte, er könne seinem Absturz
kaum Einhalt gebieten.
Der Adler fiel wie ein Stein vom Himmel, näherte sich
dabei aber dem Mann, der ganz allein auf der Ebene
stand.
Axis.
Im allerletzten Moment bremste der Raubvogel ab,
zog die Schwingen ein, streckte die Krallen aus und landete, wenn auch mit immer noch zu hoher Geschwindigkeit, auf dem langen Arm seines Herrn. Die Wucht des
Aufpralls durchfuhr den Mann deutlich, und er trat ein
paar Schritte zurück, um nicht das Gleichgewicht zu
verlieren. Doch als der Skräbold kreischend auf ihn niederstieß, hatte Axis sich wieder gefangen.
Die Kreatur zögerte nicht. Sie erkannte den Mann sofort wieder und dürstete nach seinem Blut. Die Krallen
an Händen und Füßen ausgefahren und mit weit geöffnetem Schnabel, um das Fleisch des Feindes zu zerfetzen,
griff sie an …
… und prallte hart gegen den nackten Boden.
Bei dem Mann hatte es sich um nichts als eine Illusion
gehandelt. Um einen Zaubertrick.
Halb betäubt von der schweren Landung rappelte der
Skräbold sich auf – wußte er doch, daß er gleich aufgeben könnte, wenn er so liegenbliebe. Als er wieder stand,
mußte er feststellen, daß einer seiner Flügel schlaff und
gebrochen herabhing.
Axis stand fünf oder sechs Schritte weiter und hielt
immer noch den Adler auf seinem Arm. Während der
Skräbold noch versuchte, Benommenheit und Schmerz
abzuschütteln, stieß der Krieger seinen Vogel in die Lüfte, um dann seinen Gegner auszulachen.
»Hat Euch mein kleines Kunststück gefallen, Skräbold? Er gehört zu meinen neuen magischen Tricks.«
Die Kreatur schüttelte den Kopf, aber nicht als Antwort, sondern um Klarheit in ihren Geist zu zwingen.
Dann bemerkte sie den gebrochenen Flügel und schrie
vor Wut.
»Habt Ihr Euch etwa weh getan?« höhnte Axis und
kam einen Schritt näher.
Der Skräbold wich gefährlich zischend zurück. Der
Sternenmann hatte ihn doppelt getäuscht, ihm fehlte
nichts! Aber er selbst hatte sich einen Flügel verletzt, und
daher stand ihm nun nicht mehr der Sinn danach, mit
Axis einen Zweikampf auszutragen. Rasch konzentrierte
er sich auf das kleine Stück Zaubermacht, die Gorgrael
all seinen Skräbolden verliehen hatte, um sich unsichtbar
zu machen.
Aber der Sternenmann war schneller. Er griff mit der
Kraft des Sternentanzes an und sang ihm das Lied der
Verwirrung. Schatten, Spiegelbilder und falsche Fährten
erfüllten den Geist der Kreatur, und sie fand den Zugang
zur Macht des Zerstörers nicht mehr. So blieb ihr nichts
anderes mehr übrig, als sich mit aller verbliebenen Kraft
auf die Ursache all ihres Ungemachs zu stürzen.
Doch sein Geist war inzwischen schon so verwirrt, daß
sein Körper ihm nur noch schleppend gehorchte. Axis trat
einfach einen Schritt beiseite und entging so mit Leichtigkeit der Attacke. Doch er hielt schon sein Schwert in der
Hand, und als der Skräbold an ihm vorbeistolperte, stieß
er ihm die Klinge unter den rechten Arm und durchschnitt
das weiche Fleisch der Achselhöhle. Sein Gegner kreischte, riß sich los und taumelte davon.
»Er blutet!« stellte der Krieger verblüfft fest. »Er blutet ebenso rot wie die Skrälinge!«
Trotz des verletzten Flügels und der Körperwunde
zwang die Kreatur sich dazu, klarer zu denken und eine
Kriegslist zu ersinnen. Sie beschloß, sich tödlich verwundet zu stellen, seufzte schwer, hielt sich die blutende
Seite, fiel auf die Knie und taumelte, als würde sie gleich
sterben.
Aber so leicht ließ Axis sich

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