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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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schon zu den Verhandlungen an der
Gundealgafurt begleitet haben.«
    »Unaussprechliche!« empörte sich Bornheld. »Verwünschte Kreaturen, die Artor verdammt hat. Keinen
Deut besser als die Echsen Gorgraels!«
    »Mir kommt es eher so vor, als habe Axis sie zu unserer Unterstützung geschickt.« Der Häuptling vermied es
wohlweißlich, vor dem König vom Sternenmann zu sprechen. »Seht doch selbst, die Ikarier greifen die Geister
an. Wenn mich meine Augen nicht täuschen, müssen es
an die fünfhundert sein. Schaut nur, Pfeil um Pfeil fährt
in die Reihen der Skrälinge. Die Vogelmenschen sind
wirklich ausgezeichnete Schützen.«
    Bornheld bedachte den Rabenbunder mit einem finsteren Blick und betrachtete dann wieder das Spektakel. So
ungern er es auch zugab, aber die Unaussprechlichen
bekämpften tatsächlich die Geister, und das mit sichtbarem Erfolg.
    »Und wenn die Kreaturen dort unter den Skrälingen
aufgeräumt haben, greifen sie bestimmt uns an, was,
Ho’Demi?« fragte Gautier mit höhnischer Miene. »So
wird Axis es ihnen doch befohlen haben, oder?«
    »Euer Waffenstillstand besteht noch, Leutnant«, erwiderte der Häuptling. »Als Mann von Ehre wird der Krieger diesen Vertrag einhalten, da bin ich mir ganz sicher
… So wie Ihr und Seine Majestät gewiß auch.«
    Bornheld wendete sein Roß und trieb es in die Stadt zurück. »Befehlt den Männern, sich von den Unaussprechlichen nicht in ihrem Tun stören zu lassen«, befahl er
Gautier im Vorbeireiten. Und als er an dem Häuptling
vorbeikam, raunzte er ihn an: »Das gilt auch für Eure
Rabenbunder. Niemand hat die Flugechsen zu beobachten.
Und niemand redet über ihr Eingreifen. So weit es mich
betrifft, sind die Unaussprechlichen nie hier erschienen.«
    Aber der König sprach seinen Befehl zu spät aus. Entlang
der gesamten Front verrenkten die ausgelaugten und
verzagten Soldaten die Hälse und starrten ungläubig in
den Himmel.
    Inari betrachtete die Lage vor seinem Frontabschnitt.
Nicht nur Rabenbunder, sondern auch ein Dutzend Koroleaner und etliche Achariten umstanden ihn. Unerklärlicherweise hatte die Wucht des feindlichen Angriffs seit
einer Stunde nachgelassen. Jetzt schienen sie endlich der
Grund dafür zu erfahren.
    Die Achariten murmelten furchtsam miteinander, doch
die Koroleaner schauten neugierig zu.
»Wer ist das?« fragte der Offizier der Koroleaner.
Inari antwortete nicht, weil er nicht wußte, wieviel er
preisgeben durfte.
»Verdammt, die Burschen sind gut!« rief der Söldnerführer, und sein Unteroffizier hieb vor lauter Begeisterung gegen die Grabenwand.
»Seht nur, wie rasch sie ihre Pfeile abfeuern!«
Dann wandte der Koroleaner sich wieder an den Ältesten der Rabenbunder. Von allen Soldaten hier zeigten nur
die ihren keinerlei Anzeichen von Überraschung.
»Sagt es mir, Ihr scheint diese Wesen zu kennen.«
Inari antwortete ihm endlich: »Die ikarische Luftarmada, ausgesandt vom Sternenmann der Prophezeiung,
um uns zu helfen und Achar zu retten.«
»Sprecht Ihr etwa von Axis?« fragten die umstehenden
Achariten vorsichtig, aber auch voller Wißbegier.
»Von niemand anderem«, erklärte der Älteste. »Und
nun hört mir genau zu.«
    Die Skrälinge gerieten unter dem unerwarteten Angriff
langsam in Panik. Hilflos mußten ihre Offiziere mitansehen, wie ihr Ansturm auf die Frontgräben zusammenbrach.
    Über ihnen schrieen vier Geschwader Luftkämpfer ihre Schlachtrufe, die man seit tausend Jahren nicht mehr
gehört hatte. Und mit dieser Anfeuerung schickten sie
Salve um Salve in die Scharen von Gorgraels Kreaturen.
Nicht ein Pfeil verfehlte sein Ziel.
    Die Luftarmada war umgeben von einem Kreis von
Aufklärern, die nicht nur mit den Augen, sondern mit
allen Sinnen den Himmel nach Greifen absuchten.
    Hoch über dem Ganzen schwebte Weitsicht und dirigierte seine Einheiten. Jetzt spähte er mit seinen besonders scharfen Augen nach Norden und blähte vor
Aufregung die Nüstern.
    »Schwebauge! Scharfauge!« alarmierte er zwei seiner
Offiziere. »Begebt Euch mit Euren Geschwadern Richtung Norden! Eiswürmer!«
    Minuten später brachen zwei der zwölf Eiswürmer, die
sich auf die Kanäle zuwanden, krachend zusammen.
Dutzende gefiederter Pfeile ragten aus ihren silbernen
Augen.
    Auf dem weiteren Vormarsch fiel noch eines der Ungeheuer, und schließlich erreichten nur ihrer sieben die
Wassergräben.
    Rasend vor Zorn über den ikarischen Angriff und den
Verlust fast der Hälfte der Eiswürmer, trieben die

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