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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Skräbolde ihre Soldaten mit Schlägen, Drohungen und Verwünschungen zu neuem Mut und hemmungsloser
Blutgier an. Und bald hatten sie tatsächlich die Reihen
wieder geschlossen und konnten den Angriff von neuem
beginnen.
    Aber ohne ausreichende Unterstützung durch die Eiswürmer kamen die Geister nur langsam über die Kanäle,
und so scheiterte auch der zweite Versuch, Terrain zu
gewinnen.
    Die Verteidiger errangen an diesem Tag keinen gewaltigen Sieg, nicht einmal einen bedeutsamen. Denn der
Zerstörer hatte solche Massen von Skrälingen vor Jervois
zusammengezogen, daß die Verluste, die fünfhundert
Luftschützen ihnen beibrachten, kaum ins Gewicht fielen. Dafür erfreuten sich Bornhelds Mannen aber eines
psychologischen Triumphs. Der Entlastungsangriff der
Ikarier war genau in dem Moment erfolgt, als sie schon
glaubten, das Ende sei nahe. Nun aber durften sie neuen
Mut fassen.
    Während der nächsten Tage setzten die Luftschützen ihre
Attacken fort, und im gleichen Maße verbreitete sich die
Nachricht von ihrer Unterstützung überall an der Front.
Viele, sehr viele erfuhren, worum es sich bei diesen Wesen handelte und wer sie gesandt hatte. Bornheld hatte
zwar strengen Befehl erlassen, die Unaussprechlichen bei
ihrem Tun nicht zu beobachten und erst recht nicht über
sie zu reden. Aber kaum waren der Oberste Heerführer
und sein Leutnant außer Sicht, sprachen die Soldaten von
nichts anderem mehr. Die Koroleaner fanden bald heraus, daß die Rabenbunder eine Menge über die Vogelmenschen wußten, und stellten ihnen Fragen. Und von
den Söldnern erfuhren es wiederum die Achariten.
    Bald raunte man sich überall in den Gräben Geschichten über die Prophezeiung und den Sternenmann zu. Geschichten über das stolze, schöne und kulturreiche Volk
der Ikarier machten die Runde, und man erzählte sich
auch von der sagenhaften Kühnheit der Luftarmada. Da
letztere von der Erde aus in ihrem Wirken genauestens
mitverfolgt werden konnte, neigten alle dazu, auch die
anderen Gerüchte zu glauben. Binnen einer Woche hatte
ein jeder, der sich durch Schlamm und Gräben kämpfte,
alles von der Verworfenheit Wolfsterns, über die ikarischen Zauberer bis hin zu den Wundern des Sternentanzes gehört.
    Denn die Rabenbunder sahen es als ihre ausgesprochene Verpflichtung, der Prophezeiung und dem Sternenmann zu dienen.
    Axis ließ ständig vier Geschwader über den Skrälingreihen kreisen. Vier weitere lagen in den südwestlichen
Urqharthügeln in Reserve, ungefähr fünfzig Meilen von
der Front entfernt. Und die restlichen vier Geschwader
ruhten sich in Sigholt aus und warteten auf den nächsten
Einsatz. Alle fünf bis sechs Tage löste der Krieger die
Frontgeschwader durch frische Luftkämpfer ab.
    Doch trotz ihrer hervorragenden Ausbildung und
wachsenden Kriegserfahrung hatten die Ikarier zunehmend mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Ständig lebten sie
in der Furcht vor einem Hinterhalt der Greifen. Nach
dem Desaster, das Dornfeders Staffel hatte erleben müssen, blieben sie, wann immer es ging, dicht beisammen.
Vier Geschwader umfaßten knapp sechshundert Vogelmenschen, und an eine solche Streitmacht wagten die
Fabelwesen sich nicht heran; doch ein versprengter Luftkämpfer oder ein Nachzügler lief stets Gefahr, von
Gorgraels Bestien gepackt zu werden.
    Der Krieger schickte ihnen seinen Schneeadler, der die
Aufklärer bei ihrer Arbeit unterstützen sollte. Der Vogel,
der so oft hoch über ihnen auftauchte und wachsam seine
Runden flog, wurde für die Ikarier, die sich gerade mitten
in der Schlacht befanden, zu einem Talisman. Abendlied
und Dornfeder, die mit den Greifen bereits unliebsame
Erfahrung gemacht hatten, meldeten sich immer wieder
freiwillig zum Spähdienst, um ihre Kameraden vor einem
Überfall der Bestien zu bewahren.
    Doch neben den Greifen stellte sich den Vogelmenschen auch hier wieder das Problem, daß ihnen die Pfeile
auszugehen drohten. Vier Geschwader konnten an einem
Tag mehrere Zehntausend Pfeile abfeuern, aber dann
blieben ihnen für den folgenden Einsatztag kaum noch
Geschosse übrig.
    Nein, sie mußten zusätzlich die Belastung auf sich
nehmen, die verschossenen Pfeile wieder einzusammeln.
Und jeder Ikarier der aufs Schlachtfeld hinabflog, um
Geschosse zu bergen, begab sich in tödliche Gefahr.
    So verlegten die Luftkämpfer sich darauf, nur bestimmte Abschnitte anzugreifen. Dort erledigten sie so
viele Skrälinge, daß der Rest die Flucht ergriff. Sobald
sie dann

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