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Der Sternenschwarm

Der Sternenschwarm

Titel: Der Sternenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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Die beiden Ökologen kämpften sich mühsam weiter, aber dann ...
    Aus dem Schlauch kam kein Tränengas mehr. Craig und Barney starrten sich erschrocken an.
    »Die Tanks waren doch voll?« fragte Craig.
    »Ganz bestimmt. Vielleicht haben die Pygmäen den Schlauch durchgebissen.«
    Der Rückweg war ihnen abgeschnitten: die Krokodilköpfe am Tempeleingang würden sich inzwischen erholt haben und auf die Eindringlinge warten. Deshalb drangen sie weiter vor, warfen ihre Gasmasken ab und zogen ihre Strahler.
    Sie bogen um eine Ecke und blieben stehen. Der Tunnel war hier zu Ende und ging in eine Art Vorraum über, in dessen Rückwand eine breite Tür eingelassen war. Fünf oder sechs Krokodilköpfe belagerten die Tür und kratzten vergeblich am Holz; sie drehten sich um, sahen die Eindringlinge und griffen sofort an.
    »Vorsicht!« rief Barney.
    Blau-weiße Lichtblitze aus den Strahlern der beiden Männer erhellten den düsteren Raum. Aber selbst die beste Waffe hat ihre Grenzen, und die Pygmäen waren unglaublich flink.
    Barney hatte eben erst einen erlegt, als der nächste voll auf ihm landete. Der Eingeborene war für seine Größe erstaunlich kräftig. Barney wich zurück, wehrte die schnappenden Kiefer ab und schoß gleichzeitig. Der Angreifer fiel zu Boden, brachte es aber noch fertig, Barney den Strahler aus der Hand zu schlagen.
    Bevor Barney seine Waffe aufheben konnte, warfen sich zwei Pygmäen auf ihn und rissen ihn zu Boden. Er war ihren Reißzähnen hilflos ausgeliefert.
    Ein bläulicher Energiestrahl zischte dicht über ihn hinweg und versengte ihm fast das Gesicht. Die beiden Eingeborenen rollten zur Seite und blieben tot liegen. Barney stand unsicher auf.
    Die Holztür war aufgerissen worden. Tim stand auf der Schwelle und hielt den Strahler in der Hand, der Barney das Leben gerettet hatte.
    Craig hatte die restlichen Angreifer erledigt. Sie lagen bewegungslos vor ihm. Die drei Männer sahen sich schweigend an, bis Craig das Wort ergriff.
    »Knapp ... zu knapp«, murmelte er.
    »Ich dachte schon, ich wäre geliefert. Vielen Dank, Tim«, sagte Barney.
    Sein Bart war versengt, und er spürte, daß sich eine Brandblase auf der linken Gesichtshälfte bildete. Die thermonuklearen Entladungen hatten den kleinen Raum unerträglich aufgeheizt, so daß Barneys Overall schweißnaß war.
    »Tut mir leid, daß ihr hierher gekommen seid, um mich zu suchen«, meinte Tim. »Hinter dieser Tür war ich ganz sicher. Ich habe selbst einige Untersuchungen angestellt, Craig – am besten seht ihr euch den Raum selbst an, solange ihr hier seid. Ich habe das ›Grab der Alten‹ entdeckt, von dem Dangerfield uns erzählt hat! Ihr werdet gleich sehen, daß es einiges erklärt, was uns bisher rätselhaft war.«
    »Wie hast du es überhaupt geschafft, bis hierher vorzudringen, ohne von den Eingeborenen aufgehalten zu werden?« fragte Craig.
    »Die meisten von ihnen waren in der Nähe des Schleppers, um Barneys Kopf zu fordern, nachdem er den Bären losgemacht hatte«, erklärte Tim. »Sie haben sich erst hier versammelt, als ich schon im Tempel war.«
    Die drei Männer betraten den Innenraum. Tim verriegelte die Tür, bevor er seinen Handscheinwerfer einschaltete. Nun war zu erkennen, daß die Erbauer bewußt auf allzu üppige Verzierungen verzichtet hatten: Decke und Wände waren mit schlichten geometrischen Ornamenten geschmückt, die aber nicht von einem Podest ablenkten, auf dem eine Reihe Sarkophage standen. Über allem lag eine dicke Staubschicht, und die Luft roch feucht und modrig.
    Tim wies auf die kleinen Särge, die mit Reliefs verziert waren.
    »Das sind die Überreste der alten Könige von Kakakakaxo«, erklärte er seinen Freunden. »Obwohl ich euch damit in Schwierigkeiten gebracht habe, ist es mir gelungen, das Rätsel der verschollenen Rasse dieses Planeten zu lösen. Die Sache hat Ähnlichkeit mit einem Puzzlespiel. Wir hielten bereits die meisten Stücke in der Hand. Dangerfield hat sie uns geliefert – aber der alte Knabe hatte sie falsch zusammengesetzt. Zuerst muß man nämlich wissen, daß es nicht eine, sondern zwei verschollene Rassen gibt.«
    »Hübsch gesagt, Tim – aber jetzt möchten wir Tatsachen hören«, meinte Craig.
    »Tatsachen gibt es natürlich auch. Ich zeige sie euch bereits. Dieser Tempel – und vermutlich einige andere auf diesem Planeten – ist von zwei Rassen aus dem Fels herausgehauen worden, die ihre Bildnisse auf den Sarkophagen verewigt haben. Seht sie euch an! Die Rassen sind

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