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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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»Sieh nur! Da kommen die Droger. Was hat der General nach dem Bombardement erwartet?« Er betätigte die Kontrollen und schaltete zwischen den verschiedenen visuellen Signalen um, die Dutzende von Imagern in den Ringen übertrugen. »Sei froh, dass wir nicht daran beteiligt sind.«
    »Dies geht auch uns an, Vater. Die Droger würden uns ebenso töten wie die Tiwis.«
    Die meisten Arbeiter hatten das System nach der Demontage der Werften verlassen. Die Tarnung der übrigen Anlagen schien den gewünschten Zweck zu erfüllen, denn die TVF-Kampfflotte hatte die Einrichtungen der Roamer nicht entdeckt. Und der Angriff der Hydroger bedeutete jetzt, dass die Tiwis jetzt ganz andere Sorgen hatten.
    Im Inneren des nur wenig Platz bietenden Schlupflochs justierte Zhett einen speziellen Scanner und stellte ihn auf die Frequenz des Kommandokanals der TVF ein. Ein Entschlüsselungsprozessor, den eigentlich kein Roamer besitzen durfte, ermöglichte es ihr, die Stimme des Generals zu hören: Lanyan übermittelte den Soldaten-Kompis und ihren Kamikaze-Remoras Befehle.
    Die Bildschirme zeigten Dutzende – hunderte – von Kugelschiffen, die wie zornige Hornissen aus den Tiefen des Gasriesen aufstiegen.
    Ihr Anblick erfüllte Zhett mit Furcht. Nach all den Schikanen und der Piraterie durch die TVF gab es keinen Roamer, der mit der Terranischen Verteidigungsflotte sympathisierte, doch die menschlichen Soldaten taten Zhett Leid. So viele von ihnen würden sterben…
    »Seht euch nur die verdammten Kugelschiffe an!«, sendete ein Offizier. »Ich habe noch nie so viele gesehen.«
    »Hören Sie auf zu zählen und schießen Sie stattdessen.«
    Zhetts Blick glitt zu ihrem Vater. Sein Gesicht zeigte Furcht und sie beugte sich vor, griff nach seinem Arm.
    »Hier sind wir sicher, mein Schatz«, sagte er.
    »Glaub mir: Ich wünschte, das wäre meine einzige Sorge.«
    Die Stimme des Generals veränderte sich – ihm schien allmählich klar zu werden, in welcher Lage sich die TVF-Kampfflotte befand. »Vorhut-Mantas, in Position gehen. Soldaten-Kompis, ihr habt eure Befehle. Richtet möglichst großen Schaden an.«
    »Na los«, brummte jemand anders. »Wir haben uns alle auf den Kampf gefreut. Jetzt ist es endlich so weit.«
    »Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst«, murmelte Zhett.
    Sie beobachteten, wie sich fünf weitere Manta-Kreuzer vom Hauptverband lösten und tiefer sanken, an Bord keine Menschen, sondern Kompis, bereit dazu, sich zu opfern. Zhetts Herz klopfte schneller, als sie sah, wie die Mantas alle ihre Waffensysteme einsetzten und die gesamte Munition verbrauchten, dann beschleunigten und mit den Drogern kollidierten. Die fünf getroffenen Kugelschiffe platzten auf und sanken in die Tiefe. Aber immer mehr Kugeln stiegen auf.
    »Wir alle wissen, was auf dem Spiel steht«, erklang die Stimme eines namenlosen TVF-Offiziers aus dem Kom-Lautsprecher.
    »Ich hätte zu Hause bleiben sollen.«
    »Verdammt, dies ist das Ende…«
    »Zur Hölle mit euch verdammten Drogern!«
    Übelkeit quoll in Zhett empor, als sie eine Explosion nach der anderen beobachtete. Blaue Blitze gingen von den Schiffen der Hydroger aus und rissen die Rümpfe von TVF-Schiffen auf. Das alles geschah in der Stille des Alls, doch der Kom-Kanal übertrug entsetzte Schreie, gerufene Befehle, das Krachen von Detonationen, das Zischen und Fauchen überlasteter Systeme.
    Draußen im All gleißten weitere Explosionen. Inzwischen waren alle Kompi-Schiffe zerstört und daraufhin begannen sogar einige von Menschen geflogene Remoras und Kreuzer mit Kamikaze-Manövern. Die Hydroger griffen die größten TVF-Schiffe an. Moloche eröffneten das Feuer, doch gegen die Kugelschiffe konnten sie ebenso wenig ausrichten wie die kleineren Einheiten. Einige brennende terranische Schiffe gerieten außer Kontrolle und drifteten fort, in Richtung von Osquivels Ringebene, kollidierten dort mit Fels- und Eisbrocken.
    In weniger als einer Stunde verlor die TVF-Kampfflotte mehr als ein Drittel ihrer Schiffe.
    Voller Grauen beobachtete Zhett, wie die Hydroger weitere Raumschiffe der Tiwis vernichteten. »Können wir den Menschen dort draußen nicht helfen, Vater?«
    Aber sie wusste, dass die Roamer keine große militärische Macht waren. Sie überlebten mithilfe von List und Einfallsreichtum, indem sie schnell dachten und keine Aufmerksamkeit erregten.
    »Wir können nur warten. Das weißt du, Schatz.«
    In der Nähe kam es zu einer Explosion und die energetische Druckwelle brachte die

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