Der Sternenwald
die königliche Jacht erzählt hatte.
Begleitet von Estarra und OX begab sich der König zu den Wartungsdocks, eine ganze Weile vor dem geplanten Beginn der Fahrt. Die Protokollminister gaben rasch den Medienrepräsentanten Bescheid, die sich sehr über die unerwartete Gelegenheit freuten. Der König und die Königin lächelten, kamen allen Bitten nach und erwiesen sich als sehr kooperativ.
Peter glaubte nicht, dass er Basil auf diese Weise besänftigen konnte. Der angerichtete Schaden war zu groß.
Die Docks, Korridore und Bürgersteige waren sauber, alle Wände gereinigt und poliert. Selbst die anderen Boote in den Wartungshangars glänzten. Rosarote und weiße Pfingstrosen schwammen auf dem Wasser, verströmten einen angenehmen Duft.
Der König zeigte ein ruhiges Lächeln. Seine Anerkennung erfreute die Arbeiter und das Palastpersonal sehr. Königin Estarra blieb dicht an der Seite ihres Mannes und winkte den Leuten zu. Sie spielten beide die Rolle der verliebten Jungvermählten.
In der vergangenen Nacht hatten sie sich mit mehr Leidenschaft geliebt als jemals zuvor. Peter hatte Estarras Wangen und Lider geküsst, überrascht von der Intensität seiner Gefühle. Und er war sehr erleichtert gewesen. Er hatte so nahe an Estarras Ohren geflüstert, dass seine Worte kleinen Küssen gleichkamen. »Seit man mich entführt und in den Palast gebracht hat, bin ich immer misstrauisch gewesen. Es blieb mir gar nichts anderes übrig, als all jenen mit Argwohn zu begegnen, die behaupteten, meine Freunde zu sein.«
Estarra schmiegte sich an ihn. »Du musst jemandem vertrauen, Peter.«
»Ja, und ich glaube, das kann ich jetzt.« Estarra.
Sie war intelligent und tüchtig und mit ihrer Situation ebenso wenig zufrieden wie er mit seiner. Peter hielt sie in den Armen und erzählte von seinen kleinen Brüdern, von seiner hart arbeitenden Mutter und sogar dem Vater, der die Familie verlassen hatte, um auf Ramah ein neues Leben zu beginnen. Sie alle waren ermordet worden, damit niemand die Identität des Königs infrage stellen konnte. Tränen brannten in Peters Augen und er spürte, wie sie das Kissen nässten. Estarra strich ihm mit den Fingern durchs Gesicht, tröstete ihn…
Jetzt stand er mit ihr am Dock und bewunderte die bunten Fahnen. »Geh an Bord, OX.« Peter winkte dem Lehrer-Kompi zu, der gehorsam über den Landungssteg ging.
Einige Arbeiter hatten im Bug der königlichen Jacht Haltung angenommen. Peter winkte ihnen und den Besatzungsmitgliedern zu. Als sich einige wichtigtuerische Beamte darauf vorbereiteten, König und Königin an Bord zu begleiten, hob Peter den Zeigefinger an die Unterlippe und erweckte den Anschein, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. Er wandte sich an einen Protokollminister. »Estarra und ich würden gern allein an Bord gehen und uns dort ungestört umsehen.«
»Das ist sehr ungewöhnlich, Euer Majestät…«
Peter lächelte. »In einigen Minuten können Sie alle an Bord kommen – aber sicher gibt es hier niemanden, der einem Mann einige private Momente mit seiner schönen Braut missgönnt, oder? Morgen, während der eigentlichen Prozession, kann ich wohl kaum einen Kuss von ihr bekommen.« Er beugte sich zu Estarra. Sie kicherte und drückte sich kurz an seine Seite.
Die Zuschauer lachten und applaudierten. Einige besonders tapfere Männer weiter hinten pfiffen sogar. Das Publikum zeigte seine Zuneigung ganz deutlich.
Peter richtete einen bittenden Blick auf den Protokollminister. Die Änderung der Pläne schien ihn zu verwirren, aber die Reaktion der Zuschauer entging ihm nicht; außerdem bot sich ihm hier Gelegenheit, dem Königspaar einen Gefallen zu erweisen. »Na schön, wir gestatten es Ihnen – aber nur für einige Minuten. Sie sind der König, Euer Majestät; die Öffentlichkeit erwartet ein bestimmtes Verhalten von Ihnen.«
Peter lächelte und zwinkerte ihm zu. »Wir bleiben nicht so lange fort, dass man bestimmte Dinge vermuten könnte.«
Arbeiter kamen über den Landungssteg und vollführten stolze Willkommensgesten. »Wir begrüßen Sie an Bord, König Peter. Sie werden alles zu Ihrer vollsten Zufriedenheit vorfinden.«
»Da bin ich sicher, denn immerhin haben so tüchtige Männer und Frauen wie Sie alles vorbereitet.« Peter führte Estarra über den Steg. OX war bereits unter Deck im Maschinenraum verschwunden.
Peter nahm sich einige Minuten Zeit, um übers Oberdeck zu wandern, Wimpel und auf Hochglanz poliertes Gold zu bewundern. Schließlich schlang er den Arm
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