Der Sternenwald
Absicht, dem Netzwerk des Weltwaldes dringende Anfragen zu übermitteln.
Basil drehte sich um und machte sich auf den Rückweg zu seinem Büro. Sarein schloss sich ihm erneut an. »Was ist los, Basil? Kannst du es mir sagen?«
»Bitte lass mich nachdenken. Dies ist eine neue Information. Ich weiß noch nicht, was sie bedeutet. Aber sie könnte sehr wichtig sein.« Er ging schneller und ließ Sarein hinter sich zurück. Er konnte die Sache mit ihr später gerade biegen – wahrscheinlich kam sie zu ihm und fand eine Möglichkeit, sich zu entschuldigen.
Nach den letzten Mitteilungen zu urteilen waren die beiden Archäologen auf eine wichtige Sache gestoßen, aber leider fehlte ein vollständiger, detaillierter Bericht über ihre Entdeckung. Basil bedauerte sehr, dass diese Angelegenheit erst jetzt seine Aufmerksamkeit geweckt hatte. Vor dem inneren Auge sah er noch einmal die Beunruhigung im Gesicht des grünen Priesters Nahton – etwas sehr Ungewöhnliches musste geschehen sein.
Angesichts der vielen Krisen in der Hanse wäre so etwas normalerweise nicht über dem Horizont seines persönlichen Radars aufgetaucht. Doch weckte diese Angelegenheit Argwohn und Hoffnung in ihm. Vielleicht hatten die beiden Archäologen wirklich ein weiteres technisches Wunder entdeckt, noch besser als die Klikiss-Fackel. Margaret und Louis Colicos war so etwas durchaus zuzutrauen.
Basil mochte keine unerledigten Dinge. Er dachte daran, die notwendige Menge Ekti zu investieren und ein kleines Schiff zu finden, das derzeit nicht gebraucht wurde.
Er strich sich mit dem Zeigefinger übers Kinn und überlegte. Plötzlich fiel ihm der Xeno-Soziologe und Spion Davlin Lotze ein, der zur aufgegebenen ildiranischen Kolonie Crenna geschickt worden war. Dort gab er sich als gewöhnlicher Siedler aus, schnüffelte heimlich herum, hielt nach subtilen Hinweisen auf die ildiranische Zivilisation Ausschau. Inzwischen hatte er genug Zeit gehabt, um seinen Aufgaben auf Crenna gerecht zu werden.
Ja, Lotze war genau der richtige Mann für diesen Job. Basil beschloss, ihn nach Rheindic Co zu schicken; dort sollte er feststellen, was mit den Archäologen geschehen war.
13 DAVLIN LOTZE
Eine Versammlung der Kolonie fand statt. Davlin Lotze hörte den Siedlern zu, die von Crenna fliehen wollten. »Wir müssen von hier verschwinden, bevor wir alle an der Epidemie sterben! Es ist die ildiranische Krankheit!«
Davlin wusste, wie unwahrscheinlich es war, dass sich die gleiche Infektion auch auf die menschliche DNS auswirkte, aber er durfte nicht zeigen, wie viel er von Genetik verstand. Immerhin war er nur ein einfacher Farmer und Bauingenieur.
Davlin lebte allein in einer aufgegebenen ildiranischen Wohnung, die er für sich beansprucht hatte. Er war groß, dunkelhäutig und muskulös, sprach mit sanfter Stimme. Auf der linken Wange zeigten sich Narben, die auf einen Zwischenfall mit einer explodierten Glasflasche zurückgingen. Sie fielen mehr auf, als ihm lieb war, aber er hatte gelernt, unauffällig zu bleiben. Ein Spion durfte keine Aufmerksamkeit erregen.
Er hatte den anderen Siedlern dabei geholfen, Wasserwerke, Abwasserkanäle und Wetterstationen zu konstruieren. Auch das Verlegen von elektrischen Leitungen gehörte zu dem Bemühen, die beschädigte Infrastruktur der Kolonie wiederherzustellen. Die Ildiraner waren aufgrund einer Epidemie gezwungen gewesen, Crenna zu verlassen, doch vor der Aufgabe ihrer Kolonie hatten sie Gebäude niedergebrannt, Generatoren und Substationen zerstört. Voller Panik waren sie von dem Planeten geflohen.
Und jetzt, fünf Jahre später, breitete sich eine neue mysteriöse Krankheit beängstigend schnell unter den menschlichen Siedlern aus. Die Betroffenen litten an einer schwächenden Infektion des Atmungssystems und hinzu kam Hautausschlag in Form von orangefarbenen Ringen an Beinen und Schultern. Als ein Alter an den »Orangefarbenen Flecken« starb, erreichte die Sorge in der Kolonie einen neuen Höhepunkt.
Bei der Versammlung stand eine Ärztin auf, eine kleine Frau mit großen, eulenartigen Augen. Ihr Gesicht war grau vor Erschöpfung, aber auf den Lippen lag ein Lächeln, das fehl am Platz wirkte. »Ich glaube, ich habe gute Neuigkeiten.« Die Zuhörer schnappten nach Luft, aber das schien die Ärztin gar nicht zu bemerken. »Meine Kollegen und ich haben Blut- und Gewebeproben von fünfzehn Erkrankten untersucht und dabei ist es uns gelungen, den Erreger zu isolieren. Ich kann voller Freude darauf hinweisen,
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