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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Jahrtausenden das Volk, das uns schuf.«
    Stille breitete sich im Thronsaal aus, als die erstaunten Höflinge und Palastwächter stumm lauschten. Jorax’ rote optische Sensoren blitzten.
    »Danke für deine Anteilnahme, Jorax.« Peter wartete darauf, dass der Roboter den eigentlichen Grund für sein Kommen nannte.
    »Wir Klikiss-Roboter sind zu dem Schluss gelangt, dass wir den Menschen im Krieg gegen die Hydroger am besten helfen können, indem wir uns mit der Produktion Ihrer robotischen Äquivalente befassen. Angemessen modifizierte Kompis könnten so programmiert werden, dass sie als Soldaten oder Arbeiter agieren, was zu einer Verbesserung von Kampfkraft und Produktivität führt. Derzeit sind die Kompis zu primitiv, um solche Aufgaben wahrzunehmen.«
    Peter wusste, dass er ein derartiges Angebot nicht zurückweisen durfte. Der Einsatz ausreichend leistungsfähiger und autonomer Kompi-Soldaten würde die Verluste an Menschenleben verringern – einmal mehr dachte er an die Besatzungsmitglieder der TVF-Schiffe, die bei Dasra vernichtet worden waren. Aber es regte sich auch Unbehagen in ihm. Die Klikiss-Roboter waren immer sehr… rätselhaft gewesen.
    Basil konnte sich nicht länger zurückhalten, verließ den Alkoven und trat aufs Podium neben dem Thron. Einige Sekunden später hatte er den Anstand, zwei Stufen nach unten zu gehen, um damit auf den scheinbar höheren Rang des Königs hinzuweisen.
    »Mein König, die Klikiss-Roboter haben ein ausgezeichnetes und offenbar sehr gut gemeintes Angebot unterbreitet. Wir müssen die Gelegenheit nutzen. Ich schlage vor, dass Sie die Hilfe der Roboter annehmen.«
    Peter runzelte die Stirn und sah eine Chance, seine Position in der Öffentlichkeit zu stärken. »Ich werde den Standpunkt des Verwaltungsapparats der Hanse in Betracht ziehen, aber dies ist letztendlich eine Entscheidung des Königs.«
    Dann machte Jorax einen Vorschlag, der Peter veranlasste, sich verblüfft zurückzulehnen. »Als Beweis für unsere Aufrichtigkeit erkläre ich hiermit meine Bereitschaft, mich von Ihren Kybernetikern untersuchen zu lassen.« Der Roboter zögerte und summte. »Viele Geheimnisse unserer Schöpfer bleiben selbst uns verborgen und wir Klikiss-Roboter möchten diese ebenso verstehen, wie die Menschen dies wollen. Deshalb werde ich meine Demontage zulassen, in der Hoffnung, dass die Menschen durch die Analyse und den Nachbau der Klikiss-Technik lernen können.«
    Ein Murmeln ging durch den Thronsaal. Bisher waren die Klikiss-Roboter nie bereit gewesen, Fragen nach ihren Funktionen und Fähigkeiten zu beantworten. Die Details ihrer Systeme hatten sie immer verborgen. »Sind die anderen Roboter in der Lage, dich wieder zusammenzusetzen, nachdem wir dich untersucht haben?«
    »Nein. Die Technik kann repariert werden, aber die intelligente Entität existiert dann nicht mehr. Sie wird für immer ausgelöscht sein. Wie auch immer, nach vielen tausend Jahren halten wir den Moment für gekommen, unserer langen Existenz einen Sinn zu geben.«
    »Sind Sie damit einverstanden, Vorsitzender?«, fragte Peter mit einem Hauch Respekt – er holte die Zustimmung der Hanse ein, bevor Basil ihn auffordern konnte, Jorax’ Angebot zu akzeptieren. Basil nickte sofort. Für die Hanse war dies eine Art Goldgrube: Es eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten für die technische Entwicklung.
    »Nun gut, Jorax«, sagte der König. »Die Terranische Hanse nimmt dein Angebot an.«

20 BASIL WENZESLAS
    Für den Vorsitzenden bedeutete das Leben Arbeit und Arbeit war sein Leben. Basil Wenzeslas hatte all den Reichtum und die Macht, die man sich wünschen konnte, doch er fand kaum Zeit, seine Privilegien zu genießen.
    Auf den vielen Planeten, in den Stationen und Siedlungen der Hanse geschah immer irgendetwas, das Aufmerksamkeit erforderte: die sturen Kolonisten von Yreka, die ihr gehortetes Ekti behalten wollten; die bei Dasra zerstörte Erkundungsflotte; Roamer-Händler, die weniger Treibstoff lieferten.
    Doch seit Sarein vor fünf Jahren zur Botschafterin Therocs auf der Erde geworden war, nahm sich Basil gelegentlich einen Moment für sein persönliches Vergnügen. Manchmal überließ er die Hanse für ein oder zwei Stunden sich selbst.
    In der Nacht schaltete er die Decke seines Schlafzimmers auf Transparenz – ein Oberlicht so groß wie ein Fußballplatz. Während er in einem Meer aus glatten Laken ruhte, blickte er nach oben und versuchte, nicht an die Probleme zu denken, mit denen es die Hanse zu tun

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