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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hatte. »Jedes Sonnensystem dort draußen könnte voller Ressourcen sein – oder voller verzweifelter Menschen, die sich Schutz durch die TVF erhoffen.«
    Sarein schmiegte sich enger an ihn. »Oder es könnten dort Hydroger auf der Lauer liegen, dazu bereit, alle Raumschiffe zu vernichten, die ihnen zu nahe kommen.« Sie sah auf, bemerkte die Sorgenfalten in Basils Stirn und küsste ihn auf die Wange. Im Sternenlicht wirkten ihre Augen sehr groß. Ihr Körper war muskulös und steckte voller Kraft. Basil liebte ihren Überschwang, denn damit bewirkte sie willkommene Reaktionen bei ihm.
    »Was belastet dich, Basil? Wenn du mir irgendeine Aufgabe überlassen möchtest – ich werde mein Bestes tun.« Ihre Brustwarzen waren aufgerichtet, wie fast immer, aber sie hatten sich schon zweimal geliebt. Er mochte ihre Wärme, ihren Geruch beim Sex, die matte Zufriedenheit danach, aber an einem dritten Durchgang lag ihm nichts.
    »Du gibst immer dein Bestes. Mit deinem enormen Ehrgeiz erschreckst du alle, die vielleicht anderer Meinung sind als ich.«
    Sarein stützte sich auf den Ellenbogen. »Ist das schlecht?«
    Die junge Theremin hatte Basil vor Jahren verführt, um ihren eigenen Status zu erhöhen und um zu lernen. Dieser zweite Aspekt faszinierte ihn besonders. Ihre gegenseitige Anziehung beruhte nicht auf geistloser romantischer Liebe, sondern auf Macht und Respekt, auf dem Austausch von Gefälligkeiten. Basil hatte Sarein den Weg geebnet und ihr dabei geholfen, zu einem wichtigen politischen Faktor zu werden, doch ihr war es noch nicht gelungen, ihm das zu geben, was erbrauchte.
    Als Botschafterin von Theroc sprach Sarein für Vater Idriss und Mutter Alexa, ihre Eltern. Immer wieder hatte Basil um mehr grüne Priester gebeten, denn die Hanse benötigte ihren Telkontakt – nicht nur aus ökonomischen Gründen, sondern auch aus militärischen. Er brauchte sie, verdammt! Zwar schlief Sarein im Bett des Vorsitzenden, aber sie musste wissen, dass dies alles enden würde, wenn sie nicht bald Fortschritte erzielte.
    Als Basil weiterhin durch die transparente Decke sah, streichelte sie seinen Arm so, als könnte sie ihn damit in Versuchung führen. Nein, sie wusste es besser. »Ich gebe mir wirklich Mühe, Basil, aber es ist sehr viel schwerer, seitdem ich nicht nach Theroc zurück kann. Wenn ich mit Nahtons Hilfe Mitteilungen schicke… Wer weiß, wie er die Nachricht färbt? Grüne Priester sind nicht daran interessiert, für die Hanse zu arbeiten. Sie verbringen ihre Zeit viel lieber damit, im Wald mit den Bäumen zu reden.«
    »Wer kann es sich in der gegenwärtigen Situation leisten, unabhängig zu sein?«, fragte Basil ernst. »Ich bin fast versucht, die TVF nach Theroc zu schicken und das Kriegsrecht zu erklären. Ob souveräne Kolonie oder nicht – es ist mir schnuppe. Wir sind im Krieg und Theroc verfügt über eine Ressource, die wir dringend benötigen! Kannst du das deinen Eltern nicht klar machen?«
    Sarein erschrak und reagierte damit genau so, wie es Basil wollte. Er spürte die Veränderung in ihrem Körper. »Meine Eltern sind vielleicht nicht imstande, über die Grenzen des eigenen Hinterhofs hinaus zu denken.« Sie sah ihn an, mit Unsicherheit in den Augen und einem seltsamen Lächeln auf den Lippen. »Aber wenn wir ein Bündnis schaffen könnten… wäre es möglich, ihre Meinung zu ändern. Zum Beispiel… würde eine politische Ehe mit König Peter zwei wichtige Linien der menschlichen Zivilisation miteinander verbinden. Wenn der König die Tochter von Vater Idriss und Mutter Alexa heiratet – wie könnten sie sich dann weigern, eine Bitte um die Entsendung weiterer grüner Priester zu erfüllen?«
    Aufregung erfasste Basil, als er über die Idee nachdachte und begriff, wie klug und scharfsinnig Sarein war. »Ich hatte gehofft, dass wir mit dir als Botschafterin genug Druck ausüben können, doch dein Vorschlag gibt uns einen ganz neuen Ansatzpunkt. Und er lässt sich leicht verwirklichen.«
    »Ich wusste nicht, wie du darauf reagieren würdest. König Peter ist sehr attraktiv und in meinem Alter«, sagte Sarein mit verhaltener Stimme. »Ich will damit natürlich nicht andeuten, dass ich enttäuscht von dir bin… Aber als Peters Gemahlin und Königin sollte ich eigentlich in der Lage sein, dir die gewünschten zusätzlichen grünen Priester zu beschaffen. Die Verhandlungen könnten schwierig sein, doch wir sind entschlossen genug, sie zum Erfolg zu bringen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee, Sarein.

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