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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Truppentransporter gingen sieben leere Frachter nieder, um die Beute aufzunehmen. Die TVF-Bodentruppen näherten sich dem illegalen Ekti-Depot. Einige tapfere – oder dumme – yrekanische Männer standen davor und schienen entschlossen zu sein, das Lager mit ihrem Leben zu schützen. Doch als sich die Soldaten mit Kampffahrzeugen näherten, war die Furcht der Yrekaner größer als ihr Mut. Sie eilten davon, suchten Deckung und hoben die Arme schützend über den Kopf, weil sie weitere Explosionen oder den Einsatz von Ultraschallgranaten befürchteten.
    Die siegreichen Tiwis begannen sofort damit, das Ekti aus dem Depot zu holen, füllten damit einen Frachtertank nach dem anderen. Nach dem Abpumpen des gesamten Treibstoffvorrats brannten sie die Lagerhäuser nieder und ließen nur qualmende Ruinen zurück – eine Strafe, die die Soldaten als befriedigend empfinden mochten, die aber nicht zum Einsatzplan gehörte.
    Während die Aktion andauerte, wandte sich Admiral Willis über einen militärischen Kom-Kanal an ihre Truppen. »Benehmen Sie sich – das ist ein Befehl. Bisher halten sich die Kollateralschäden in einem akzeptablen Rahmen. Die zivilen Verluste sind minimal und wir haben unser Ziel erreicht. Sie verdienen ein Lob, Sie alle. Bringen Sie jetzt das Ekti zur Kampfgruppe. Anschließend können wir endlich damit beginnen, nützliche Arbeit zu leisten.«
    Applaus und Jubel kamen aus dem Kom-Lautsprecher, doch Tasia blieb skeptisch, als sie beobachtete, wie die Frachter starteten. Sie wusste nicht, ob sie für den erfolgreichen Angriff auf eine menschliche Kolonie gelobt werden wollte. Sie verstand die Siedler. In einer derartigen Situation hätte ihr eigenes Volk ebenso hartnäckigen Widerstand geleistet, aber zum Glück hielten die Roamer ihre Siedlungen verborgen…
    Brindle brachte die Remoras zurück in die Hangars der Waffenplattform. Als alle Jäger eingetroffen waren, gab Tasia jenen Piloten erweiterten Diensturlaub, die Zurückhaltung gezeigt und keine unnötigen Schäden verursacht hatten. Als einige Hitzköpfe über das »falsche« Belohnungssystem klagten, richtete Tasia nur einen finsteren Blick auf sie.
    Die Kampfgruppe von Gitter 7 ließ die übel zugerichtete Kolonie zurück und flog zu ihren primären Basen unweit der Erde.
    Das Ende der Mission erleichterte Tasia, aber sie war auch beunruhigt. Einst hatte General Lanyan die Kolonisten von Yreka vor dem Raumpiraten Rand Sorengaard geschützt und behauptet, die Prinzipien der Hanse zu achten, indem er den Handel verteidigte und Leute bestrafte, die sich einfach nahmen, was sie wollten.
    Bei der Belagerung und dem Einsatz auf Yreka hatte sich die TVF Tasias Meinung nach nicht besser verhalten als plündernde Piraten.

25 RLINDA KETT
    Es war eine große Überraschung für Rlinda, dass der Vorsitzende der Hanse sie zu sich bestellte. Ihr Schiff befand sich noch immer in einem öffentlichen Hangar auf dem Mond und sie hatte versucht, unauffällig zu bleiben, in der Hoffnung, dass niemand ihre unbezahlte Rechnung bemerkte. Sie wusste nicht, warum Basil Wenzeslas mit ihr sprechen wollte.
    Entweder hatte sie sich etwas Ernstes zuschulden kommen lassen oder der Vorsitzende wollte etwas von ihr. Wusste er von BeBobs Desertion aus der TVF? Selbst wenn das der Fall war: Warum sollte sich ein so wichtiger Mann um einen einzelnen Piloten scheren? Und warum sollte er sich solche Mühe machen, sie zu finden?
    Als die Unersättliche Neugier zur VIP-Zone des Palastes flog, bekam Rlinda sofort Landeerlaubnis. Zwischen den Regierungsgleitern und königlichen Eskorteschiffen wirkte ihr Handelsschiff fehl am Platz.
    Zwei Personen begrüßten Rlinda, als sie die Neugier verließ. Den blonden Mann mit dem scharf geschnittenen, nordisch wirkenden Gesicht kannte sie nicht, doch die schlanke Frau an seiner Seite bot einen vertrauten und willkommenen Anblick. »Sarein! Ich hatte ganz vergessen, dass Sie zur Botschafterin Therocs auf der Erde ernannt worden sind.«
    Die Frau trug terranische Kleidung, geschmückt mit traditionellen theronischen Tüchern. Ihr Blick war kühl, aber das Lächeln auf ihren Lippen wirkte echt, als sie sagte: »Wir haben uns gegenseitig dabei geholfen, gewisse Handelsprobleme zu lösen, Rlinda. Wir sind beide kreative und entschlossene Geschäftsfrauen. Wie könnte ich Sie vergessen?«
    Die jüngere Frau blieb förmlich, aber Rlinda umarmte sie mütterlich. »Dies ist genau die richtige Zeit für Kreativität. Der verdammte Krieg schadet dem

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