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Der Stierkampf

Der Stierkampf

Titel: Der Stierkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasushi Inoue
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bedeutungsvoll dahin, wo in der Nähe des Einund Ausgangs im Westteil des Geländes, am Ende des Holzzauns, vier, fünf Männer gewaltige Gepäckstücke auf einen Lastwagen hoben. Als Tsugami genauer zusah, erkannte er Tashiro unter ihnen. Er stand neben dem Lastwagen und beaufsichtigte das Verladen. »Tashiro behauptet«, erklärte N, »die ganze Fracht da sei Futter für die Stiere, und man habe sie für sie hierher geschaf. Nach meiner Überzeugung ist aber Tashiro ein ziemlicher Gauner!« Er berichtete, Tashiro habe in der Stadt W mit der Begründung, es handle sich um Futter für die Stiere, merkwürdige, in Strohmatten eingewickelte Gepäckstücke in die Waggons laden lassen. Als er, N, über deren Menge erstaunt, eines davon genauer betrachtet habe, war es mit getrockneten Bonitofischen vollgepropf. Er habe heimlich dann noch andere Gepäckstücke untersucht, und da sei »schwarzer« Zucker herausgequollen.
    »Ein reichlich komisches Stierfutter! Wer weiß, was da noch alles zum Vorschein kommt! Aber weil für unsere Zeitung Tashiro ein unentbehrlicher Partner ist, tat ich auf der Herfahrt, als hätte ich nichts bemerkt. In Takamatsu ist es aber dann toll zugegangen!«
    Durch ein Erdbeben, das unglücklicherweise in der Kishu-Bucht stattfand, war das Geleise, auf das in Takamatsu die Waggons auf das Fährschiff geschoben werden sollten, auseinandergerutscht, und deswegen mußten bei der Hälfe der acht Waggons Tiere wie auch sonstige Ladung vorübergehend ausgeladen, auf das Schiff gebracht und in Uno erneut in Güterwagen geschafft werden. Tashiro benahm sich da sehr nervös. Er lief den ganzen Tag in Takamatsu herum und hat nach Einbruch der Dunkelheit von fünf, sechs Männern das »Futter für die Stiere« aus den Waggons laden und irgendwohin transportieren lassen. »Und daher«, fuhr N fort, »ist das, was jetzt auf die Lastwagen verladen wird, die Fracht der Wagen, die nicht umgeladen werden mußten!« N schien ziemlich wütend zu sein und schimpfe auf Tashiro Stein und Bein. Für Tsugami war das alles keineswegs unvorhersehbar gewesen, aber als er es jetzt mit eigenen Augen sah, kam ihm die Galle hoch. Er ging zu dem Lastwagen hin und schlug Tashiro, der mit dem Rücken zu ihm dastand, auf die Schulter seines Ledermantels. »Oh, haben Sie es also gemerkt?«, fragte Tashiro. »Natürlich! Sie treiben es ja reichlich offen!« »Ach ja …«, erwiderte Tashiro ausweichend, doch dann wurde sein Gesicht ernst und er fuhr fort: »Es sind alles Frachtstücke für Okabe!« Als Tsugami näher hinsah, erkannte er auf dem Lastwagen tatsächlich die vier weißen Schrifzeichen hanshin kōgyō, den Namen von Okabes Firma. Tashiro erklärte, er habe Okabe diese Gefälligkeit unmöglich verweigern können, denn durch Okabes Einfluß seien ja die acht unbeschafaren Güterwagen bereitgestellt worden. So habe er dessen Bitte, ihm etwas von dort mitzubringen, erfüllen müssen! Und er schloß mit den Worten: »Na, tun Sie eben, als hätten Sie nichts gesehen! Okabe wird uns ja auch weiterhin von großem Nutzen sein!«
    »Mir wäre es lieber, wenn wir auf seine Hilfe verzichten könnten! … Dieser Mensch …«, sagte Tsugami mit unverändert schlechtgelaunter Miene.
    »Aber ich bitte Sie, Herr Tsugami!«, entgegnete Tashiro. »Die Lage ist nun einmal so! Wenn uns ›dieser Mensch‹ nicht heute und morgen unter die Arme greif, sieht es schlimm für uns aus! Da ist zum Beispiel das Problem der Verpf legung unserer Stiere!«
    Die Sumō-Stiere müssen zwei, drei Tage vor dem Kampf mit sehr viel Reis und Hafer, am Kampftag selbst mit Sake und Bier gefüttert werden, kleine Mengen von Reis, Hafer und Sake, erklärte Tashiro, genügten für die zweiundzwanzig Tiere nicht. Er habe die Verpflegung mit Hilfe von Sonderzuteilungen durch die Ehine-Präfektur aufringen wollen, aber das sei ihm trotz all seiner Bemühungen nicht gelungen. Ebensowenig Erfolg sei ihm bei den Verwaltungsstellen der Hyögo-Präfektur und Osaka-Stadt beschieden gewesen, die, wie man ihm dort versicherte, nur unter großen Schwierigkeiten die normale Zuteilung beschaffen könnten. So gebe es jetzt nur mehr die Möglichkeit, Okabe um Hilfe zu bitten.
    »Wenn wir uns an ihn wenden, wird er uns die Verpflegung für zwanzig, dreißig Stiere für ein paar Tage bestimmt verschaffen können.« Während er sich mit Tsugami in dieser Weise unterhielt, rief er den Männern, die den Lastwagen beluden, hin und wieder etwas zu, mahnte sie zur Vorsicht oder gab

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