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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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die Möbel zerschlagen«, sagte die Frau.
    »Sie versuchen auszubrechen«, erwiderte Sada, schlang sich ihr Pulsgewehr mit dem dicken Lauf über die Schulter ihres Druckanzugs und rief Macys Namen.
    Macy stand auf und ging zum Gitter, während die Augen aller Gefangenen auf sie gerichtet waren.
    »Das ist deine letzte Chance«, sagte Sada. »Ich kann dich an einen sicheren Ort bringen.«
    »Und was ist mit den anderen?«
    »Sie werden hier in Sicherheit sein. Wie du siehst, haben wir bereits genügend Geiseln, aber ich unterbreite dir dieses Angebot als deine Freundin.«
    »Ich werde mitkommen, wenn du die anderen gehen lässt.«
    »Nein. Womöglich kommen sie auf den Gedanken, uns Schwierigkeiten zu bereiten.«

    »Dann werde ich hierbleiben. Bei meinen Freunden.«
    »Der Krieg hat begonnen, Macy. Und im Augenblick gewinnen die Brasilianer. Sie haben die Bodenabwehranlagen der Stadt mehr oder weniger überrannt, und sie werden auch bald hier sein. Du kannst ihnen nur entgehen, indem du mit uns kommst.«
    »Ihr wollt also Marisa Bassi im Stich lassen. Und ihr nehmt Geiseln, um günstige Bedingungen für eure Kapitulation auszuhandeln.«
    »Wir haben nicht vor zu kapitulieren«, sagte die Frau mit der Pistole.
    Sada lachte. »Ach, du weißt ja gar nicht, was wir getan haben, nicht wahr? Ihr wart alle hier drin eingesperrt, als es passiert ist, und die Wärter haben sich wohl nicht die Mühe gemacht, euch davon zu erzählen. Der Krieg hat begonnen, Macy, weil wir einen Eisbrocken auf die Basis auf Phoebe geschleudert haben. Die Brasilianer haben ihn mit einer Wasserstoffbombe gesprengt, aber ein paar Bruchstücke sind trotzdem durchgekommen. Sie haben ein paar ganz hübsche Krater erzeugt, als sie auf dem Mond eingeschlagen sind.«
    »Die werden nicht aufhören, euch zu jagen, Sada. Es spielt keine Rolle, wie viele Geiseln ihr habt – das werden sie euch nicht verzeihen.«
    »Sie sollten uns dankbar sein. Schließlich brauchten sie einen Vorwand, um den Krieg zu beginnen, und den haben wir ihnen geliefert. Aber wir werden den Krieg gewinnen. Wenn nicht jetzt, dann auf lange Sicht. Wie sollten wir sonst zu den Sternen fliegen und Botschaften an uns selbst in die Vergangenheit zurückschicken, wenn wir diesen Krieg nicht gewinnen werden?«
    »Ich würde euch ja Glück wünschen«, sagte Macy. »Aber ich glaube nicht, dass es im ganzen Universum genug Glück gibt, um euch zu helfen.«

    »Nun, mir macht es nichts aus, dir ein wenig Glück zu wünschen«, sagte Sada. »Vielleicht hilft es dir dabei zu entkommen, bevor die Brasilianer hier eintreffen. Wenn dir das gelingt, werden wir uns bestimmt wiedersehen.«
    Als sich Sada und die Frau mit der Pistole abwandten, standen die Insassen des Käfigs auf und begannen laut durcheinanderzurufen. Die Geister achteten nicht auf sie, sondern schoben ihre Gefangenen auf die Garage zu. Plötzlich stiegen die beiden Drohnen gleichzeitig vom Boden auf und flogen ihnen hinterher. Einer der Männer brach zusammen und griff mit der Hand nach dem Pfeil, der plötzlich in seinem Hals steckte. Einen Moment lang herrschte ein wildes Durcheinander, während die Geister davonliefen, sich über den Boden wälzten oder die Drohnen abzuschießen versuchten und diese wiederum mit Betäubungspfeilen auf die Geister schossen. Nur wenige verfehlten ihr Ziel. Die Gefangenen im Käfig heulten und schrien vor Grauen und Triumph. Sada rannte auf die Luftschleuse zu, als sie ein Pfeil direkt oberhalb des Halsringes ihres Druckanzugs traf. Sie machte noch einen zögernden Schritt nach vorn und sank dann zu Boden. Die Mitglieder von Avernus’ Team versuchten, die alte Genzauberin und ihre Tochter abzuschirmen, wurden jedoch ebenfalls von Pfeilen getroffen und verloren das Bewusstsein. Die Frau in dem Druckanzug schoss eine der Drohnen mit der Pistole ab, doch als diese zu Boden segelte, feuerte die andere Drohne zwei Pfeile in die Brustplatte und die Wange der Frau. Sie griff danach, stürzte auf die Knie und versuchte, ihre Pistole zu heben. Dann fiel sie auf die Seite und blieb liegen.
    Abgesehen von Loc Ifrahim, Avernus und Yuli waren alle Menschen außerhalb des Käfigs bewusstlos. Die überlebende Drohne sank vor den dreien zu Boden. Mit gefesselten Handgelenken standen sie da und blickten sich verwundert um,
und in diesem Moment trat ein Mann aus dem Eingang des Gebäudes, in dem die Garage und die Luftschleusen untergebracht waren, und befahl ihnen, sich nicht zu rühren.
    »Ich bin ein Diplomat«,

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