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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Dione. Die Elefant hatte sich bereits dreißigtausend Kilometer vom Mond entfernt und beschleunigte immer noch, als sie angefunkt wurde. Macy war in das Kommunikationssystem eingeklinkt, als die Warnung ein zweites Mal wiederholt wurde, und sie fragte Newt, ob er glaube, dass auf sie geschossen werden würde.
    »Unmittelbar vor der Schlacht um Paris hat der Feind eine ganze Reihe von Schiffen ausgeschaltet, aber sie scheinen es nicht auf Flüchtlinge abgesehen zu haben. Schau dich um, dann weißt du, was ich meine.«
    Abgesehen von ein paar brasilianischen Einmannjägern, die mit großer Geschwindigkeit dahinflogen, herrschte im Raum zwischen dem äußeren Rand des Ringsystems und
dem Orbit von Iapetus kaum Verkehr. Newt deutete auf einige Radarsignale, die keinerlei Identifizierungszeichen besaßen – Schiffe, die von Raketen oder EMP-Minen zerstört wurden, Leichen, die sich in blinden Umlaufbahnen um den Saturn befanden. Aber weiter draußen waren mehr als fünfzig Schiffe zu sehen, die rasch beschleunigten und sich in unterschiedliche Richtungen entfernten.
    »Wie Löwenzahnsamen, die vom Sommerwind davongetragen werden«, sagte Macy und musste Newt dann erklären, was Löwenzahn war.
    »Unser Problem ist nur, dass wir zuerst ins Innere des Systems fliegen müssen, bevor wir es verlassen können«, sagte Newt. »Wir müssen ein Gravitationsmanöver um den Saturn vollführen, wenn wir eine ausreichende Geschwindigkeit erreichen wollen.«
    Dione blieb rasch hinter ihnen zurück. Die Elefant flog am Orbit von Tethys, Enceladus und Mimas vorbei, unterwegs zu den prachtvollen Ringen. Newt wollte den Ringschatten durchqueren und dicht um den Saturn herumfliegen, um so viel Geschwindigkeit wie möglich aufzunehmen, bevor sie sich auf den Weg zum Neptun machten. Sie hatten beinahe die Keeler-Lücke am Außenrand des A-Rings erreicht, als der Annäherungsalarm ertönte. Irgendetwas näherte sich ihnen auf Abfangkurs und mit unglaublicher Geschwindigkeit.

› 9
    Nahdem sie sich Loc Ifrahims ausschwei-Nachdem sie sich Loc Ifrahims ausschweifende, selbstverherrlichende Geschichte angehört hatte, war Sri bereit, den Diplomaten zur nächsten Luftschleuse zu zerren und ihn in den Orbit um Dione hinauszuwerfen – ohne einen Druckanzug. Ifrahim beteuerte, dass er ihr alles berichtet hatte, was er wusste, aber Sri war sich sicher, dass er ihr eine ganze Reihe von bedeutsamen Informationen vorenthalten und die wenigen Tatsachen, die übrig waren, so ausgeschmückt und verzerrt hatte, dass er zur wichtigsten Figur seiner Geschichte wurde. Und nicht nur das – er erwartete auch noch, großzügig dafür belohnt zu werden, obwohl es offensichtlich war, dass er eigentlich nichts weiter gemacht hatte, als zu fliehen.
    Als sie ihn darauf ansprach, lächelte er nur spöttisch und sagte, dass er wisse, was sie getan hatte, um an diesen Ort zu gelangen. »Ich wurde von den Außenweltlern gefangen genommen und festgehalten und habe meinen Scharfsinn benutzt, um ihnen zu entkommen. Außerdem habe ich bei der Eroberung von Paris gegen sie gekämpft. Ich habe meine Pflicht erfüllt. Sie hingegen haben Ihren Mentor ermordet und ein Schiff gestohlen. Und das nur, um Ihren verrückten Ehrgeiz zu befriedigen. Also bei allem Respekt, Professor Doktor, ich glaube kaum, dass Sie in einer Position sind, über mich zu urteilen.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte Sri.
    Loc Ifrahim begegnete ihrem wütenden Blick mit unverschämter Gelassenheit. Er war nicht mehr länger der hinterlistige, unterwürfige junge Mann, den sie in Rainbow Bridge
kennengelernt hatte. Er fürchtete sich nicht mehr davor, seinen Ehrgeiz oder seine Verachtung offen zu zeigen. »Wir sind beide nur Diener höherer Mächte, Professor Doktor. Der Unterschied zwischen uns ist lediglich, dass mein Stern im Steigen begriffen ist, während der Ihre sinkt.«
    »Ich rate Ihnen, mich nicht zu unterschätzen«, sagte Sri und verließ seine kleine Kabine, bevor die Wut sie überwältigen konnte.
    Er folgte ihr zur Luke und rief ihr hinterher: »Ich werde als Held gefeiert werden, Professor Doktor! Ich frage mich, als was man Sie bezeichnen wird?«
    Sri rief Arvam Peixoto an, der sich immer noch auf der Oberfläche des Mondes in Paris befand, wo er die Säuberungsaktionen und die Sicherung und luftdichte Versiegelung des Gebäudes überwachte, in dem er sein Hauptquartier aufzuschlagen gedachte. Sie setzte ihn über ihre Vermutung in Kenntnis, dass Loc Ifrahim ihnen wichtige

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