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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Außenweltler hatten einige der Satelliten vernichtet und die meisten anderen gestört, so dass erst einundsiebzig Minuten später wieder Aufnahmen von dem Gebiet gemacht wurden, und da war von dem Raupenkettenfahrzeug nichts mehr zu sehen.
    Sri fragte sich, ob das Fahrzeug am Bahnhof angehalten hatte, um einen oder mehrere Passagiere abzusetzen, die dann mit dem Zug weitergefahren waren, doch der Spionageoffizier, den sie anrief, teilte ihr mit, dass es den Brasilianern noch nicht gelungen war, sich in das Steuerungssystem der Eisenbahn einzuhacken. Es war ein weitverzweigtes Netzwerk, und ihre Dämonen waren auf beachtlichen Widerstand gestoßen.
    »Sie haben doch auch Leute auf der Oberfläche, nicht wahr? Ich möchte, dass so bald wie möglich jemand dorthin fährt und sich die Transportaufzeichnungen anschaut. Ich muss herausfinden, ob jemand in den Zug eingestiegen ist, der um 5:10 Uhr USZ im Bahnhof am Doppelten Kraterrand angekommen ist. Sie sollten sich als Erstes die lokalen Videoaufzeichnungen des Bahnhofs ansehen.«
    Der junge Offizier war offensichtlich von Sri eingeschüchtert, aber er blieb dennoch standhaft. »Ich fürchte, ich verfüge nicht über die nötige Amtsbefugnis, um das in die Wege zu leiten, Ma’am.«
    »Wer dann?«
    »Kommandant Vaduva oder General Peixoto, Ma’am.«
    Sri versuchte vergeblich, Kontakt zu einem von beiden aufzunehmen, hinterließ ihnen Nachrichten und wandte sich dann wieder ihrer Analyse der Aufnahmen der Spionagesatelliten zu. Einmal angenommen, das Raupenkettenfahrzeug hatte irgendwo Zuflucht gesucht. Sri kannte seine Geschwindigkeit und ungefähre Richtung und wusste, dass es sein Ziel irgendwann während der einundsiebzig Minuten
langen Lücke in den Aufzeichnungen erreicht haben musste. Eine einfache Berechnung ergab einen Kreis, in dem sich sieben Oasen befanden. Es würde etwas Zeit kosten, sie alle zu durchsuchen, aber es war machbar. Sri wollte gerade Arvam Peixoto anrufen und ihm sagen, dass er Soldaten ausschicken sollte, um die Oasen zu überprüfen, als ihr ein Gedanke kam. Sie stellte der KI eine Frage.
    Nach wenigen Sekunden bestätigte diese, dass zwei Stunden nach der letzten Sichtung des Raupenkettenfahrzeugs ein Schiff geortet worden war, das Dione verlassen hatte. Seine Flugbahn deutete darauf hin, dass es aus demselben Gebiet gestartet war, wo das Raupenkettenfahrzeug verschwunden war. Wie bei allen Flüchtlingsschiffen wurde sein Kurs mit Hilfe des Tiefenradars überwacht. Die meisten anderen Schiffe verließen bereits das System, aber dieses – eines der letzten, die den Mond verlassen hatten – flog auf den Saturn zu, vermutlich, weil es mit Hilfe eines Swing-by-Manövers seine Geschwindigkeit erhöhen wollte.
    Sri dachte eine Weile lang darüber nach und gab dann Yamil Cho, der die ganze Zeit über vor der ihr zugewiesenen Kabine gewartet hatte, einige Anweisungen.
    »Ich bin mir sicher, dass das für jemanden, der so erfinderisch ist wie Sie, kein Problem darstellt.«
    »Natürlich nicht.« Yamil Cho hielt inne und fügte dann hinzu: »Aber Sie erinnern sich noch daran, dass sich der Kältesarg Ihres Sohns an Bord der Gaias Ruhm befindet, Ma’am? Es wird schwierig werden, ihn an einen anderen Ort zu schaffen, ohne dass es jemandem auffällt.«
    »Natürlich erinnere ich mich daran. Wie könnte ich das vergessen? Aber wir werden ihn hierlassen müssen. Nicht nur, weil wir ihn nicht fortschaffen können, sondern auch, weil er Beweis dafür ist, dass ich vorhabe zurückzukehren.«

    Berry würde hier sicherer sein, sagte sie sich. Außerdem war er von Anfang an eine Geisel gewesen. Daran änderte sich auch jetzt nichts.
    Yamil Cho verschwand den Niedergang hinunter, um die Lage auszukundschaften. Fünfzehn Minuten später kehrte er zurück und führte Sri zu einer Luftschleuse im vorderen Bereich des Schiffes. Die schmale Vorkammer der Schleuse war nur trübe erleuchtet. An einer Wand hing ein Gestell mit Werkzeugen für die Schwerelosigkeit und an der anderen eine Reihe Druckanzüge. Sie halfen sich gegenseitig in zwei der Anzüge. Yamil Cho nahm mehrere Werkzeuge von dem Gestell und befestigte sie an seinem Anzuggürtel. Dann hakte er das eine Ende eines Halteseils an einem Ring an seinem Gürtel ein und das andere Ende an Sris Gürtel. Schließlich betätigten sie den Mechanismus der Schleuse und begaben sich auf die Schiffshülle hinaus.
    Diones von Kratern übersäte Eislandschaft tauchte langsam unter ihnen auf. Die Gaias Ruhm flog von

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