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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Osten nach Westen über die dem Saturn abgewandte Seite, und der Gasriese war hinter dem gewölbten Horizont des Mondes zu sehen. Auf seiner lachs- und umbrafarbenen Kugel zeichneten sich die parallel verlaufenden Schattenlinien der Ringe ab. Yamil Cho feuerte seine Reaktionspistole ab, und Sri trudelte langsam von der atemberaubenden Aussicht weg und wurde über den Bauch der Gaias Ruhm zu dem Shuttle mit den Deltaflügeln geschleppt, das sie und Yamil Cho bei ihrer Flucht von der Erde gestohlen hatten und nun erneut entwenden würden.
    In den Hangars der Gaias Ruhm war kein Platz für die Uakti gewesen, deshalb war sie mit Andockklemmen an der Hülle befestigt worden, die ursprünglich für Shuttles benutzt worden waren, die während der Vorbereitungen für die Mission Männer und Material von der Erde zum Flaggschiff
hinaufgebracht hatten. Sri musste zwanzig Minuten warten – wobei sie sich an einer Strebe festhielt und jeden Moment damit rechnete, dass ein bewaffnetes Kommando auf die Hülle herausgestürmt kam -, während Yamil Cho die einzelnen Motoren, die die Klemmen öffneten, von Hand aktivierte.
    Schließlich war das Shuttle frei. Yamil Cho zog Sri zur Luftschleuse. Sobald sie im Innern waren und sich auf den Beschleunigungsliegen festgeschnallt hatten, startete er die Vorzündungssequenz des Hauptantriebs und betätigte die Steuertriebwerke, um etwas Abstand zur Gaias Ruhm zu gewinnen. Die Flugleitzentrale funkte sie an, als der Hauptantrieb zündete und sie sich vom Flaggschiff und Dione weg auf den Saturn zubewegten. Sri identifizierte sich und sagte dem Offizier, dass sie nur mit General Peixoto sprechen wolle. Als dieser sich zwei Minuten später meldete, teilte sie ihm mit, dass sie die Verfolgung von Avernus aufgenommen habe, und schickte ihm eine Datei mit den Ergebnissen ihrer Analyse der Überwachungsdaten.
    Arvam leitete die Datei an einen Adjutanten weiter und sagte dann zu Sri, dass sie ihn zumindest um Erlaubnis hätte bitten können. »Ich bin enttäuscht. Anscheinend haben wir immer noch keine Vertrauensbasis gefunden.«
    Allerdings sah er weniger enttäuscht aus, sondern eher leicht belustigt, so als wüsste er etwas, das sie nicht wusste.
    »Ich habe Ihnen das Leben meines jüngsten Sohnes anvertraut«, sagte Sri und erklärte ihm, dass sich Berrys Kältesarg immer noch an Bord der Gaias Ruhm befand.
    »Ich werde für seine Sicherheit sorgen, bis Sie von Ihrer Donquichotterie zurückgekehrt sind«, sagte Arvam.
    »Wenn Loc Ifrahim die Wahrheit gesagt hat, wurden Avernus und Macy Minnot am selben Ort gefangen gehalten. Ich glaube, dass sie jetzt an Bord dieses Schleppers sind und
versuchen, zusammen aus Ihrem Einflussbereich zu entkommen.«
    »Einmal angenommen, sie befinden sich tatsächlich auf diesem Schlepper. Was werden Sie tun, wenn Sie sie eingeholt haben? Sie verfügen über keinerlei Waffen.«
    »Das wissen sie nicht.«
    »Hmm. Ich denke, dass ich Ihnen trotzdem einen Einmannjäger hinterherschicken sollte, nur um sicherzugehen. Keine Sorge. Der Jäger, der Ihnen am nächsten ist, wird mehrere Stunden brauchen, um zu Ihnen aufzuschließen, und bis dahin sollte Ihnen genügend Gelegenheit bleiben, um allen Ruhm einzuheimsen.«
    Sri sagte nichts. Sie würde sich für seine Einmischung nicht bei ihm bedanken.
    »Vielleicht interessiert es Sie, dass die Soldaten, die ich zu der Forschungseinrichtung geschickt habe, Ihr Geschöpf gefunden haben«, sagte Arvam. »Er ist am Leben, aber nur knapp. Er wurde mit Betäubungsmitteln ausgeschaltet, die er nicht vertragen hat. Wir kennen also seine Seite der Geschichte noch nicht, aber die Soldaten haben einige Aufzeichnungen des Überwachungssystems sichergestellt. Darin ist zu sehen, dass in der Einrichtung mehr als fünfzig Menschen gefangen gehalten wurden. Darunter auch Mr. Ifrahim und Macy Minnot. Und Avernus und ihre Tochter.«
    »Zumindest darüber hat Loc Ifrahim also nicht gelogen.«
    »Die Aufnahmen von Kameras im Innern des Gebäudes der Einrichtung deuten darauf hin, dass Mr. Ifrahim auch über den Kampf zwischen zwei Fraktionen der Wachen die Wahrheit gesagt hat«, fuhr Arvam fort. »Leider ist das Überwachungssystem in sich zusammengebrochen, kurz nachdem eine Fraktion die andere umgebracht oder überwältigt hatte. Anscheinend hat Ihr Geschöpf das System sabotiert,
als Teil seines Plans, seine Zielpersonen in Gewahrsam zu nehmen. Wir werden mehr wissen, wenn er das Bewusstsein wiedererlangt hat.«
    »Offensichtlich hat

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