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Der Stolz der Flotte

Der Stolz der Flotte

Titel: Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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tödlich glitzernd im Laternenlicht, das Lederzeug kreideweiß gegen die schattenhafte Umgebung. Hinter ihnen folgte das zweite Glied, lud in präzisem Gleichmaß die abgeschossenen Musketen, und Boutwood, der Feldwebel, stampfte mit seiner Halbpike den Takt dazu.
    Musketen klirrten aufs Kopfsteinpflaster, und fast dankbar drängten sich die Spanier auf den Stufen zusammen; aller Kampfgeist war von ihnen gewichen.
    Giffard knallte die Hacken zusammen. »Abteilung – halt!« Dann machte er kehrt und hob mit einem Schwung, der König George selbst begeistert hätte, den Degen auf Nasenhöhe.
    Es war auf einmal ganz still, und wiederum gruben sich Bolitho ein paar besondere Details ins Bewußtsein – wie Teile eines Teppichmusters: Giffards knarrende Stiefel. Sein nach Rum riechender Atem. Ein verwundeter Matrose, der ganz langsam, wie ein Vogel mit zerschossenen Flügeln, in den Lichtkreis der Laterne kroch.
    »Bitte melden zu dürfen«, bellte Giffard, »Marine -Infanterie zur Stelle! Keine Verluste, alles planmäßig!« In sausendem Bogen senkte sich sein Degen. »Erbitte weitere Instruktionen, Sir!«
    Sekundenlang sah Bolitho ihm in die Augen. »Danke, Hauptmann Giffard. Aber hätten Sie mit Ihrem Angriff nur noch ein bißchen länger gewartet, dann wäre Ihnen, fürchte ich, das Tor wieder vor der Nase zugeschlagen worden.«
    Giffard wandte den Kopf nach seinem Leutnant, der die Übernahme der Gefangenen beaufsichtigte. »Hörte Detonationen, Sir. Sah Musketenfeuer auf Brustwehr und habe – äh – zwei und zwei zusammengezählt.« Es klang etwas beleidigt. »Konnte Sie das Fort doch nicht allein erobern lassen, ohne meine Marine-Infanterie, Sir. Waren schließlich den ganzen Tag da draußen in der blutiggottverdammten Sonne!«
    »Was denn – Sie haben keinen Angriffsbefehl bekommen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts. Hörten Musketenfeuer unten am Strand, aber da ist alles voll lausiger Marodeure. Mußte sogar heute nachmittag einen hängen lassen. Wurde lästig, wollte unsere Rationen klauen!«
    »Aber Leutnant Calvert sollte doch zu Ihnen stoßen und Sie über unseren Angriff informieren.«
    Giffard zuckte die Achseln. »In Hinterhalt geraten, wahrscheinlich.«
    »Wahrscheinlich.« Bolitho versuchte, nicht an Calverts Angst zu denken.
    Giffard musterte die erschöpften, keuchenden Matrosen. »Sie haben’s ja anscheinend auch ohne unsere Hilfe ganz gut geschafft, Sir.« Er grinste. »Aber wenn’s wirklich ernst wird, sind richtige Disziplin und kalter Stahl das Allerbeste!«
    Bolitho blickte zu den Mauern empor – fast jedes Fenster, jede Schießscharte war erleuchtet. Bis Sonnenaufgang gab es noch eine Menge zu erledigen. Er rieb sich die Augen und merkte dabei, daß er seinen Degen noch immer fest in der Hand hielt. Die Finger taten ihm richtig weh, als er die Klinge in die Scheide steckte. So weh, als könnten sie den Griff nie mehr loslassen.
    »Sichern Sie die Gefangenen«, sagte er, »und lassen Sie die Ve rwundeten in die unteren Räume schaffen. Bei Sonnenaufgang kommen die
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in die Bucht, und bis dahin ist noch ungeheuer viel zu tun.«
    Klirrend lief Bickford die Stufen hinunter und faßte an den Hut.
    »Kein Widerstand mehr, Sir.« Da sah er den toten Lucey, aus dessen Rücken immer noch das Bajonett ragte, als wäre er an den Erdboden genagelt. »Mein Gott!« flüsterte er mit bebenden Lippen.
    »Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Mr. Bickford.« Langsam ging Bolitho zur Treppe, innerlich noch gespannt wie die Abzugsfeder einer Pistole. »Da Sie jetzt der einzige überlebende Leutnant sind…« Bickford schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Mr. Sawle ist in Sicherheit. Ihre Kommandantengig hat ihn und Mr. Fittock aufgenommen.« Bolitho wandte sich um und blickte auf den toten Lucey herab.
    Merkwürdig, daß in dieser Welt immer die Sawles überlebten, während andere… Er riß sich aus seinen Grübeleien und befahl kurz: »Kümmern Sie sich um die Verwundeten. Dann die Boote zurückr ufen! Die ankernde Brigg sorgfältig bewachen, damit sie nicht in der Nacht entwischt!«
    »Man hat sie vielleicht angebohrt, Sir.«
    »Glaube ich nicht. Hier in Djafou? Das einzige Schiff, das sie haben?«
    Irgend etwas hielt ihn immer noch hier, auf diesen blutbespritzten Stufen, und er sollte doch schon längst drinnen sein, in der Festung. Er mußte mit dem Garnisonkommandeur sprechen und zahllose andere Einzelheiten erledigen, ehe das Geschwader kam.
    Giffard schien seine Gedanken zu

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