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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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machen. Wer weiß, wie die reagieren.«
    Smitty starrte angestrengt in das Tal hinab.
    »Da ist doch was«, sagte er.
    Milton beugte sich vor.
    Auf dem Feld neben der Hauptstraße bewegten sich dunkle Punkte.
    Milton ging noch ein paar Schritte vor und blickte durch das Fernglas. Er drehte an der Stellschraube. Plötzlich zog er scharf die Luft ein. Er ging zu Smitty zurück.
    »Da unten sind Frauen«, sagte er heiser.
    Smitty schien nicht sonderlich gerührt.
    »Wann gehen wir?« fragte er nur.
    »Jetzt gleich. Smitty, du gehst mit mir vor. McHary, du folgst uns mit den anderen!«
    Miller lief schnell zum Wagen und nahm den Verteilerkopf heraus. Sie gingen los. Das Unterholz war nicht sehr dicht, aber es bot genug Deckung. Die Männer bewegten sich im Gänsemarsch, und da das Gelände leicht abfiel, kamen sie schnell vorwärts. Nach einer halben Stunde hatten sie den Waldrand erreicht. Die ersten Häuser von Jackville waren keine zweihundert Meter mehr entfernt. Die Menschen, die auf dem Feld arbeiteten, konnten sie deutlich erkennen.
    »Teufel«, sagte McHary, »das sind ja Frauen!«
    Milton sah ihn warnend an.
    »Was hast du denn, deswegen sind wir doch schließlich gekommen, oder?« knurrte McHary.
    Smitty kam ein paar Schritte zurück. Er bearbeitete seinen Kinnbart.
    »Hör mal gut zu, du Riesenbaby«, sagte er und legte ihm dabei die Hand auf die Schulter, »natürlich sind wir deswegen gekommen. Aber selbst du wirst dir doch ausrechnen können, daß ihre Männer nicht weit sind, nicht wahr? Wenn du auch nur einen Funken Verstand unter deinen roten Haaren hast, dann wirst du den Frauen dort keinen zweiten Blick schenken, klar? Und ich will dir auch sagen, warum du das tun wirst. Du wirst es tun, weil wir selbst Frauen genug bei uns haben, klar?«
    McHary sah ihn einen Augenblick verständnislos an. Dann leuchtete sein Gesicht auf.
    »Du meinst…«
    »Sicher. Die Männer brauchen ja nicht unbedingt zu wissen, warum wir gekommen sind, nicht wahr. Bis jetzt, mein Lieber, wissen wir nämlich noch nicht, wie ihre Bewaffnung ist.«
    McHary sah ihn bewundernd an.
    »Du bist auch nicht von gestern, was?«
    »Da kannst du Gift drauf nehmen«, sagte Smitty trocken.
    »Aber«, sagte McHary, »dieses komplizierte Hin und Her hätten wir uns glatt sparen können, wenn uns dein Freund Milton ein paar Feuerspritzen gegeben hätte!«
    »Halt jetzt endlich deine große Klappe«, sagte Smitty scharf. »Was Milton sagte, das wird auch getan, klar?«
    »Los, wir gehen jetzt weiter«, sagte Milton.
    Sie erreichten einen Feldweg, der zur Hauptstraße hinabführte. Als sie an den Feldern vorbeikamen, winkten die Frauen ihnen zu. Das war alles.
    »Mensch«, sagte McHary, »Mensch, seht euch das an, sie winken uns zu. Die tun so, als hätten sie nur auf uns gewartet.«
    »Warte erst mal ab«, sagte Miller. »Ich bin da nicht so sicher.«
    McHary blieb stehen und starrte unverwandt zum Feld hinüber.
    »Los, los, weiter«, sagte Milton hastig. Er fürchtete, McHary könnte ihre Absichten verraten.
    Sie gingen weiter auf die kleine Stadt zu. Als sie die ersten Häuser fast erreicht hatten, kamen ihnen drei Männer auf der breiten Straße entgegen. Sie gingen betont langsam. Sie waren bewaffnet mit doppelläufigen Jagdflinten, die sie lässig im Arm trugen.
    Milton und Smitty gingen ruhig weiter, bis sie ihnen gegenüberstanden.
    »Hallo«, sagte Milton.
    »Hallo«, erwiderte einer der Männer. Er mochte an die fünfzig oder sechzig Jahre alt sein. Er hatte graue Haare und ein kantiges, hartes Gesicht. Die beiden anderen Männer waren jünger. Sie sagten kein Wort und starrten die Fremdlinge unverwandt an.
    »Wo kommt ihr her?« fragte der Ältere.
    Milton zeigte zum Paß.
    »Wir leben auf der anderen Seite. Ein Wunder, daß wir noch nichts voneinander gemerkt haben.«
    »Soso«, sagte der Mann. An seinem Tonfall war nicht zu erkennen, wie er das meinte. Sein Gesicht blieb unbewegt.
    »Und wir haben uns, ehrlich gesagt, auch gar nicht vorstellen können, daß hier noch jemand lebt«, sagte Milton weiter. Gleichzeitig ärgerte er sich darüber. Der Mann mußte merken, daß das eine Verlegenheitsbemerkung gewesen war. Und Bemerkungen, die man macht, nur um etwas zu sagen, verraten, daß man etwas anderes überdecken und verschweigen will.
    »Und wie ist dieses Wunder gerade heute zustandegekommen?« fragte der Mann weiter.
    »Wir haben kein Fleisch mehr«, sagte Milton.
    »Aha«, machte der Mann. Und diesmal war Milton ganz sicher, daß

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