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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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morgen dort hinfahren?«
    »Auf jeden Fall. Wenn du nur einen Tag unterwegs sein willst, ist Jackville die einzige Möglichkeit, überhaupt jemanden anzutreffen.«
    »Okay. Miller soll den Lastwagen auftanken.«
    Sie saßen noch lange zusammen. Das Feuer im Kamin war fast erloschen. Nur die dicken Holzscheite glühten noch.
    »Ich glaube, wir machen Schluß für heute«, sagte Smitty. »Es ist besser, ihr brecht morgen so früh wie möglich auf. Man kann nie wissen, was euch unterwegs alles begegnet.«
    »Du willst nicht mitkommen?«
    »Ich bleibe lieber bei den Waffen. Ich habe so ein merkwürdiges Gefühl.«
    »Warum sollte ausgerechnet jetzt etwas passieren? Bis jetzt ist doch alles gut gegangen.«
    »Nichts ist gut gegangen, und du weißt es. Vergiß nicht, Miller Bescheid zu sagen!«
    »Du hast recht.«
    Milton stand auf. Smitty gab ihm die Schlüssel.
    »Eigentlich möchte ich morgen ein paar Gewehre mehr mitnehmen.«
    »Würde ich nicht tun. Die Männer könnten auf dumme Gedanken kommen.«
    Milton seufzte.
    »Na schön«, sagte er. Und dann ging er hinaus.
     
    *
     
    Die Männer saßen um ein Lagerfeuer auf dem kleinen Marktplatz herum und rauchten und diskutierten. McHary saß stumm vor dem Feuer und starrte in die Flammen. Will McHary war ein großer Mann. Seine irischen Vorfahren hatten ihm die körperliche Konstitution und die roten Haare vererbt. In seinem großen Schädel war kein Platz für komplizierte Gedankengänge. Will McHary hielt nicht viel vom vielen Reden; er zog Taten vor. Aber wie es oft ist bei Männern wie McHary: Er handelte meistens, bevor er über etwas nachdachte. Das hatte ihm schnell den Ruf eines Rauhbeins eingetragen, wo immer er auch war. McHary war früher Transportarbeiter gewesen. Er konnte nicht lange zuhören, wenn über etwas geredet wurde. Wenn man gar nicht auf ihn hören wollte, wenn ihn niemand beachtete, dann stand Will McHary einfach auf und löste das Problem mit seinen Fäusten. McHary hatte in der letzten Zeit viel erlebt, was ihn verwirrt hatte. Aber, wie gesagt, er war nicht der Typ, der lange über etwas nachdachte. Nach einigen erfolglosen Versuchen, sich ein neues Weltbild zurechtzuzimmern, war er einfach bei seinen alten Vorstellungen geblieben. Und er hatte sich auch bis jetzt ganz gut damit durchgesetzt. Bis er hierher kam. In diese kleine Stadt. Er hatte hier Männer gefunden, bei denen er bleiben wollte. Aber er war auch auf Richard Milton gestoßen, einen Mann, den er aus ganzem Herzen verachtete. Milton, das stand für McHary fest, war ein Schwächling und ein Schwätzer. Anstatt die Probleme direkt anzupacken, redete er stundenlang herum. McHary war davon überzeugt, daß er einen viel besseren Anführer abgeben würde als Richard Milton. Aber Milton und der alte Smitty hatten die Waffen. Und sie hielten eisern den Daumen darauf. McHary dachte daran, wie er das ändern könnte. Und da er kein Freund langen Nachdenkens war, kam er bald zu dem Schluß, daß man sie ihnen einfach wegnehmen mußte. Er fand, daß er schon viel zu lange gewartet hätte.
    »Sag doch auch mal was, McHary!«
    »Was soll ich denn sagen, ihr redet doch schon die ganze Zeit!«
    »Na, ich meine, was sollen wir machen, wenn wir Frauen treffen, und Milton läßt uns nicht ‘ran!«
    McHary grinste.
    »Glaubst du, da frage ich ihn lange?«
    Die Männer lachten laut auf.
    »Recht so. Will«, sagte einer. »Ich habe sowieso schon die Nase voll von der ewigen Bevormundung.«
    »Der Bursche hat die Gewehre«, sagte ein anderer, »vergeßt das nicht!«
    »Die hat er nicht mehr lange«, sagte McHary grimmig, »verlaßt euch darauf!«
    »Mensch, ich hätte Lust, Sultan zu spielen«, sagte ein anderer verträumt, »nach der langen Zeit! Das würde ein Fest!«
    McHary sah ihn von der Seite an. Der Mann wich seinem Blick aus.
    »Ich meine ja nur«, sagte er zögernd, »die andern denken auch so.«
    »Du hältst die Schnauze!« sagte McHary scharf. »Damit das ein für allemal klar ist: Was gemacht wird, das bestimme ich! Ich sage euch schon rechtzeitig, wann es losgeht. Und jetzt quatscht nicht stundenlang herum. Haut euch in die Falle. Morgen müssen wir früh ‘raus.«
    Damit stand er auf und verließ das Lagerfeuer.
    »So einen brauchen wir«, sagte Miller, als McHary außer Sicht war. »So einen, und nicht so eine Flasche wie Milton. Der weiß wenigstens, was er will.«
    »Weiß er auch, was wir wollen?« fragte ein anderer.
    »Wir können uns auf ihn verlassen«, sagte Miller. »Das ist

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