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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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so sicher wie das Amen in der Kirche!«
    »Amen«, sagte der andere. »Jetzt wißt ihr’s.«
    Damit gingen die Männer schlafen.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen ging Milton sofort zu Smitty. Der Alte schlief noch, als er eintrat. Er rüttelte ihn an der Schulter.
    »He, wach auf, Smitty«, sagte er, »ich habe es mir     überlegt.«
    Smitty drehte sich herum. Er rieb sich die Augen.
    »Was, zum Teufel, hast du dir überlegt? Kannst du einen alten Mann nicht in Ruhe ausschlafen lassen?«
    Milton lachte.
    »Smitty, du mußt mitkommen«, sagte er, »ich möchte unbedingt, daß du mitkommst.«
    »Warum denn? Einer muß doch hier bei den Waffen bleiben!«
    »Schließ den Keller zu und komm mit. Ich möchte, daß einer bei den Männern bleibt, wenn ich mit den Leuten in Jackville verhandeln muß. Ich will an die anderen keine Waffen austeilen. Es genügt, wenn wir beide bewaffnet sind.«
    Smitty richtete sich auf.
    »Du traust den Männern nicht.«
    Es klang nicht wie eine Frage. Es war auch keine. Smitty hatte eine nüchterne Feststellung gemacht. Und Milton antwortete nicht darauf. Er wußte, daß er darauf nicht zu antworten brauchte.
    »Beeil dich«, sagte er nur.
    »Okay, okay«, murmelte der Alte, »ich bin ja schon fertig.«
    Milton ging hinaus und suchte die Männer aus, die mitkommen sollten.
    »Miller, ist der Wagen aufgetankt?«
    »Alles klar, Boß«, sagte Miller. Und alle konnten den unterdrückten Spott hören, der in den Worten lag. McHary grinste zufrieden vor sich hin. »Ich habe sogar noch Ersatzreifen aufgetrieben.«
    »Gut«, sagte Milton, »in einer halben Stunde brechen wir auf. Macht euch fertig.«
    Er drehte sich um und wollte zu Smitty zurückgehen.
    »Milton«, sagte McHary träge, »Milton, willst du nicht noch etwas sagen, hast du auch nichts vergessen?«
    »Was soll ich denn vergessen haben?«
    »Willst du uns etwa nackt aufbrechen lassen? Willst du uns unbewaffnet losschicken?«
    Milton holte tief Luft.
    »Smitty und ich werden bewaffnet sein. Das genügt. Schließlich fahren wir nicht auf die Jagd.«
    »Gib mir ein Gewehr«, sagte McHary, »der Alte kann es ja kaum noch halten.«
    »Du wirst dich wundern, wie gut ich das noch halten kann, McHary«, sagte Smitty aus dem Hintergrund, »und wenn es mir zufällig einmal losgehen sollte, McHary, wirst du nicht mehr lange Zeit haben, dich darüber zu wundem, wie gut ich noch zielen kann. Ich habe nämlich noch ganz gute Augen für mein Alter. Hast du mich verstanden, McHary?«
    McHary knurrte etwas Unverständliches und ging fort.
    Milton sah Smitty dankbar an.
    »Das geht nicht immer so gut aus, Richard«, sagte Smitty leise, daß es die anderen nicht hören konnten.
    Richard Milton schwieg.
     
    *
     
    Die Straße nach Jackville war voller Schlaglöcher. Der Wagen rumpelte und schaukelte dahin. Die Männer, die hinten auf dem Wagen saßen, fluchten lautstark vor sich hin. Aber Milton und Smitty, die mit dem Fahrer in der Kabine saßen, hörten das nicht. Miller tat sein Möglichstes, den Schlaglöchern auszuweichen, aber es waren zu viele. Smitty und Milton hatten sich Maschinenpistolen umgehängt. Als Smitty sich umdrehte, stieß er mit dem Lauf gegen die Tür.
    »Hoffentlich kriegen wir keine Panne«, sagte er und sah hinaus auf die Straße.
    »Wir haben doch Ersatzreifen!«
    »Aber es würde uns unnötig aufhalten.«
    »Rechnest du damit, daß wir in Jackville niemanden antreffen?«
    »Möglich. Dann müssen wir eben weiterfahren.«
    Sie fuhren nicht besonders schnell. An der Straße standen verlassene Wohnhäuser und Farmen. Auf den Feldern wuchs Unkraut. Das Korn war überreif und hing an vielen Stellen schwer zu Boden. Ein umgestürzter Traktor versperrte die Zufahrt zu einem Hof. Gelegentlich kamen sie an Rindern vorbei. Sie scheuten, als sie das Motorengeräusch hörten.
    Als sie die Steigung hinaufgefahren waren und die Paßhöhe erreicht hatten, ließ Milton anhalten. Er stieg aus und ging ein Stück vor. Jackville lag tief im Tal vor ihm. Dicht unterhalb des Sattels begann der Wald. Viele Bäume waren vertrocknet, andere wieder bekamen zum zweitenmal in diesem Jahr Blätter. Die Natur war durcheinandergeraten.
    »Am besten lassen wir den Wagen hier stehen«, sagte Smitty, »wenn wir durch den Wald gehen, kommen wir ziemlich nahe an den Ort heran.«
    »Du meinst, sie sehen uns dann nicht sofort?«
    »Genau.«
    »Du weißt, daß ich auf keinen Fall eine Schießerei will, Smitty.«
    »Sicher. Trotzdem ist es besser, wenn wir es so

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