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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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die Fremden sehen.«
    Buchanan kaute auf der Unterlippe.
    »Es geht schon los«, sagte er zu Milton. »Sie bringen unsere ganze Ordnung durcheinander. Ich glaube, es ist besser, wenn Sie jetzt wieder gehen. Sie wissen nun, was Sie wissen wollten: Jackville ist noch bewohnt. Und wenn Sie wieder einen Streifzug machen, brauchen Sie nicht mehr hierher zu kommen, um das festzustellen. Auf diese Weise können wir beide als friedliche Nachbarn leben. Einverstanden?«
    »Sind Sie hier der Prediger oder so was?« fragte McHary spöttisch.
    »Ich habe keine Lust, mit Ihnen zu reden«, sagte Buchanan. »Verschwinden Sie jetzt. Und lassen Sie sich nicht wieder blicken!«
    Milton stellte das Glas mit einem Ruck auf den Tisch zurück.
    »Sie haben nichts gelernt«, sagte er, »nichts haben Sie gelernt. Sie sind genau wie die, die uns in diesen Schlamassel geführt haben. Sie beurteilen uns pauschal nach einem einzigen.«
    Buchanan schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er, »das tue ich nicht. Aber allein die Tatsache, daß so ein Bursche bei Ihrer Gruppe ist, sagt mir genug. Ich habe genug Menschenkenntnis. Mir machen Sie nichts vor. Gehen Sie jetzt.«
    Smitty stand auf und streckte ihm die Hand hin.
    »Vielen Dank für den Drink«, sagte er.
    Buchanan nahm die Hand, aber er sagte nichts.
    Smitty ging hinaus, und Milton und die anderen Männer folgten ihm schweigend. Als sie wieder auf der Landstraße waren, sagte Smitty zu Milton:
    »Du mußt zugeben, daß Buchanan kein unsympathischer Mann ist, Dick. Natürlich ist er ziemlich eigensinnig und läßt kaum eine andere Meinung gelten; seine Leute machen aber einen disziplinierten Eindruck.«
    Sie erreichten den Waldrand. Plötzlich waren Schüsse zu hören. Sie zuckten zusammen und blickten zurück.
    »Sie schießen auf uns«, schrie Miller, »verdammt noch mal, sie schießen auf uns! Schießt doch zurück ihr Idioten! Sollen wir uns vielleicht von denen abknallen lassen?«
    Die Kugeln pfiffen über sie hinweg und schlugen klatschend in die Baumstämme.
    »Deckung!« schrie Milton. »Geht in Deckung!«
    Smitty kroch auf allen vieren zu ihm heran.
    »McHary ist weg«, sagte er.
    Milton fluchte. Dann zog er das Fernglas aus dem Futteral und richtete es auf das Feld.
    »Das ist ja nicht zu fassen!« sagte er.
    »Was ist denn los?« fragte Smitty.
    »Da unten läuft er«, sagte Milton. »Und er hat ein Gewehr in der Hand!«
    »Schieß doch zurück, Milton!« schrie Miller wieder.
    »Nein«, sagte Milton fest, »nein, ich schieße nicht zurück. McHary hat sich die Sache selber eingebrockt. Soll er sehen, wie er damit fertig wird.«
    »Wir können ihn doch nicht einfach im Stich lassen«, sagte einer der Männer.
    Milton antwortete nicht darauf. Er beobachtete, wie McHary hakenschlagend in den Wald zu entkommen versuchte.
    »Miller, wir gehen zum Wagen«, sagte er. »Wir werden dort noch eine Weile warten. Vielleicht kann er sich zu uns durchschlagen.«
     
    *
     
    Sie warteten etwas länger als eine halbe Stunde, bis McHary kam. Er hatte immer noch das Gewehr in der Hand. Mit der linken Hand hielt er sich die Schulter; er hatte einen Streifschuß abbekommen. Er sah Milton herausfordernd an. Milton wich seinem Blick nicht aus.     Aber er schwieg.
    »Los, auf den Wagen«, sagte er schließlich. »Wir unterhalten uns später.«
    »Du mußt ihm das Gewehr wegnehmen«, flüsterte Smitty.
    Milton schwieg wieder.
    »Ich fresse einen Besen, wenn die Sache kein Nachspiel hat«, sagte Smitty, als sie zum Wagen gingen, »das läßt sich Buchanan nicht gefallen. Der nicht.«
    »Fahr endlich los!« sagte Milton zu Miller, »worauf wartest du noch!«
    Er hörte McHary auf der Ladefläche des Lastwagens laut lachen. Und er dachte verzweifelt darüber nach, wie er ihm das Gewehr abnehmen könnte. Aber es fiel ihm nichts ein.
    Als sie schon länger unterwegs waren, fragte Smitty, zu Miller gewandt:
    »Findest du das richtig von McHary?«
    »Nein«, sagte Miller, »ich finde es nicht richtig. Ich meine, wir hätten ihn unterstützen müssen.«
    Milton biß sich auf die Lippen. Er wußte, daß die anderen Männer genauso dachten. Und er wußte, daß er machtlos war. Er wußte, daß er sie nicht umstimmen konnte. Richard Milton starrte verbissen auf die Straße.
    Neben ihm saß Smitty. Er machte ein sehr nachdenkliches Gesicht. Smitty war sich im klaren darüber, daß das letzte Ereignis symptomatisch gewesen war. Smitty machte sich nichts vor. Milton konnte die Männer auf die Dauer nicht in

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